Neu programmierte Bankentrojaner


Virenanalyse im April 2016: Bankentrojaner, Backdoor-Programme und falsche Online-Shops
Selten tauchen neu programmierte Bankentrojaner auf, die Geld vom Konto der Benutzer stehlen: Die Virenschreiber passen vielmehr bereits existierende Versionen an und setzen auf bereits bewährte Trojaner



Auch der April wurde von Malware nicht verschont. Bereits Anfang des Monats entdeckten die Virenanalysten von Doctor Web den Bankentrojaner Gozi, der in der Lage ist, ein einrangiges Botnet einzurichten. Ebenso wurde eine Linux Backdoor registriert, die sich mittels eines Hacker-Tools verbreitet. Ferner wurden einige Nutzer Opfer von falschen Online-Shops.

Bedrohung des Monats
Selten tauchen neu programmierte Bankentrojaner auf, die Geld vom Konto der Benutzer stehlen. Die Virenschreiber passen vielmehr bereits existierende Versionen an und setzen auf bereits bewährte Trojaner. Einer davon ist Trojan.Gozi, der über mehrere Funktionen wie Datenklau, Keylogging und Injects verfügt. Zusätzlich können Cyber-Kriminelle durch Trojan.Gozi einen Remote-Zugriff zum Desktop eines infizierten PCs via Virtual Network Computing (VNC) herstellen. Der Trojaner ist so in der Lage, auf Befehl den Proxyserver SOCKS zu starten sowie verschiedene Plug-ins hochzuladen und zu installieren. Die Möglichkeit, P2P-Botnets einzurichten, unterscheidet Trojan.Gozi maßgeblich von seinem Vorgänger.

Statistik von Dr.Web CureIt!

Trojan.InstallCore.1903
Installateur von unerwünschten und böswilligen Applikationen.

Trojan.StartPage
Böswillige Programme, die eine Änderung der Startseite in den Einstellungen des Browsers vornehmen können.

Trojan.Zadved
Trojaner, der Suchtreffer und Benachrichtigungen aus sozialen Netzwerken sowie Werbemeldungen fälscht.

Trojan.DownLoader
Trojaner, der Malware auf den Rechner herunterlädt.

Serverstatistik von Doctor Web

Trojan.InstallCore.1903
Installiert Schadprogramme zur Installation unerwünschter und böswilliger Applikationen.

BackDoor.IRC.NgrBot.42
Diese Trojaner sind in der Lage, auf dem infizierten Rechner Befehle von Cyber-Kriminellen via IRC auszuführen.

JS.Redirector
Böswillige Szenarien auf Basis von JavaScript, die Benutzer auf andere gefährliche Webseiten weiterleiten.

JS.Downloader
Böswillige Szenarien auf Basis von JavaScript, die zum Herunterladen und Installieren von Malware dienen.

Trojan.Zadved
Trojaner, der Suchtreffer und Benachrichtigungen aus sozialen Netzwerken sowie Werbemeldungen fälscht.

Statistik für Malware im böswilligen Traffic

JS.Downloader
Böswillige Szenarien auf Basis von JavaScript, die zum Herunterladen und Installieren von Malware gedacht sind.

Trojan.InstallCore.1903
Installiert Schadprogramme zur Installation unerwünschter und böswilliger Applikationen.

Trojan.PWS.Stealer
Trojaner, der Passwörter und andere sensible Daten stiehlt.

Verschlüsselungstrojaner
Der durch Verschlüsselungstrojaner am meisten verbreitete Schädling im April 2016 ist Trojan.Encoder.858.

Gefährliche Webseiten
Im April 2016 wurden 749.173 Internetadressen in die Datenbank von unerwünschten Webseiten aufgenommen.

Zudem sind im April auch Internet-Betrüger wieder aktiver geworden. Diese erstellen falsche Online-Shops, um unvorsichtige Benutzer anzugreifen. Die gefälschten Online-Shops unterscheiden sich kaum von herkömmlichen Webseiten und gewinnen so das Vertrauen der Benutzer. Die meisten "falschen" Online-Shops wurden aus dem gleichen Template erstellt.

Weitere Ereignisse
Um sich in ein lokales Netzwerk eines Unternehmens einzuschleusen, greifen Cyber-Kriminelle auf verschiedenste Methoden zurück. Falsche Einstellungen in den Applikationen bieten hier oft das Einfallstor. Im April 2016 entdeckten die Virenanalysten von Doctor Web einen Fehler in der Konfiguration von Hardware bei einem Hosting-Anbieter. Kunden dieses Anbieters hatten durch die falsche Konfiguration unfreiwillig ihre internen Subdomains offen gelegt. Cyber-Kriminelle können so das lokale Netzwerk eines Unternehmens und deren Schwachstellen leichter erforschen.

Im April wurde außerdem die Verbreitung von Linux.BackDoor.Xudp.1 registriert. Bemerkenswert: Der Backdoor-Trojaner in Linux drang durch ein Hackertool ein. Dieses Tool war zum massenhaften Versenden von UDP-Paketen gedacht. So konnte der Benutzer, der eine Internetadresse angreifen wollte, selbst zum Opfer des Backdoor-Programms werden.

Linux.BackDoor.Xudp.1 kann das Versenden von beliebigen Anfragen, das Starten von DDoS-Angriffen und das Ausführen von beliebigen Befehlen auf infizierten Endgeräten hervorrufen. Linux.BackDoor.Xudp.1 ist zudem in der Lage, Ports im definierten IP-Adressenbereich zu scannen, Dateien zu starten sowie verschiedene Aufgaben auszuführen.

Ferner wurde Ende April ein Angriff auf Facebook-Benutzer durch Trojan.BPlug.1074 registriert. Der Trojaner ist ein Plug-in für Google Chrome und versendet Spam in dem sozialen Netzwerk. Auf diese Weise wurden auch andere böswillige Plug-ins für Chrome verbreitet. Nach Informationen von Doctor Web wurde Trojan.BPlug.1074 bis zum 29. April über 12.000 Mal von Facebook-Nutzern heruntergeladen.

Böswillige und unerwünschte Software für mobile Endgeräte
Laut den Dr.Web Statistiken für Android sind auch Werbe-Plattformen aktiver geworden. Diese wurden häufiger registriert als andere böswillige Applikationen für Android. Die Werbemodule zeigen nicht nur unerwünschte Werbung an, sondern klauen zudem Benutzerdaten und installieren beliebige Applikationen. Auch die Software Android.GPLoader.1.origin, die Malware unerlaubt installiert, wurde von den Virenanalysten von Doctor Web im April entdeckt.
(Doctor Web: ra)

eingetragen: 17.05.16
Home & Newsletterlauf: 06.06.16


Doctor Web: Kontakt und Steckbrief

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Meldungen: Statistiken

Double-Extortion Attacks: Verschlüsselung plus Datenklau

Der Internet Security Report für das zweite Quartal des Jahres 2023 von WatchGuard Technologies zeigt die wichtigsten Malware-Trends und Bedrohungen für die Netzwerk- und Endpunktsicherheit. Die Analyse der Forscher des WatchGuard Threat Labs ergab unter anderem, dass 95 Prozent der Malware über verschlüsselte Verbindungen übertragen werden. Weitere Erkenntnis: Es gibt zwar in Summe weniger Endpunkt-Malware, gleichzeitig sind entsprechende Kampagnen jedoch breiter angelegt. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich im Hinblick auf Ransomware.

Höhe von Lösegeldforderungen sprunghaft angestiegen

Cyber-Kriminelle setzen hauptsächlich auf Ransomware bzw. Ransomware-as-a-Service (RaaS) als bevorzugtes Angriffsmittel. Zum sechsten Mal in Folge haben die Threat-Intelligence-Experten von OpenText Cybersecurity die vorherrschende Bedrohungslandschaft genauer unter die Lupe genommen und die aktuellen Malware-Trends identifiziert.

Finanzstarke Nationen stärker im Fokus von Cyberkriminelle

In der ersten Jahreshälfte 2023 wurden auf rund 16 Prozent der ICS-Computer (Rechner für industrielle Kontrollsysteme) in Deutschland schädliche Objekte entdeckt und blockiert, wie aktuelle Analysen des Kaspersky ICS CERT zeigen. Weltweit war jeder dritte ICS-Rechner (34 Prozent) betroffen.

Wachsende Zahl unvollständiger oder fehlerhafter Patches

Trend Micro gab bekannt, dass ihre Zero Day Initiative (ZDI) in diesem Jahr bereits über 1.000 Hinweise ("Advisories") auf einzelne Schwachstellen in IT-Produkten veröffentlichte. Vor diesem Hintergrund warnt das Unternehmen davor, dass immer häufiger fehlerhafte oder unvollständige Patches veröffentlicht oder diese durch die betroffenen Hersteller heimlich ausgerollt werden.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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