Wie funktionieren Endpoint-Attacken?


Ein besseres Verständnis über die verschiedenen Schritte einer Endpoint-Attacke ist entscheidend für den Schutz vor Angriffen
Es gibt eigentlich nur einen sinnvollen Weg, der Kreativität von Angreifern vorzubeugen und das sind ausgefeiltere Schutzmechanismen



Bei Cyber-Attacken führen die Angreifer meistens verschiedene Schritte durch, um an ihr Ziel zu kommen. Deshalb ist es besonders wichtig, diese Schritte zu kennen. Dabei hat sich eine umfassende Verteidigungsstrategie mit überlappenden Schutzschichten als bester Ansatz für die Cybersicherheit erwiesen. Bei der Angriffskette lassen sich sieben Stufen identifizieren, über die man Klarheit haben sollte: Aufklärung, Art des Angriffs, Weg der Infizierung, Art des Schadprogramms, Installation, Command & Control und letztlich die Aktion oder Ausführung. Diese komplexe und sich teils überschneidende Standardkette ist oftmals komplizierter als nötig. Daher reicht es tatsächlich, mit einer einfacheren, endpunktspezifischen Angriffskette zu beginnen, die nur aus drei wesentlichen Schritten besteht.

Die Art der Zustellung
Auf dieser Stufe versucht der Angreifer, mit Schadprogrammen und entsprechenden Ausführungsanweisungen in eine Umgebung einzudringen. Als Abwehr hat man zu diesem Zeitpunkt mehrere Möglichkeiten den Angriff via Phishing-, Netzwerk- und E-Mail-Schutz zu stoppen, ohne dass die Endpoint Security genutzt werden muss. Hat der Angreifer diese Ebenen der Verteidigung überwunden, kommt die Endpoint Security zum Einsatz, um Exploits zu blockieren, bösartige URLs zu erkennen und schadhafte Dokumente zu verhindern. Es besteht auch die Möglichkeit, die Kommunikation von Command- und Control-Servern zu erkennen.

Exploits und Ausführung
Im nächsten Schritt versucht der Angreifer, Endpoints zu nutzen, um bösartigen Code auszuführen. Die Abwehr auf Endpoints ist oft stark darauf ausgerichtet, bösartige ausführbare Dateien zu stoppen, entweder durch grundlegende Ansätze wie Signaturen oder neuere Ansätze wie maschinelles Lernen. In dieser Phase sollten jedoch auch andere, komplementäre Techniken eingesetzt werden, einschließlich der Anti-Exploit-Technologie zur Verhinderung von Identitätsdiebstahl, Rechteausweitung (Privilege Escalation) und Anwendungsmissbrauch.

Der "Boom"
Schließlich kommt es zum "Knall", auch bekannt als Aktions- oder Post-Exekutions-Phase, in der Angreifer Schaden anrichten. Selbst wenn ein Angreifer es bis hier hin schafft, gibt es wirkungsvolle Verteidigungsschichten. So kann beispielsweise Data Loss Prevention (DLP) die Exfiltration sensibler Daten stoppen. Darüber hinaus können Verhaltenstechniken, wie der Schutz vor Lösegeldern oder bösartige Aktivitäten in Aktion erkannt werden und den Angreifer stoppen, bevor er seine Ziele erreicht.

Auch kann eine Analyse nach der Ausführung angewendet werden, um die Details der spezifischen Angriffskette zu verstehen. Häufig konzentriert sich Endpoint-Security in erster Linie darauf, ausführbare Dateien zu stoppen. Es gibt jedoch viele andere Möglichkeiten entlang der Angriffskette, eine Attacke zu unterbrechen. Wenn eine mehrschichtige Verteidigung einen Angriff irgendwo entlang der Angriffskette unterbricht, wird der gesamte Angriff vereitelt.

"Es gibt eigentlich nur einen sinnvollen Weg, der Kreativität von Angreifern vorzubeugen und das sind ausgefeiltere Schutzmechanismen. Wir wissen, dass nach wie vor sehr viele traditionelle Angriffe tagtäglich auf unsere IT abzielen. Diese sind zuverlässig durch traditionelle, signaturbasierte Mechanismen zu erkennen und aufzuhalten. Für moderne Angriffe braucht es schon etwas mehr. Schutzmechanismen auf Basis von Machine und/oder Deep Learning schützen intuitiv und auf verhaltensbasierten Schemata. Wir benötigen also nach wie vor beide Arten an Schutztechnologie und idealer Weise sind diese in einer intelligent arbeitenden Security-Lösung integriert" erklärt Michael Veit, Security Experte bei Sophos.
(Sophos: ra)

eingetragen: 03.06.18
Newsletterlauf: 15.06.18

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Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

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Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

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DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

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Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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