Welle von "Molerats"-Cyberangriffen im Mai


Bei "Molerats"-Angriffe werden nicht selten gewöhnliche und frei erhältliche "Hintertürchen", wie CyberGate und Bifrost, benutzt
Durch die Wiederverwendung von Command-and-Control-Infrastrukturen und ähnlichen Tools, Taktiken und Prozessen (TTPs) konnte die weitere Aktivität der Gruppe nachverfolgt werden

(26.06.14) - FireEye hat zwischen dem 29. April und dem 27. Mai 2014 eine neue Welle von Cyberangriffen aus dem Nahen Osten festgestellt. Betroffen waren davon unter anderem mehrere europäische Regierungseinrichtungen und eine große Rundfunkanstalt. Diese neue Angriffswelle steht im Zusammenhang mit Aktionen einer Gruppe aus dem Nahen Osten, die bei FireEye als "Molerats" bekannt ist. Bereits im August 2013 berichtete der Spezialist für Cybersicherheit von einer Reihe von Angriffen auf Ziele in Nahost und den USA, die mittels des Remote Access Tools Poison Ivy"(PIVY) durchgeführt wurden. Durch die Wiederverwendung von Command-and-Control-Infrastrukturen und ähnlichen Tools, Taktiken und Prozessen (TTPs) konnte die weitere Aktivität der Gruppe nachverfolgt werden. Dadurch konnte auch eine wachsende Zahl von Zielen ihrer Angriffe ausgemacht werden.

Unter diesen befinden sich Ziele israelischer und palästinensischer Überwachung, Ministerien verschiedener Staaten beispielsweise Israels, der Türkei, Sloweniens, der USA und Großbritanniens , das Büro des Nahost-Quartetts, die britische Rundfunkanstalt BBC, ein großes US-Finanzinstitut und mehrere weitere europäische Regierungseinrichtungen. Sie alle wurden im genannten Zeitraum Ziel von Angriffen der Gruppe.

Bei "Molerats"-Angriffe werden nicht selten gewöhnliche und frei erhältliche "Hintertürchen", wie CyberGate und Bifrost, benutzt. Am häufigsten jedoch konnten die Nutzung von PIVY und Xtreme RATs ausgemacht werden. Bisherige Aktionen der Gruppe machten von mindestens einem von drei beobachteten gefälschten Microsoft-Zertifikaten Gebrauch, die Sicherheitsforschern erlauben, die unterschiedlichen Angriffe präzise miteinander in Verbindung zu bringen auch, wenn unterschiedliche "Hintertürchen" benutzt worden waren. Zudem ist der Einsatz von Ködern in Form von Text-Dateien in jeweils englischer oder arabischer Sprache auffällig, die sich inhaltlich mit bestehenden Konflikten im Nahen Osten auseinandersetzen. Diese Köder enthalten schädliche Files, die zuletzt ausschließlich Xtreme-RAT-Binärdateien ausführen.

Diese Taktik erweckt den Anschein, dass sich die Angreifer nicht darüber im Klaren sind, dass Sicherheitsexperten ihre Aktivitäten zurückverfolgen können, obwohl sie gleichzeitig versuchen, auffällige, wiederkehrende Muster zu vermeiden, um eben dies zu verhindern.

"Obwohl eine große Zahl der Angriffe auf unsere Kunden aus China zu stammen scheint, haben wir auch weniger bekannte Akteure im Blick, die selbige Unternehmen zum Ziel haben. "Molerats"-Aktionen zeigen sich als auf frei erhältliche Malware begrenzt, ihre größer werdende Anzahl von Zielen und ihre sich kontinuierlich entwickelnden Techniken sind jedoch beachtenswert", sagt Alexander Bünning, Regional Director DACH bei FireEye.

Da die Aufmerksamkeit in der Cybersicherheit derzeit eher chinesischen Hackern zukommt, werden Akteure aus anderen Teilen der Welt schnell aus den Augen verloren. In diesem Zusammenhang hat FireEye kürzlich unter anderem auch auf die Aktivitäten des iranischen "Ajax Security Teams" hingewiesen. (FireEye: ra)

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Meldungen: Statistiken

Steam-Accounts beliebte Handelsware

Die Cybersicherheitsexperten von Kaspersky haben im Darknet tausende gestohlene Zugangsdaten für beliebte Online-Games entdeckt. Besonders häufig abgesehen hatten es Cyberkriminelle auf das bei Kindern beliebte Online-Game Roblox, mit insgesamt fast 34 Millionen gestohlenen Zugangsdaten. In rund 10.000 Darknet-Beiträgen wurde zudem mit kompromittierten Steam-Accounts gehandelt.

Report: 40 Prozent mehr Phishing weltweit

Der aktuelle Spam- und Phishing-Report von Kaspersky für das Jahr 2023 spricht eine eindeutige Sprache: Nutzer in Deutschland sind nach wie vor ein beliebtes Ziel von Phishing-Angriffen. Insgesamt identifizierten die Sicherheitsexperten im vergangenen Jahr 34.281.620 Phishing-Angriffe auf Nutzer in der Bundesrepublik.

Business E-Mail Compromise bleibt beliebt

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Cybercrime hat nur ein Ziel: Daten

Sophos stellte ihren neuen "Threat Report: Cybercrime on Main Street" vor. Schwerpunkt sind in diesem Jahr die größten Bedrohungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Cyberkriminalität ist für Organisationen jeder Größenordnung eine Herausforderung, am härtesten und häufig unter dem Radar der Öffentlichkeit trifft sie jedoch kleine Unternehmen.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

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KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

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DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

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Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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