Studienergebnisse belegen die steigende Gefahr durch den Trojaner Emotet -Deutschland auf dem zweiten Platz bei B2B- und B2C-Emotet-Infektionen innerhalb Europas
Unternehmensbranchen verschieden stark von Emotet betroffen
Malwarebytes bestätigt in einer aktuellen Studie die gestiegene Gefahr durch den Trojaner Emotet. Vor einigen Tagen hatte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) diesbezüglich bereits eine aktuelle Sicherheitswarnung herausgegebenen und auf die gestiegenen Fallzahlen von Emotet aufmerksam gemacht.
Emotet ist ein Trojaner, der vor allem durch Spam-E-Mails (MalSpam) verbreitet wird. Die infizierte Mail enthält entweder ein bösartiges Skript, ein Dokument mit aktivierten Makros oder einen schadhaften Link. Emotet-E-Mails sind oft gut gefälscht und täuschend echt als reguläre E-Mails getarnt. Aufgrund seiner modularen, polymorphischen Form sowie seiner Fähigkeit, mehrere, sich verändernde Payloads einzuschleusen, ist Emotet besonders hartnäckig und für Unternehmen oder Endverbraucher besonders gefährlich.
Der vor kurzem veröffentlichte Quartalsbericht zu aktuellen Cybercrime-Taktiken und -Techniken von Malwarebytes bestätigt die zunehmende Gefahr durch die Schadsoftware Emotet. Dabei zeigt sich unter anderem, dass sich Emotet-Angriffe fast vollkommen von Endverbrauchern wegbewegt hat, um sich auf Unternehmensziele zu konzentrieren. Die Erkennung von Trojanern (die Malware-Überkategorie von Emotet) bei Unternehmensendpunkten stieg seit dem vierten Quartal 2018 um mehr als 200 Prozent und lag fast 650 Prozent über dem Vorjahreswert.
Im Europäischen Vergleich liegt Deutschland bei den Emotet-Infektionen mit über 40.000 Fällen im Jahr 2019 nach Großbritannien und vor Frankreich auf dem zweiten Platz. Mit einer Steigerung um zehn Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2018 und sogar 502 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bildet Trojaner-Malware die einsame Spitzenposition innerhalb des Quartalsberichts. Auf Endverbraucherseite sind die Zahlen in Deutschland rückläufig.
Die Sicherheitsforscher von Malwarebytes belegen in weiteren Studienergebnissen, dass unterschiedliche Unternehmensbranchen verschieden stark von Emotet betroffen sind. Besonders im Fokus stehen Fertigungsindustrie, Medien- sowie die Finanzbranche. Bereits im vergangenen Jahr war mit über 190.000 Angriffen die Fertigungsindustrie übergreifend bei allen Cyber-Angriffen besonders im Blickpunkt von Kriminellen.
Auch im Gesundheitswesen sind Trojaner im Allgemeinen und Emotet im Speziellen weit verbreitet. Gerade hier sind Cyber-Angriffe besonders gefährlich, da Kriminelle mutmaßlich Zugang zu höchstsensiblen Daten wie beispielsweise aus der elektronischen Gesundheitsakte (EPAs) erhalten können. Mehr als drei Viertel (79 Prozent) der Arten von Malware im Gesundheitswesen sind Trojaner. Hierbei ist ein beachtlicher Teil von 35 Prozent dem Trojaner Emotet zuzuordnen. Weitere Informationen finden sich auch innerhalb eines aktuellen Malwarebytes-Blogbeitrags.
Tipps für die Beseitigung von Emotet
Unternehmen können sich auf verschiedene Art und Weise schützen. Die Sicherheitsforscher von Malwarebytes empfehlen hierbei unter anderem die Schulung der Sicherheitsverantwortlichen und Mitarbeiter, die Investition in Anti-Exploit-Technologie oder die Verwendung von entsprechenden Patches.
(Malwarebytes: ra)
eingetragen: 08.05.19
Newsletterlauf: 12.06.19
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