Fast alle Unternehmen sind infiltiert


Defense-In-Depth-Modelle fallen im Praxistest durch: Bericht von FireEye offenbart Mängel von IT-Sicherheitsarchitekturen
Aktive CnC-Sitzungen bei 75 Prozent der getesteten Systeme - 208.184 Malware-Downloads waren nicht erkannt worden

(22.10.14) - FireEye, Spezialistin für den Schutz von Unternehmen vor bisher unbekannten Cyberangriffen, hat die Effektivität von Sicherheitsprodukten unter realen Bedingungen auf den Prüfstand gestellt. Häufig verwenden Unternehmen Defense-In-Depth-Systeme zumeist bestehend aus Firewalls, Intrusion-Prevention-Systemen (IPS), Webgateways, Sandbox- und Endpunktlösungen für ihre Cybersicherheit. Diese werden jedoch in der Regel unter Laborbedingungen, beruhend auf bekannten Bedrohungen, getestet. Auf den unberechenbaren, sich stetig wandelnden Charakter moderner Cyberangriffe können Systeme auf diese Weise nicht vorbereitet werden.

Für den Bericht wurden Daten von 1.216 Unternehmen auf der ganzen Welt ausgewertet, die zwischen Oktober 2013 und März 2014 Netzwerk- und E-Mail-Appliances von FireEye testeten, jedoch noch nicht von der FireEye-Plattform geschützt wurden. Im untersuchten Zeitraum waren 97 Prozent dieser Unternehmen von einer Sicherheitsverletzung betroffen. Das bedeutet, bei jeder Firma konnte mindestens ein Angreifer alle Barrieren ihrer Defense-In-Depth-Architektur überwinden.

Auf drei Vierteln der Systeme beobachtete FireEye aktive Command-and-Control (CnC)-Sitzungen mit insgesamt mehr als 10 Millionen CnC-Übertragungen. Hier lag nicht nur eine Infiltration des Systems vor, sondern auch die Möglichkeit einer aktiven Benutzung des Systems durch den Angreifer möglicherweise für Datendiebstahl. Hinweise auf Tools und Strategien von Advanced Persistent Threats (APT) fand FireEye bei 27 Prozent der Unternehmen.

Die Sicherheits-Tools, die bei den Unternehmen während des Tests installiert waren, ließen über 200.000 Malware-Downloads zu. 124.289 der Schadprogramme waren Unikate. Mit diesem Ausmaß wird Cyberkriminalität als globales Problem deutlich. Nach den USA belegt Deutschland Platz zwei der häufigsten Ziele von CnC-Datenverkehr. Die meisten Malware-Callbacks weltweit waren im Hochschulsektor sowie bei Finanzdienstleistern und Behörden zu verzeichnen.

Effektivität von Sicherheitslösungen nicht abhängig von ihrer Verbreitung
Jede Art von Sicherheitsprodukt, die bei den Unternehmen im Einsatz war, ließ mindestens eine Sicherheitsverletzung zu. So wurde beispielsweise ein Viertel der Malware von keinem einzigen Antivirus-Anbieter erkannt. In allen Sparten waren dabei die bekanntesten Namen aus dem Bereich Cybersicherheit vertreten. Einen Zusammenhang zwischen Wirksamkeit und Marktanteil eines Anbieters gab es dabei nicht. Jeder von ihnen ließ Infektionen zu.

"Mit der Flut an Malware-Dateien können gängige Defense-In-Depth-Architekturen nicht mithalten. Wie der Bericht zeigt, schaffen es die Urheber moderner Cyberangriffe in der Praxis letztlich, alle entsprechenden Tools zu umgehen", erklärt Frank Kölmel, Vice President Central & Eastern Europe bei FireEye. "Das legt den beunruhigenden Verdacht nahe, dass weltweit Abertausende von Unternehmen infiltriert wurden, ohne es zu wissen." (FireEye: ra)

FireEye: Kontakt und Steckbrief

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Meldungen: Statistiken

Bösartige DDoS-Angriffe steigen um 150 Prozent

Radware ihren Global Threat Analysis Report 2022 veröffentlicht. Der Bericht für das gesamte Jahr stützt sich auf Erkenntnisse aus Netzwerk- und Anwendungsangriffen, die von Radwares Cloud und Managed Services, dem Global Deception Network und dem Threat Research Team von Radware stammen.

Höchste APT-Zahlen in Deutschland

Trellix stellt den neuesten Threat Report: November 2022 des Advanced Research Center (ARC) vor. Unter dem Dach des ARC arbeitet und analysiert die Elite der weltweiten Cyber-Sicherheits- und Intelligence-Experten. Der aktuelle Bericht gibt Auskunft über die Cyber-Sicherheitstrends des dritten Quartals 2022.Im Ländervergleich verzeichnete Deutschland im dritten Quartal nicht nur die meisten APT-Angriffe (29 Prozent der beobachteten Aktivitäten), sondern auch die meisten Ransomware-Fälle. Letztere stiegen gegenüber dem Vorquartal um 32 Prozent und machten damit 27 Prozent der weltweiten Ransomware-Aktivitäten aus.

Hacktivisten ziehen sich zurück

Die Anzahl der DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service) hat im dritten Quartal 2022 stetig zugenommen, wie eine aktuelle Analyse von Kaspersky zeigt. Vor allem von Profis durchgeführte Angriffe nahmen zu: sogenannte intelligente Angriffe verdoppelten sich sogar im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings ging die Zahl der Angriffe durch Hacktivisten, die in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres zugenommen hatten, deutlich zurück.

Emotet-Gefahr ist noch lange nicht gebannt

Die jüngsten Ergebnisse des Internet Security Reports von WatchGuard Technologies zu den wichtigsten Malware-Trends und Netzwerkgefahren liegen vor: Danach zeigt sich für das zweite Quartal 2022 im Vergleich zu den Spitzenwerten der ersten Hälfte des Vorjahres im Hinblick auf Malware insgesamt ein Rückgang.

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Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

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