Höchste APT-Zahlen in Deutschland

Hacktivisten adé: Wieder mehr intelligente DDoS-Angriffe im dritten Quartal 2022

Verdoppelung intelligenter Angriffe im Vergleich zum Vorjahr - Deutschland gehört zu den meist angegriffenen Ländern



Die Anzahl der DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service) hat im dritten Quartal 2022 stetig zugenommen, wie eine aktuelle Analyse von Kaspersky zeigt. Vor allem von Profis durchgeführte Angriffe nahmen zu: sogenannte intelligente Angriffe verdoppelten sich sogar im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings ging die Zahl der Angriffe durch Hacktivisten, die in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres zugenommen hatten, deutlich zurück.

Mit DDoS-Angriffen wollen Cyberkriminelle den Betrieb einer Website stören oder diese vollständig lahmlegen. Die Angriffe zielen in der Regel auf staatliche Einrichtungen, Einzelhandels- oder Finanzunternehmen, Medien oder andere Organisationen ab. Dabei können die betroffenen Unternehmen Kunden verlieren und die Reputation in Mitleidenschaft gezogen werden.

Im dritten Quartal 2022 ist die Anzahl der DDoS-Angriffe im Vergleich zum vorherigen Quartal erneut – wie nach dem Sommer-Quartal üblich – gestiegen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist die Gesamtzahl der DDoS-Angriffe um 47,87 Prozent gestiegen, während sich die Zahl der intelligenten, komplexen und professionell durchgeführten Angriffe sogar verdoppelte.

Geographie der DDoS-Angriffe

Im dritten Quartal 2022 blieben die vier Länder mit den meisten angegriffenen Ressourcen im Vergleich zum vorherigen unverändert. Am häufigsten wurden Ressourcen in den USA (39,60 Prozent) angegriffen, gefolgt von China (13,98 Prozent), Deutschland (5,07 Prozent) und Frankreich (4,81 Prozent).

Ähnlich sieht es mit der Verteilung der Botnetz-Server aus. Sie befinden sich überwiegend in den USA (43,10 Prozent), den Niederlanden (9,34 Prozent), Deutschland (10,19 Prozent) und Russland (5,94 Prozent).

Im Allgemeinen konnten die Kaspersky-Experten einen Rückgang von nicht-professionellen Angriffen im dritten Quartal identifizieren. Obwohl Hacktivisten in der ersten Hälfte des Jahres 2022 noch sehr aktiv waren, verlagerten sie ihre Ressourcen im dritten Quartal auf andere schädliche Aktivitäten. Im dritten Quartal tendierte die Zahl der DDoS-Angriffe von Hacktivisten gegen Null. Dagegen blieb jedoch die Anzahl komplexer, professioneller Angriffe nach einem deutlichen Anstieg im ersten Quartal auf einem konstant hohen Niveau. Auch die Ziele der Cyberkriminellen – überwiegend der Finanz- und Regierungssektor – haben sich nicht verändert.

Im Durchschnitt dauerten die Angriffe etwa acht Stunden, wobei die längste Attacke knapp vier Tage anhielt.

"Seit Ende Februar haben wir eine ungewöhnlich hohe Zahl von aktivistischen Amateur-Angriffen beobachtet und blockiert", kommentiert Alexander Gutnikov, Sicherheitsexperte bei Kaspersky. "Die Zahl dieser Attacken ist jedoch kontinuierlich zurückgegangen und hat Ende des dritten Quartals wieder ein normales Niveau erreicht. Im vergangenen Quartal identifizierten wir viele komplexe Angriffe, die klar definierte Ziele, etwa die Stummschaltung von Medien oder sogar die Einstellung des allgemeinen Betriebs von Regierungsorganisationen, verfolgten."

Kaspersky-Empfehlungen zum Schutz vor DDoS-Angriffen

>> Die Webressourcen sollten von Spezialisten verwaltet werden, die wissen, wie man auf DDoS-Angriffe reagiert.

>> Vereinbarungen mit Drittanbietern und Kontaktinformationen, einschließlich derer, die mit Internetdienstleistern getroffen wurden, regelmäßig validieren. Dies hilft den Teams, im Falle eines Angriffs schnell auf Vereinbarungen zuzugreifen.

>> Eine DDoS-Sicherheitslösung implementieren, um sich vor DDoS-Angriffen zu schützen.

>> Der eigene Datenverkehr sollte mit Tools zur Netzwerk- und Anwendungsüberwachung kontrolliert/überschaut werden, die die typischen Datenverkehrsmuster und Charakteristiken eines Unternehmens feststellen. Dadurch können ungewöhnliche Aktivitäten, die auf einen DDoS-Angriff hindeuten, leichter identifiziert werden.

>> Einen restriktiven Plan B für die Verteidigung bereit liegen haben. Unternehmen sollten in der Lage sein, geschäftskritische Dienste im Falle eines DDoS-Angriffs schnell wiederherzustellen.

(Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 05.01.23
Newsletterlauf: 23.02.23

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Meldungen: Statistiken

Cybercrime hat nur ein Ziel: Daten

Sophos stellte ihren neuen "Threat Report: Cybercrime on Main Street" vor. Schwerpunkt sind in diesem Jahr die größten Bedrohungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Cyberkriminalität ist für Organisationen jeder Größenordnung eine Herausforderung, am härtesten und häufig unter dem Radar der Öffentlichkeit trifft sie jedoch kleine Unternehmen.

Weniger als 1 Prozent der Schwachstellen tragen zum höchsten Risiko bei

Qualys veröffentlichte ihren Bericht über die Bedrohungslandschaft 2023: Welche Erkenntnisse können aus den Erfahrungen des Jahres 2023 gewonnen werden, um im kommenden Jahr besser mit Risiken umgehen zu können? Weniger als 1 Prozent der Schwachstellen tragen zum höchsten Risiko bei: Dabei handelt es sich um besonders kritischen Schwachstellen. Sie werden aktiv von Bedrohungsakteuren, Ransomware und Malware ausgenutzt oder es gibt bestätigte Hinweise auf eine Ausnutzung "in the wild".

Anstieg bei Backdoor-Trojanern

Kaspersky-Lösungen haben in diesem Jahr durchschnittlich 411.000 neue schädliche Dateien pro Tag entdeckt; dies entspricht einem Anstieg um knapp drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. In über der Hälfte (53 Prozent) der Angriffe waren schädliche Microsoft-Office- und andere Dokumentenarten involviert.

Desktop- und mobile Gamer im Visier

Ob am Desktop oder auf mobilen Geräten – Gamer werden laut einer aktuellen Analyse von Kaspersky von Cyberkriminellen ins Visier genommen. Hierfür nutzen die Angreifer als Games, Mods oder Cheats getarnte Dateien, die entweder selbst schädlich sind oder nach der Installation auf dem Rechner oder Smartphone der Opfer unerwünschte Programme oder Malware nachladen können. Insgesamt wurden so von Juli 2022 bis Juli 2023 weltweit fast 200.000 Gamer angegriffen.

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KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

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DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

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