Threat Intelligence hilft, geplante Angriffe zu entdecken

Unternehmenszugänge kosten im Dark Web 2.000 US-Dollar

Drei Viertel der Angebote im Dark Web sind RDP-Zugänge - Preise variieren je nach Branche und Größe des Unternehmens



Die Experten von Kaspersky haben etwa 200 Angebote im Dark Web analysiert, die Zugänge zu Unternehmen anbieten. Dabei haben sie festgestellt, dass die durchschnittlichen Kosten für den Zugriff auf die Systeme eines großen Unternehmens zwischen 2.000 und 4.000 US-Dollar liegen – ein relativ günstiger Betrag im Vergleich zu einem potenziell sehr hohen Schaden für angegriffene Unternehmen. Solche Dienste sind von größtem Interesse für Ransomware-Betreiber, deren Gewinne bis zu 40 Millionen US-Dollar pro Jahr erreichen können.

Kaspersky-Untersuchungen zeigen, dass im Dark Web nicht nur eine hohe Nachfrage nach Daten, die durch einen Angriff erlangt wurden, besteht, sondern auch nach den Daten und Diensten, die für die Organisation eines Angriffs erforderlich sind. Sobald ein Angreifer Zugriff auf die Infrastruktur eines Unternehmens erlangt, kann er diesen Zugriff an andere Cyberkriminelle wie Ransomware-Betreiber verkaufen. Solche Angriffe führen zu erheblichen finanziellen Verlusten sowie Imageschäden für die angegriffenen Organisationen und können zu Arbeits- sowie Geschäftsprozessunterbrechungen führen.

Der Kaspersky-Analyse zufolge werden am häufigsten RDP-Zugänge jeglicher Form (in 75 Prozent der geposteten Angebote) verkauft. Diese Zugänge bieten Zugriff auf einen remote gehosteten Desktop oder eine Anwendung; damit können sich Cyberkriminelle über einen Remote-Host mit Daten und Ressourcen verbinden, darauf zugreifen und diese kontrollieren, als ob die Mitarbeiter eines Unternehmens die Daten lokal kontrollieren würden. In 8,6 Prozent handelt es sich um Angebote für VNC für den Netzwerkzugang. Des Weiteren wurden wenige Male Zugänge für Citrix, SQL Injection oder Web Shell angeboten.

Die Preise variieren stark und reichen von ein paar Hundert bis zu Hunderttausenden US-Dollar. Die Preise der Zugangsdaten richten sich nach dem Umsatz des potenziellen Opfers – je höher der Umsatz, desto höher der Preis für die Zugangsdaten. Allerdings variieren die Preise je nach Branche, Einsatzgebiet und Größe des Unternehmens. Der Zugang zu großen Unternehmensinfrastrukturen kostet normalerweise zwischen 2.000 und 4.000 US-Dollar; der Preis für Zugangsdaten zu einem großen Unternehmen mit einem Umsatz von 465 Millionen US-Dollar beläuft sich beispielsweise auf rund 50.000 US-Dollar.

Insbesondere Ransomware-Betreiber sind bereit, Tausende oder sogar Zehntausende US-Dollar für die Möglichkeit zu bezahlen, ein Unternehmensnetzwerk zu infiltrieren. Diese kosten das betroffene Unternehmen oft mehrere Millionen US-Dollar. Die produktivsten Akteure des vergangenen Jahres haben in den vergangenen drei Jahren potenziell 5,2 Milliarden US-Dollar erhalten.

"Cyberkriminelle haben sich nicht nur aus technischer, sondern auch aus organisatorischer Sicht weiterentwickelt", erklärt Sergey Shcherbel, Sicherheitsexperte bei Kaspersky. "Ransomware-Gruppen agieren heute eher wie echte Industrien mit käuflichen Dienstleistungen und Produkten. Deshalb überwachen wir permanent Darknet-Foren, um stets über neue Trends und Taktiken der Cyberkriminellen informiert zu sein. Dabei haben wir die zunehmenden Angebote für Daten, die für die Organisation eines Angriffs erforderlich sind, beobachtet. Die Sichtbarkeit von Quellen im gesamten Dark Web ist für Unternehmen, die ihre Bedrohungsinformationen erweitern möchten, von entscheidender Bedeutung. Denn zeitnahe Informationen über geplante Angriffe, Diskussionen über Schwachstellen und Vorfälle können dazu beitragen, die Angriffsfläche zu reduzieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen." (Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 19.06.22
Newsletterlauf: 16.08.22

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Meldungen: Unternehmen

Online-Betrug ist ein gesamtgesellschaftliches Problem

Rund die Hälfte der Menschen in Deutschland ist bereits einmal Opfer von Kriminalität im Internet geworden – Tendenz steigend. Die Initiative Sicher Handeln, die unter anderem von der Polizei und dem Verein Deutschland sicher im Netz e. V. getragen wird, leistet Aufklärungsarbeit für mehr Sicherheit im Netz – unter anderem durch Social-Media-Kampagnen.

Verbesserte Effizienz und Compliance bei der Cybersicherheit

PwC Luxemburg hat mit Exeon Analytics eine Partnerschaft zusammengeschlossen. Die angekündigte "Joint Business Relationship" ist ein wichtiger Schritt in der Zusammenarbeit bei der Bereitstellung von Netzwerk- und Cybersicherheitsdiensten, um die Sicherheit der Kunden von PwC gegen die zunehmenden Cyberbedrohungen zu schützen.

Zehn Zertifizierungen nach IT-Grundschutz

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat zwölf IT-Sicherheits-Zertifikate vergeben. Das BSI hat die Aufgabe, Zertifizierungen von IT-Produkten, -Komponenten und –Systemen durchzuführen. Die unabhängige Prüfung durch das BSI weist Vertraulichkeit, Authentizität und Verfügbarkeit transparent nach.

Anti-Spyware- & Anti-Malware Produkte

Im November 2023 feierte Patrick Kolla, Gründer und Visionär des Cybersecurity-Unternehmens Spybot, den zwanzigsten Geburtstag seines Unternehmens, das einst als Herzensprojekt zu Studienzeiten ins Leben gerufen wurde und inzwischen bereits seit Langem eine Vorreiterrolle im Bereich der Anbieter zum Schutz digitaler Daten und der Privatsphäre vom Netz besetzt.

Cybersicherheit braucht neue Perspektiven

Das Sans Institute arbeitet mit der Allianz zusammen, um die Allianz Cyber Talent Academy 2023 ins Leben zu rufen. Am 13. November wurde die Initiative gestartet, um den Skills Gap in der Cybersicherheit abzumildern.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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