Täglich neue Angriffsflächen für Cyber-Angreifer


Internetsicherheit steigern und Verbraucher schützen
Verbraucherzentrale NRW und Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vereinbaren Kooperation



Internetnutzer sind immer stärker um sich greifenden Gefahren im World Wide Web ausgesetzt: Cyber-Angriffe, gehackte Router, Datenlecks, Passwortklau und veraltete Software, die Internetdieben Tür und Tor zu Geldkonten und persönlichen Daten öffnen, halten Sicherheitsbehörden und Verbraucherschützer weiterhin in Atem. So verzeichnet beispielsweise die Verbraucherzentrale NRW bislang 350.000 Meldungen über betrügerische E-Mails an Internetnutzer in ihrem Phishing-Radar.

Fälscher gaukeln hierbei Nutzern meist den Web-Auftritt eines echten Anbieters vor, um persönliche Daten abzugreifen, an sensible Kontodaten zu gelangen oder unbemerkt ein Schadprogramm (Malware) auf privaten Rechnern einzuschleusen. Aufgrund der Meldungen von Betroffenen wurde die Sperrung von mehr als 14.500 dubiosen Seiten durch die Verbraucherzentrale NRW veranlasst. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) beschreibt im jährlichen Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland (www.bsi.bund.de/lageberichte) eine zunehmende Qualität der Gefährdung. Die zunehmende Digitalisierung bietet fast tägliche neue Angriffsflächen für Cyber-Angreifer.

Die Internet- und Informationssicherheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern in der digitalen Welt zu steigern, ihnen beim Umgang mit Missbrauch zur Seite zu stehen und Internetsabotage wirksam zu bekämpfen dies sind gemeinsame Anliegen der Verbraucherzentrale NRW und des BSI. Dazu haben BSI-Präsident Arne Schönbohm und NRW-Verbraucherzentralenvorstand Wolfgang Schuldzinski in Düsseldorf eine Vereinbarung über ihre künftige Zusammenarbeit unterzeichnet.

Das "Memorandum of Understanding zur Förderung der Informationssicherheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern" hat zum Ziel, den regelmäßigen Austausch und Wissenstransfer über Gefährdungen im Internet und die Entwicklung von wirksamen Strategien zur Ab- und Gegenwehr bei Cyber-Attacken zu intensivieren. Zudem sollen gemeinsame Aktionen von BSI und Verbraucherzentrale die Beurteilungs- und Lösungskompetenz der Bevölkerung in Fragen der IT-Sicherheit stärken.

Als nationale Cyber-Sicherheitsbehörde gestaltet das BSI die Informationssicherheit in der weiter voranschreitenden Digitalisierung. Dabei informiert es neben Staat, Wirtschaft und Institutionen auch private Nutzerinnen und Nutzer über Sicherheitslücken in elektronischen Geräten und zeigt Möglichkeiten zur Absicherung dieser Informationstechnik auf.

Zunehmend wenden sich Endverbraucher mit Problemen zu den Tücken in der digitalen Welt an die Verbraucherzentrale NRW. Das Angebot an Rat und Orientierung reicht hierbei von aktuellen Informationen über finanzielle Abzocke und Datenmissbrauch im Internet über persönliche Rechtsberatung bis hin zur Rechtsvertretung bei Problemen aufgrund von Cyberkriminalität.

"Aufgabe des BSI ist es, die Cyber-Sicherheit für und gemeinsam mit der Gesellschaft zu gestalten. Mit unserem jeweiligen Know-how sind die Verbraucherzentrale NRW und das BSI ideale Partner, um Gefährdungspotenziale für Nutzerinnen und Nutzer zu ermitteln und ihnen gemeinsam zu begegnen", erläutert BSI-Präsident Schönbohm die Basis der künftigen Zusammenarbeit. "Wir arbeiten vielfach an den gleichen Themen und haben ein gemeinsames Interesse, die Bürgerinnen und Bürger in IT-Sicherheitsfragen zu sensibilisieren. Die heutige Kooperationsvereinbarung ist somit ein guter Schritt, um Aktivitäten zu bündeln und eine noch größere Wirkung zu erzielen."

"Was die zunehmende Vernetzung, Digitalisierung und Datenverfügbarkeit im Alltag für jeden Einzelnen bedeutet, darauf wollen wir ab sofort durch eine kontinuierliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit Antworten finden und Auskunft geben. Damit Verbraucherrechte in der digitalen Welt nicht auf der Strecke bleiben, bringen wir außerdem unsere Verbandsklagebefugnis als wirksames Mittel zur Bekämpfung von personenbezogenem Datenmissbrauch und finanzieller Abzocke in die Kooperation mit ein", betont NRW-Verbraucherzentralenvorstand Schuldzinski die Vorzüge der Zusammenarbeit mit dem BSI.

Erste gemeinsame Schritte haben die Partner bereits unternommen: So hat das BSI bei einem Smartphone mit veraltetem Android-Betriebssystem "15 nicht mehr behebbare Sicherheitslücken" festgestellt und rät deshalb von einer Nutzung des Geräts dringend ab. Laut BSI könnten Angreifer unter anderem sensible Daten ausspähen und einen Schadcode ins System einschleusen. Ein Gerät dieses Typs wurde noch kürzlich zum Kauf angeboten. Die Verbraucherzentrale NRW hat den Verkäufer abgemahnt und wird die Sachlage jetzt gerichtlich überprüfen lassen.

Die Zusammenarbeit beim Phishing-Radar der Verbraucherzentrale NRW, in dem Meldungen von Internetbetrügern erfasst, geprüft und zur Warnung veröffentlicht werden, soll intensiviert werden. Darüber hinaus ist auch eine abgestimmte Veröffentlichung von Sicherheitswarnungen sowie Musterbriefen im jeweiligen Internetauftritt der Kooperationspartner möglich. Auch mit weiteren Akteuren aus dem Regionalen Innovationsnetzwerk NRW ist ein regelmäßiger Austausch über Strategien zur Stärkung der IT-Sicherheit Teil der gemeinsamen Agenda von BSI und Verbraucherzentrale NRW.

Das unterzeichnete "Memorandum of Understanding zur Förderung der Informationssicherheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern" zwischen BSI und Verbraucherzentrale NRW kann im Internet unter www.verbraucherzentrale.nrw/bsi-kooperation abgerufen werden.

Informationen zum Phishing-Radar: www.verbraucherzentrale.nrw/phishing.

Tipps und Empfehlungen des BSI zur sicheren Internetnutzung: www.bsi-fuer-buerger.de.
(BSI: ra)

eingetragen: 12.03.17
Home & Newsletterlauf: 27.03.17



Meldungen: Unternehmen

Ransomware-Angriffe erfolgreich abwehren

Nextron Systems setzt ihre Mission zur Bekämpfung und frühzeitigen Erkennung von Cyberkriminalität fort. Als aufstrebender Thought Leader der Branche geht Nextron entschlossen voran, um Unternehmen weltweit vor den wachsenden Bedrohungen in der digitalen Welt zu schützen.

Security-Check für Krankenhaus-IT

Krankenhäuser verarbeiten zahlreiche Gesundheitsdaten von Patientinnen und Patienten. Das Krankenhausinformationssystem (KIS), eine spezielle Software in der Medizinbranche, ist das Herzstück der medizinischen Versorgung und Datenhaltung. Wie sicher sind diese Systeme, und wie sicher sind sensible Daten bei der Übertragung?

Vereinheitlichung der Meldefristen für Schwachstellen

In den Trilog-Verhandlungen über den Cyber Resilience Act haben EU-Kommission, Europaparlament und der Rat der Europäischen Union eine Einigung erzielt.

CBL Datenrettung: Service-Partner EZSVS in Frankfurt a.M.

Das Büro des IT-Dienstleisters EZSVS (Germany) GmbH (gesprochen "easy services") in Frankfurt am Main ist ab sofort Servicepartner der CBL Datenrettung GmbH. Kundinnen und Kunden können hier defekte Speichermedien persönlich abgeben.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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