Mobiler Banking-Trojaner Spy.Agent stielt Login-Daten, umgeht Zwei-Faktor-Authentifizierung und liest SMS mit
Schadhafte .apk-Dateien werden stündlich unter anderen Ziel-URLs bereitgestellt, womöglich um die Scanner von Antiviren-Programmen zu täuschen
Eset ist ein Banking-Trojaner für Android ins Netz gegangen, der als Flash Player getarnt sensible Login-Daten für das Online-Banking ausspäht. Bisher beschränken sich die Aktivitäten der Malware zwar auf Banken in der Türkei, Australien und Neuseeland, mit einer Expansion in Richtung EU ist auf Grund der heimtückischen Konzeption jedoch zu rechnen.
So verläuft die Infektion mit Android/Spy.Agent.SI
Die Malware tarnt sich als Flash Player
>> Die schadhaften .apk-Dateien werden stündlich unter anderen Ziel-URLs bereitgestellt, womöglich um die Scanner von Antiviren-Programmen zu täuschen.
>> Spy.Agent verlangt nach der Installation administrative Rechte, dies verhindert die Deinstallation.
>> Werden die Rechte gewährt, wird eine mit base64 gesicherte Verbindung zu einem Command & Control-Server (C&C-Server) hergestellt und Geräteinformationen wie IMEI-Nummer und SDK-Version gesendet.
>> Es folgt eine Analyse der installierten Banking-Apps auf dem Android-Smartphone, die ebenso mit dem Remote-Server geteilt und mit aktuell 49 Ziel-Apps abgeglichen werden.
So späht Spy.Agent die Banking-Logins der Opfer aus
>> Die Malware ist dazu in der Lage, Zwei-Faktor-Authentifizierung zu umgehen, indem alle eingehenden SMS-Nachrichten an den C&C-Server weitergeleitet werden.
>> Öffnet man die Banking-App tarnt sich die Malware und überlagert den Bildschirm mit einem Login-Fenster.
>> Dieser Prozess kann nicht beendet werden und fungiert wie ein Lockscreen.
>> Nach Eingabe der Login-Daten werden die Informationen an einen Server gesendet und der Prozess wird beendet.
>> Mit diesem tückischen Vorgehen können auch andere Zugangsdaten beispielsweise Google- oder PayPal-Logins abgegriffen werden.
Um Smartphones vor einer Infektion zu schützen, empfiehlt Eset den Einsatz einer mobilen Antiviren-Lösung. (Eset: ra)
Eset: Kontakt und Steckbrief
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Meldungen: Aktuelle Meldungen
Eine Forschungsgruppe mit NetScout, Akamai, Cloudflare, Shadowserver, Black Lotus und anderen führenden IT-Sicherheitsgruppen hat gemeinsam einen Warnhinweis herausgegeben. Darin wird ein neuer DDoS-Vektor aufgedeckt, der Unternehmen im Finanzsektor, ISPs, Logistik, Glücksspiel und andere betrifft.
Die Sicherheitsforscher von Check Point Research (CPR) haben eine laufende Spionage-Operation aufgedeckt, die auf die afghanische Regierung zielt. Die Bedrohungsakteure, die einer chinesischsprachigen Gruppierung zugeordnet werden, gaben sich als das Büro des afghanischen Präsidenten aus, um den afghanischen Nationalen Sicherheitsrat (NSC) zu infiltrieren. Sie nutzten den Dienstleister für Datenaustausch namens Dropbox, um ihre Aktivitäten zu verschleiern. CPR geht davon aus, dass dies der jüngste Fall einer länger andauernden Operation ist, die bis ins Jahr 2014 zurückreicht und der auch die Regierungen von Kirgisistan und Usbekistan zum Opfer gefallen sind. Im April 2021 erhielt ein Beamter des Nationalen Sicherheitsrats Afghanistans eine E-Mail, die angeblich vom Büro des Präsidenten von Afghanistan stammte. Sie forderte den Empfänger auf, die Änderungen in dem Dokument im Zusammenhang mit einer bevorstehenden Pressekonferenz des NSC zu überprüfen.
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Die Sicherheitsforscher von Check Point Software Technologies beobachten die Rückkehr eines alten Bekannten: des Backdoor-Trojaners Bandook. Zuletzt prominent wurde dieser durch die Malware-Kampagnen Operation Manul (2015) und Dark Caracal (2017). Nun scheint die Malware-Familie ein Revival zu feiern. Die Ziele, welche Check Point im Rahmen der neuen Kampagne identifizieren konnte, sind breit gefächert: Regierungs-, Finanz-, Energie-, Lebensmittel-, Gesundheits-, Bildungs-, IT- und Rechtseinrichtungen sind betroffen – unter anderem in Deutschland, der Schweiz und Italien. Dieses breite Spektrum lässt die Sicherheitsexperten darauf schließen, dass sich hinter den Angriffen nicht nur eine Hacker-Gruppierung im Alleingang verbirgt, sondern eine Organisation, welche Malware an verschiedene Bedrohungsakteure, wie staatliche Hacker, verkauft.
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