Videokonferenz- und Kollaborations-Tools im Test

So (un)sicher sind Teamwork-Apps und Video-Konferenzen von Zoom, Slack, Google & Co.

Cloud-basierter Videokonferenz- und Kollaborationsdienst Cisco WebEx Meetings laut Test am unsichersten - Zoom Cloud lässt eindeutige Identifizierung von Nutzern



Für Unternehmen sind sie Glück im Unglück: Videokonferenz- und Kollaborations-Tools - halten sie doch damit Mitarbeiter und Menschen in der aktuellen Krise zusammen. Doch wie ist es um die sensiblen Daten der Nutzer bestellt, die per Smartphone App der nächsten Videokonferenz beiwohnen? Und wie sieht es mit der Sicherheit aus, wenn Mitarbeiter über Slack oder Trello ihren Workflow mit ihren Kollegen abstimmen? Video-Konferenz & Kollaborationstools sind aktuell im Homeoffice unverzichtbar, aber mit Vorsicht zu genießen: Alle von Appvisory getesteten Software-Apps weisen grundsätzliche Sicherheitsrisiken auf.

Aktuelle Tests der App Security Spezialisten von Appvisory haben ergeben, dass Cisco WebEx Meetings, Zoom Cloud Meetings, Slack, Trello, Mattermost, Skype for Business, Microsoft Teams und Google Hangouts in punkto Sicherheit noch nachbessern müssen und zumindest auf betrieblichen Smartphones nur mit Vorsicht zu genießen sind.

Zusammenarbeit mit Augenmaß - das Ranking der Getesteten von unsicher bis sicher

>> Cisco WebEx Meetings (Android) - Risk Level (CVSS[2] Score): 8,8

>> Zoom Cloud Meetings(Android) - Risk Level: 7,5

>> Slack (Android) - Risk Level: 7,5

>> Trello (Android) - Risk Level: 7,5

>> Mattermost (iOS) - Risk Level: 6.0

>> Skype for Business (iOS) - Risk Level: 6,0

>> Microsoft Teams (iOS) - Risk Level: 6,0

>> Google Hangouts (iOS) - Risk Level: 6,0

Beim Thema Sicherheit ist Cisco WebEx Meetings trauriger Verlierer - dem mächtigen Tool, das zwar Online-Kollaboration und Kommunikation vereint, mangelt es nicht nur an ausreichender Verschlüsselung, sondern auch an einer sicheren Implementierung von Webview.

Und auch die beliebte Videokonferenz-Anwendung Zoom Cloud Meetings hat zwar jüngst nach Medienkritik nachgebessert, wie bei der unzulässigen Weiterleitung von Informationen an Facebook, doch ist auch hier die Verschlüsselung noch unzureichend für den Einsatz in Unternehmen.

Cisco WebEx Meetings, Zoom Cloud Meetings - Hausaufgaben nicht gemacht

Beide Anwendungen haben keine durchgehende und ausreichende Verschlüsselung. Zwar verhindert Zoom mittlerweile das Mitlesen verschlüsselter Verbindungen. Verbessern muss Zoom die Sicherung von Daten auf externen Speichern, da es anderen Apps auf dem Gerät ermöglicht die Inhalte mitzulesen. Die unsichere Verwendung von Webview ist eine kritische Sicherheitslücke bei Cisco WebEx Meetings. Im Test zeigte sich auch, dass die Weitergabe von Daten an Drittanbieter leider nicht ausgeschlossen werden kann.

Für Zoom ist der zusätzliche Einsatz einer MTD (Mobile Threat Defense) -Lösung empfehlenswert.

Fazit: Aus dem Haus, aus dem Sinn. Eine interessant Open-source-basierte Alternative bietet sich mit Jitsi Meet, hierzu folgt ein Testbericht in Kürze.

Slack und Trello - durch die Hintertür

Die beiden bekannten Kollaborationstools Slack und Trello haben das gleiche Problem. Sie erstellen und schreiben sensible Daten in temporäre Dateien, was ein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellt. Slack erlaubt zwar ein kurzzeitiges Mitschneiden des Datenverkehrs für statistische Analysen, aber das Mitlesen einer verschlüsselten Verbindung ist nicht möglich. Trello hingegen überträgt Metadaten an mehrere Tracking-Dienste inklusive Gerätemodell, Betriebssystem, Netzbetreiber und Werbe-Id.

Für Slack ist der zusätzliche Einsatz einer MTD (Mobile Threat Defense) -Lösung ratsam.

Fazit: Kein Heimspiel.

Skype for Business und Google Hangouts haben ordentlich nachgebessert

Gerade bei Verstößen gegen Datenschutz und Datensicherheit haben beide Tools deutlich nachgebessert. Jedoch verwenden die Videokonferenz-Anwendungen Skype for Business und Google Hangouts unsichere Schnittstellen (APIs). Im aktuellen Test sind sie leider auch anfällig für sogenannte Man-In-The-Middle-Attacken (MITM). Dazu kommt, dass Skype Metadaten an Microsoft überträgt und Hangouts den Gerätenamen (häufig der Vorname des Besitzers) an Google sendet.

Fazit: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Daten werfen.

Mattermost und Microsoft Teams - klein vs. groß

Das datenschutzkonforme open-source-basierte Kollaborationstool Mattermost baut nur eine Verbindung zur selbst-gehosteten Instanz auf. Wenn die Ressourcen und Kenntnisse zum Erstellen und Betreuen von Mattermost auf einem eigenen Server vorhanden sind, ist der Kommunikationsservice klar Alternativen vorzuziehen. Im Gegensatz zu Microsoft Teams, das Metadaten an Dritte überträgt und auch bei der Verschlüsselung noch Schwächen zeigt.

Für beide Anwendungen ist der zusätzliche Einsatz einer MTD (Mobile Threat Defense) -Lösung empfehlenswert.

Fazit: Mattermost bei vorhandener Expertise.

Appvisory stellt kostenlosen Guide für das sichere Homeoffice zur Verfügung

Die im Test aufgedeckten Sicherheitsrisiken müssen Unternehmen jedoch nicht einfach so hinnehmen. Um Firmen bei ihrer rasanten Umstellung auf Homeoffice in Zeiten von Corona sicher zu begleiten, hat das Team von Appvisory in Zusammenarbeit mit der BFI, der Beratungsgesellschaft für Informationstechnologie, eine Anleitung für Unternehmen erstellt. Der Ratgeber hilft dabei, eine sichere und ortsunabhängige Arbeitsumgebung für eigene Mitarbeiter einzurichten.

Da aber die im Test vorgestellten Anwendungen bei weitem nicht alle auf dem Markt abdecken, möchte Appvisory in der Krisenzeit auch einen Beitrag leisten Unternehmen dabei zu unterstützen schneller und vor allem sicherer zu digitalisieren. Deshalb bietet Appvisory seinen Dienst für 90 Tage unverbindlich und kostenlos an.

Appvisory Fazit: Videokonferenz- und Kollaborationstools sind zwar aktuell unverzichtbar, aber mit Vorsicht anzuwenden

Appvisory zieht Bilanz. Zwar sind die Themen Datensicherheit und Datenschutz zu Recht allgegenwärtig, aber sie werden nach wie vor synonym verwendet, ohne zu differenzieren. Grundsätzlich garantiert Datenschutz jedem Bürger Schutz vor missbräuchlicher Datenverarbeitung, das Recht auf informationelle Selbstbestimmung und den Schutz der Privatsphäre. Datensicherheit muss dafür Sorge tragen, dass Daten jedweder Art ausreichend gegen Manipulation, Verlust und unberechtigte Kenntnisnahme durch Dritte oder andere Bedrohungen geschützt sind. Da sich die Bewertung für den Laien schwierig gestaltet, kann man sich am CVSS-Score orientieren. Der CVSS-Score gibt in einer Skala von 0 bis 10 aufsteigend Auskunft über die Gefährlichkeit einer App (und anderer IT-Systeme) hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit.

"Wenn man sich die Ergebnisse anschaut, sieht man, dass alle getesteten Videokonferenz- und Kollaborationstools unbedingt nachbessern müssen. Die App-Anbieter haben trotz Kenntnis die relevanten Sicherheitslücken und Datenschutzprobleme in ihren Apps bisher nicht behoben. Privatanwender dürfen zwar selbst entscheiden, wie wichtig ihnen ihre persönlichen Daten sind, aber bei der Zusammenarbeit mit Kollegen müssen andere Richtlinien gelten. Unternehmen raten wir aktuell dringend dazu, Videokonferenz- und Kollaborationstools für das Firmentelefon genau anzuschauen bzw. prüfen zu lassen oder im Zweifelsfall zumindest als lokale Instanz selbst zu hosten (wie z.B. bei Mattermost möglich). Nicht zuletzt deshalb haben wir uns entschlossen, Appvisory neuen Interessenten für drei Monate kostenlos zur Verfügung zu stellen, um in dieser hochdynamischen Zeit die nötige Sicherheit nicht vernachlässigen zu müssen und die bitter nötige Digitalisierung der Arbeitsplätze und Workflows schnell und unkompliziert zu unterstützen” erklärt Sebastian Wolters, Gründer und Geschäftsführer von Appvisory. (Appvisory: ra)

eingetragen: 27.04.20
Newsletterlauf: 27.07.20

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Meldungen: Tests

Chrome, Firefox und Edge im Test

Ransomware-Angriffe können für Unternehmen verheerende Folgen haben. Daten aus einer Umfrage von Bitkom weisen darauf hin, dass die Situation auch in Deutschland gefährlich ist. Jedes neunte Unternehmen (11 Prozent), das Opfer von Ransomware wurde, hat demnach das erpresste Lösegeld bezahlt. 4 von 10 Ransomware-Opfern (44 Prozent) berichteten, dass ihr Geschäftsbetrieb durch die lahmgelegten Computer und verlorenen Daten beeinträchtigt wurde.

WiFi-Signale von Kameras aufspüren

Es ist eine mehr als unheimliche Vorstellung: Kameras überwachen einen beim Schlafen, im Bad und in den intimsten Momenten. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Berichten, dass genau dies in Airbnb-Appartements geschieht. In den letzten Jahren wurden Fälle unter anderem im irischen Cork, in Toronto oder in San Diego publik.

Messenger: Test-Schwerpunkt Sicherheit

Im Rahmen ihrer Messenger-Testreihe hat die PSW Group sich zwei – im Vergleich zu WhatsApp oder Telegram – zwar weniger bekannte, aber dennoch interessante, funktionale Messenger-Dienste unter die Lupe genommen. Augenmerk der IT-Sicherheitsexperten lag neben der Sicherheit beider Dienste auch auf der Funktionalität. "Wir haben eine kleine Überraschung erlebt. Denn Newcomer ginlo, den es erst seit 2019 gibt, überzeugt in Sachen Sicherheit und Bedienbarkeit auf ganzer Linie und reiht sich in unserem Ranking direkt auf Rang 2, hinter Testsieger Threema, ein. Wire hat zwar viele gute Ansätze, überzeugte uns jedoch bei der Sicherheit leider nicht", fasst Patrycja Schrenk, Geschäftsführerin der PSW Group, zusammen.

Test: Sicherheit und Datenschutz

Zum vorerst letzten Mal in ihrer Messenger-Testreihe haben die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group noch einmal zwei Diensten auf den Zahn gefühlt. Während sich das Team Messenger WeChat im Jahr 2016 schon einmal genau angesehen hat – damals ließ zwar die Funktionalität keine Wünsche offen, jedoch waren die Sicherheitsmerkmale des Messengers katastrophal –, nahm PSW Group ICQ New erstmals unter die Lupe: "ICQ gilt als Mutter aller internet-weiter Instant-Messaging-Dienste. Smartphones gab es 1998, als ICQ sich als Chatdienst auf dem Rechner etablierte, noch nicht. Inzwischen gehört der Dienst nicht mehr zu AOL, sondern dem russischen Unternehmen VK und läuft unter dem Namen ICQ New. Wir waren neugierig, wie sich ICQ entwickelt und ob WeChat in Sachen Sicherheit seine Hausaufgaben gemacht hat", so Geschäftsführerin Patrycja Schrenk über die Gründe zur Auswahl der beiden Messenger-Dienste.

"Super Duper Secure Mode"

In einem Versuch Microsoft Edge sicherer zu machen, experimentiert das Microsoft Vulnerability Research Team damit, die Just-in-Time (JIT) Compilation in der V8 JavaScript-Engine des Browsers, zu deaktivieren und bezeichnet das Ergebnis vorerst als "Super Duper Secure Mode". Das ergibt auf dem ersten Blick Sinn. Knapp die Hälfte der für V8 bekannten Schwachstellen und Anfälligkeiten (CVE) beziehen sich auf den JIT-Compiler und mehr als die Hälfte aller "in-the-Wild" Exploits für Chrome nutzen Fehler in JIT aus. (Moderne Versionen von Edge basieren auf dem gleichen Chromium Code wie Googles Chrome-Browser, sodass Chrome-Exploits ebenfalls Edge betreffen). Microsoft spekuliert also, ob es nicht das simpelste wäre das problematische Sub-System einfach zu deaktivieren und zu schauen was dann passiert. Das Problem dabei ist, dass bei der Deaktivierung von JIT die Surfgeschwindigkeit leidet. JIT ist ein Performance-Feature, das die Ausführung von JavaScript (die beliebteste Computersprache der Welt) beschleunigt. Da sie hinter so vielen Webanwendungen steckt, wirkt sich die Geschwindigkeit, mit der JavaScript ausgeführt wird, direkt darauf aus, wie schnell und reaktionsfähig Webanwendungen sind. Aber wie groß ist der Unterschied? Das hat das Team rund um Pieter Arntz von Malwarebytes untersucht.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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