5 Millionen Phishing-Angriffe im Jahr 2022

Krypto-Währungen: Phishing-Angriffe um 40 Prozent gestiegen

Cyberkriminelle nutzen gefälschte Krypto-Mining-Plattformen



Im vergangenen Jahr haben die Sicherheitslösungen von Kaspersky rund 5 Millionen Phishing-Angriffe im Zusammenhang mit Krypto-Währungen entdeckt und blockiert; dies entspricht einer Zunahme von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Cyberkriminelle setzen dabei auf neue Techniken, um ihre Opfer in die Falle zu locken: Sie geben sich als Krypto-Mining-Plattform aus, um so die Nutzer zur Transaktion von Krypto-Währungen zu verleiten. Diese Ergebnisse gehen aus dem aktuellen Kaspersky-Report zu finanzbezogenen Cyberbedrohungen hervor.

Cyberkriminelle widmen ihre Aufmerksamkeit vermehrt der Krypto-Branche. Das ist nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass sich Krypto-Währungen als Kapitalanlage inzwischen zunehmender Beliebtheit erfreuen: So wollen 14 Prozent der Deutschen in den kommenden zwölf Monaten in Krypto-Währungen wie Bitcoin oder Ethereum investieren.

Eine aktuelle Kaspersky-Studie zeigt, dass Nutzer vermehrt mit Krypto-Währungsbezogenem Phishing konfrontiert sind. Während die Anzahl entsprechender Phishing-Angriffe im Jahr 2021 noch bei 3.596.437 lag, wurden im vergangenen Jahr 5.040.520 entdeckt; dies entspricht einem Wachstum von 40 Prozent. Die Zunahme an Krypto-Angriffen aus vorigen Untersuchungen von Kaspersky deckt sich mit den Ergebnissen, die Anfang des Jahres bekannt wurden: Jede siebte befragte Person war von Krypto-Phishing betroffen.

Krypto-Mining-Plattformen als neue Betrugstechnik

Zwar werden die meisten Krypto-Betrügereien mit klassischen Tricks wie Giveaway-Scams oder gefälschter Wallet-Phishing-Seiten durchgeführt, allerdings setzen Cyberkriminelle inzwischen auch auf neue Taktiken. In einer kürzlich entdeckten Phishing-Kampagne erhalten Nutzer per E-Mail eine PDF-Datei in englischer Sprache, in der behauptet wird, sie hätten sich vor langer Zeit auf einer Cloud-Mining-Plattform für Krypto-Währungen registriert und müssten nun dringend eine große Summe Krypto-Währungen abheben, da ihr Konto inaktiv sei. Die Datei enthält dabei einen Link zu einer gefälschten Mining-Plattform. Um sich die Krypto-Währung auszahlen zu lassen, wird der Nutzer zum einen dazu aufgefordert, ein Formular mit persönlichen Informationen, wie Karten- oder Kontonummer, auszufüllen und zum anderen eine Provision über eine Krypto-Wallet oder direkt an die angegebene Wallet-Adresse zu zahlen.

"Trotz der zahlreichen Unruhen der vergangenen sechs Monaten auf dem Krypto-Markt, denken noch immer viele Menschen bei Krypto-Währung als erstes an schnelles Geld", kommentiert Olga Svistunova, Sicherheitsexpertin bei Kaspersky. "Daher ebben Krypto-bezogene Bedrohungen auch nicht ab. Um Opfer in ihre Netze zu locken, lassen sich Cyberkriminelle immer neue und interessantere Strategien und Techniken für ihre Zwecke einfallen." (Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 08.05.23
Newsletterlauf: 04.08.23

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Meldungen: Statistiken

Quishing – ausgefeiltere Techniken

Trend Micro zeigt in ihrem E-Mail Threat Landscape Report, aktuelle Veränderungen in der Cyber-Bedrohungslandschaft. Unter anderem setzen Cyberkriminelle beim Phishing von Anmeldedaten verstärkt auf Links in E-Mail-Anhängen und QR-Codes.

Conversation-Hijacking hat seit 2022 um 70 Prozent zugenommen

Barracuda Networks hat den Report "E-Mail Threats and Trends, Vol. 1" veröffentlicht. Wie der Report zeigt, machten Business E-Mail Compromise-Angriffe (BEC) in den vergangenen zwölf Monaten 10,6 Prozent der E-Mail-basierten Social-Engineering-Angriffe aus.

111 Prozent mehr entschärfte DDoS-Angriffe

Distributed Denial of Service (DDoS)-Angriffe stellen weiterhin eine große Bedrohung dar. Die Zunahme von DDoS-Angriffen betrifft mehrere vertikale Branchen, darunter Telekommunikation und ISPs (548 Prozent), das Gesundheitswesen (236 Prozent) und die Gaming-Branche (208 Prozent).

Bedrohungen gegen ICS-Computer

Industrieunternehmen weltweit sind weiterhin ein beliebtes Ziel von Cyberkriminellen, wie die aktuelle Analyse des Kaspersky ICS CERT zeigt. So wurden im ersten Quartal dieses Jahres auf 24,4 Prozent der ICS-Computer weltweit schädliche Objekte blockiert.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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