Erpresserangriff auf verwundbare Systeme
Will ein Unternehmen sich vor Attacken schützen, muss es seine Sicherheitslücken kennen
Die Experten von Greenbone warnen vor neuem Erpresserangriff: Samsa nutzt bekannte Schwachstellen, um verwundbare Systeme gezielt zu erpressen. Greenbone empfiehlt einen sofortigen Schwachstellen-Scan bei allen Betreibern von JBoss-Systemen.
Lukas Grunwald, CTO bei Greenbone Networks, sagte:
"Bei Samsa-Infektionen gehen die Angreifer anders vor als bisher: Während die bekannten Erpressungs-Trojaner beispielsweise über Mails verbreitet werden, nutzt Samsa gezielt Schwachstellen, um in verwundbare Netze einzubrechen. Ein bereits erfolgreich genutztes Angriffsziel sind Lücken in verwundbaren JBoss-Installationen.
Denkbar sind jedoch auch viele andere Angriffe. Will ein Unternehmen sich vor solchen Attacken schützen, muss es seine Sicherheitslücken kennen. Die Angreifer nutzen typischen Penetration-Testing Methoden aus, um sich über das Internet durch Schwachstellen gezielt Zugang zu Firmennetzen zu verschaffen. Neben dem Verschlüsseln von Dateien, löschen oder verschlüsseln die Kriminellen auch Backups, um dann Lösegelder von 18.000 Eur0 und mehr zu fordern.
Vulnerability Management reduziert nicht nur die Angriffsfläche der Unternehmens-IT drastisch, sondern erlaubt es auch, die Wirkung spezifischer IT-Sicherheitslösungen auf die tatsächlichen Hot Spots zu fokussieren. Das kostet deutlich weniger Aufwand als der Schaden durch eine Lösegeldforderung."
(Greenbone Networks: ra)
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Meldungen: Aktuelle Meldungen
Eine Forschungsgruppe mit NetScout, Akamai, Cloudflare, Shadowserver, Black Lotus und anderen führenden IT-Sicherheitsgruppen hat gemeinsam einen Warnhinweis herausgegeben. Darin wird ein neuer DDoS-Vektor aufgedeckt, der Unternehmen im Finanzsektor, ISPs, Logistik, Glücksspiel und andere betrifft.
Die Sicherheitsforscher von Check Point Research (CPR) haben eine laufende Spionage-Operation aufgedeckt, die auf die afghanische Regierung zielt. Die Bedrohungsakteure, die einer chinesischsprachigen Gruppierung zugeordnet werden, gaben sich als das Büro des afghanischen Präsidenten aus, um den afghanischen Nationalen Sicherheitsrat (NSC) zu infiltrieren. Sie nutzten den Dienstleister für Datenaustausch namens Dropbox, um ihre Aktivitäten zu verschleiern. CPR geht davon aus, dass dies der jüngste Fall einer länger andauernden Operation ist, die bis ins Jahr 2014 zurückreicht und der auch die Regierungen von Kirgisistan und Usbekistan zum Opfer gefallen sind. Im April 2021 erhielt ein Beamter des Nationalen Sicherheitsrats Afghanistans eine E-Mail, die angeblich vom Büro des Präsidenten von Afghanistan stammte. Sie forderte den Empfänger auf, die Änderungen in dem Dokument im Zusammenhang mit einer bevorstehenden Pressekonferenz des NSC zu überprüfen.
Es gibt wieder verstärkt Aktivitäten der Dridex-Malware. Diese bereits einige Jahre alte Schadsoftware macht zurzeit in Excel-Dateien die Runde, die per Mail verschickt werden. Dabei hat der Schädling es vor allem auf Passwörter und andere Nutzerdaten abgesehen. "Wenn das Wochenende vor der Tür steht, lässt bei vielen Nutzern die Wachsamkeit deutlich nach. Das machen sich Kriminelle zunutze", sagt Tim Berghoff, Security Evangelist bei G Data CyberDefense. Die Schadsoftware mit dem Namen "Dridex" ist für G Data kein unbeschriebenes Blatt – bereits 2015 haben wir über diese Malware berichtet. Wie damals versteckt sich das Schadprogramm auch in diesem Fall in einer Office-Datei, getarnt als Versandbestätigung. Heruntergeladen wird die eigentliche Malware über ein eingebettetes Makro, welches sich hinter der "Drucken"-Funktion verbirgt.
Die Sicherheitsforscher von Check Point Software Technologies beobachten die Rückkehr eines alten Bekannten: des Backdoor-Trojaners Bandook. Zuletzt prominent wurde dieser durch die Malware-Kampagnen Operation Manul (2015) und Dark Caracal (2017). Nun scheint die Malware-Familie ein Revival zu feiern. Die Ziele, welche Check Point im Rahmen der neuen Kampagne identifizieren konnte, sind breit gefächert: Regierungs-, Finanz-, Energie-, Lebensmittel-, Gesundheits-, Bildungs-, IT- und Rechtseinrichtungen sind betroffen – unter anderem in Deutschland, der Schweiz und Italien. Dieses breite Spektrum lässt die Sicherheitsexperten darauf schließen, dass sich hinter den Angriffen nicht nur eine Hacker-Gruppierung im Alleingang verbirgt, sondern eine Organisation, welche Malware an verschiedene Bedrohungsakteure, wie staatliche Hacker, verkauft.