Bild der IT-Sicherheitslage im Einzelhandel
Handelsverband Deutschland und BSI vereinbaren langfristige Zusammenarbeit
HDE wird Multiplikator der Allianz für Cyber-Sicherheit
Durch die Erhöhung des Schutzniveaus vor Cyber-Angriffen im deutschen Einzelhandel die Verfügbarkeit von Handelswaren aller Art für die Verbraucherinnen und Verbraucher sicherzustellen das ist das Ziel einer Vereinbarung, die das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Handelsverband Deutschland (HDE) getroffen haben. Ein entsprechendes Memorandum of Understanding haben BSI-Präsident Arne Schönbohm und HDE-Präsident Josef Sanktjohanser in Berlin unterzeichnet und damit die Grundlage für eine langfristig angelegte Kooperation gelegt. Zudem wird der HDE der Allianz für Cyber-Sicherheit (ACS), einer Initiative des BSI, beitreten und sich als Multiplikator der ACS in den branchenübergreifenden Dialogprozess zur Cyber-Sicherheit einbringen.
"Die aktuelle Gefährdungslage ist geprägt von einer neuen Qualität von Cyber-Angriffen und IT-Sicherheitsvorfällen, die die Grundfesten der Informationssicherheit erschüttern. Nicht zuletzt wegen seines bereits sehr hohen Digitalisierungsgrades ist auch der Einzelhandel einem erhöhten Risiko ausgesetzt, das sich in unterbrochenen Lieferketten und Umsatzeinbußen niederschlägt, etwa aufgrund von nicht erreichbaren Webseiten oder gefälschten Rechnungen.
Als nationale Cyber-Sicherheitsbehörde haben wir ein Interesse daran, gemeinsam mit dem Handelsverband Deutschland die IT-Sicherheit im Einzelhandel zu verbessern und den digitalen Wandel in dieser wichtigen Branche erfolgreich zu gestalten. Die Zusammenarbeit mit dem HDE ist daher ein starkes Signal an den Handel, aber auch an die Verbraucherinnen und Verbraucher, für ein Stück mehr Versorgungssicherheit in Deutschland", erklärt BSI-Präsident Arne Schönbohm.
HDE-Präsident Josef Sanktjohanser erklärt: "Mit der Digitalisierung wandelt sich der Handel zur Technologiebranche. Cyber-Sicherheit ist deshalb für unsere Unternehmen ein absolutes Muss. Die IT-Systeme von Shops und Lieferketten müssen gut geschützt sein und gleichzeitig den optimalen Kundenservice mit maximaler Effizienz bieten. Gerade kleinere mittelständische Unternehmen tun sich aber oft noch schwer, die notwendige Expertise aufzubauen. Deshalb soll die gemeinsame Initiative mit dem BSI die Unternehmer sensibilisieren und praktikable Wege aufzeigen. Kein Händler kann es sich mehr leisten, bei Cybersicherheit nicht optimal aufgestellt zu sein."
Im Rahmen der Zusammenarbeit wird das BSI gemeinsam mit dem HDE den Verbandsmitgliedern vielfältige Angebote zur Verfügung stellen, mit denen die Unternehmen ihr Verständnis für Cyber-Risiken verbessern und Maßnahmen zur Steigerung der Widerstandsfähigkeit gegen Cyber-Angriffe umsetzen können.
Der Maßnahmenplan für die kommenden Monate sieht unter anderem Aktivitäten zur Sensibilisierung von Handelsunternehmen sowie Serviceangebote für die Landes-, Regional- und Bundesfachverbände vor. Branchenspezifische Empfehlungen für konkrete Umsetzungsmaßnahmen sollen es insbesondere auch den kleinen und mittelständischen Handelsunternehmen erleichtern, die Informationssicherheit im Betrieb Schritt für Schritt zu erhöhen. Um ein detaillierteres Bild der IT-Sicherheitslage im Einzelhandel zu erhalten, bringt sich der HDE mit seinen Mitgliedsunternehmen zudem verstärkt in die "Cyber-Sicherheits-Umfrage" ein, die das BSI im Rahmen der ACS durchführt. (BSI: ra)
eingetragen: 19.07.18
Newsletterlauf: 25.07.18