Nächste Stufe der Cyberangriffe


Neue Android-Malware Gooligan hackt über 1 Million Google-Konten
Check Point enthüllt bisher größte Sicherheitsverletzung bei Google-Konten, verursacht von einer neuen Android-Malware-Kampagne, die jeden Tag über 13.000 Geräte infiziert



Check Point Software Technologies hat eine neue Variante einer Android-Malware entdeckt, mit der die Sicherheit von über einer Million Google-Konten verletzt wird. Die neue Malware-Kampagne namens Gooligan rootet Android-Geräte und stiehlt die auf ihnen gespeicherten E-Mail-Adressen und Authentifizierungs-Tokens. Diese Informationen ermöglichen Angreifern den Zugriff auf die sensiblen Daten der Nutzer von Gmail, Google Photos, Google Docs, Google Play und G Suite.

"Dieser Diebstahl von über einer Million Google-Kontodaten ist beispiellos und stellt die nächste Stufe der Cyberangriffe dar", sagt Michael Shaulov, Leiter Produktmanagement und Produktmarketing für Cloud- und Mobilsicherheit bei Check Point. "Wir erleben gerade eine Strategie-Verlagerung der Hacker, die jetzt Mobilgeräte ins Visier nehmen, um an die auf ihnen gespeicherten sensiblen Daten heranzukommen."

Zentrale Ergebnisse:

>>
Die Kampagne infiziert täglich 13.000 Geräte und ist die erste, die über eine Million Geräte rootete.

>> Hunderte der E-Mail-Adressen werden mit Regierungsbehörden, Bildungseinrichtungen, Finanzdienstleistern und börsennotierten Unternehmen in Zusammenhang gebracht.

>> Gooligan nimmt Geräte auf Android 4 (Jelly Bean, KitKat) und 5 (Lollipop) ins Visier, die fast 74 Prozent der heute genutzten Android-Geräte ausmachen.

>> Angreifer erwirtschaften ihre Erträge, indem sie Apps von Google Play auf betrügerische Weise installieren und sie im Namen des Opfers bewerten, nachdem sie die Kontrolle über das Gerät erlangt haben.

>> Jeden Tag installiert Gooligan mindestens 30.000 Apps auf gehackten Geräten, d.h. über 2 Millionen Apps seit Beginn der Kampagne.

Check Point hat sich mit Informationen zu dieser Kampagne sofort an das Google-Sicherheitsteam gewendet. "Wir schätzen die Partnerschaft mit Check Point, da wir zusammenarbeiten, um diese Dinge zu verstehen und Maßnahmen zu ergreifen. Als Teil unserer Bemühungen Nutzer vor der Ghost Push-Familie zu schützen, haben wir zahlreiche Schritte unternommen, um unsere Nutzer zu schützen und das Android Ecosystem insgesamt zuschützen," sagt Adrian Ludwig, Director of Android Security bei Google. Zusammen mit anderen Maßnahmen hat Google die betroffenen Nutzer kontaktiert und die Token wiederrufen, die Apps, die mit der Ghost Push-Familie in Verbindung gebracht wurden, aus Google Play entfernt und neue Schutzmechanismen in ihre Verify Apps Technologie eingebaut.

Das Mobile-Security-Forschungsteam von Check Point begegnete dem Gooligan-Code erstmals im vergangenen Jahr, und zwar in der bösartigen SnapPea -App. Im August 2016 tauchte die Malware mit einer neuen Variante wieder auf und hat seitdem mindestens 13.000 Geräte pro Tag infiziert. Rund 57 Prozent dieser Geräte befinden sich in Asien, 9 Prozent in Europa. Hunderte der gefährdeten E-Mail-Adressen werden mit Unternehmen in Verbindung gebracht. Die Infektion beginnt, sobald ein Nutzer eine mit Gooligan infizierte App auf ein gefährdetes Android-Gerät herunterlädt und installiert oder im Rahmen von Phishing-Angriffen auf bösartige Links in Nachrichten klickt. (Check Point Software Technologies: ra)

eingetragen: 20.12.16
Home & Newsletterlauf: 23.01.17


Check Point Software: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Hintergrund

KI trifft auf Datendiebstahl

Die Bitdefender Labs warnen vor einer großangelegten Malvertising-Kampagne auf Facebook, die das große Interesse an neuen KI-Diensten wie ChatGPT oder Midjourney nutzt, um Nutzer mit Malware zu infizieren und ihre Daten zu stehlen. Die Kampagne der Cyberkriminellen läuft bereits seit circa einem Jahr und ist derzeit weiterhin aktiv.

Atomic Stealer-Angriffe über Werbeanzeigen

Das Threat Labs-Team von Jamf, Anbieterin für die Verwaltung und den Schutz von Apple-Geräten, hat zwei Angriffsmethoden identifiziert, die speziell auf macOS-Betriebssysteme abzielen. Ihr Ziel: Sensible Daten der Nutzer zu stehlen. Innerhalb des vergangenen Jahres wurden diese sogenannten Infostealer-Angriffe insbesondere bei Nutzern beobachtet, die in der Kryptowährungsbranche tätig waren oder in Kryptowährungen investiert hatten.

Angreifer suchen nach einer Apache-Druid-Schwachstelle

Aqua Securitys Team Nautilus hat eine neue Kryptomining-Kampagne namens Lucifer entdeckt, die auf Apache abzielt und darin insbesondere auf die bei vielen Nutzern beliebten Software-Libraries Hadoop und Druid. Die Angreifer nutzen hierfür bestehende Fehlkonfigurationen und Schwachstellen aus.

Stealer-Malware bald gefährlicher als Ransomware?

Im Jahr 2023 gab es eine Vielzahl von Herausforderungen in der Cybersicherheit, darunter immer raffiniertere Cyberangriffe, Datenschutzverletzungen und sich weiterentwickelnde Bedrohungen. Ein anhaltender Trend, der die Cybersicherheitslandschaft prägt, ist die Verbreitung von Stealer-Malware.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.