Linux-Bot-Netze bei Cyberkriminellen beliebt
Gefahr DDoS: Deutsche Web-Ressourcen am siebthäufigsten attackiert
Report informiert über Geographie, Funktionsweise und Schutzmaßnahmen von über Bot-Netze durchgeführte DDoS-Angriffe
(23.06.15) - Cyberkriminelle führten zwischen Januar und März 2015 über 23.000 DDoS-Attacken in 76 Ländern mithilfe von Bot-Netzen durch. Es wurden vor allem Systeme in den USA, Kanada und China angegriffen. Internet-Ressourcen in Deutschland liegen auf der Liste der am häufigsten via DDoS attackierten Ressourcen weltweit auf Rang sieben. Diese Ergebnisse gehen unter anderem aus der Statistik zu Bot-Netz-basierten DDoS-Attacken von Kaspersky Lab im ersten Quartal 2015 hervor.
Die für DDoS-Angriffe zwischen Januar und März 2015 genutzten C&C-Server (Command-and-Control-Server) wurden vorwiegend in den USA, China und Großbritannien beherbergt. China und die USA liegen also sowohl bei den angegriffenen Servern als auch bei den hierfür eingesetzten C&C-Servern auf den vorderen Plätzen. Der Grund: Die Preise für Web-Hosting sind in den beiden Ländern sehr niedrig und daher sind dort viele Rechenzentren zu finden.
Die zeitintensivste DDoS-Attacke im ersten Quartal dauerte insgesamt sechs Tage lang an. Die überwiegende Mehrheit der DDoS-Attacken hielt weniger als eine Stunde an. Die am intensivsten angegriffene Ressource wurde im Untersuchungszeitraum 21 Mal per DDoS attackiert.
"Die Durchführung einer DDoS-Attacke erfordert meist grenzübergreifenden Aufwand: Der Kunde kommt aus einem anderen Land wie der Ausführende, die verwendeten C&C-Server liegen wiederum in einer anderen Region und die beteiligten Bots sind weltweit verteilt", so Evgeny Vigosky, Head of Kaspersky DDoS Protection bei Kaspersky Lab. "Daher ist die Analyse der Attacken, das Zerschlagen der Bot-Netze sowie die Festnahme der Verantwortlichen sehr kompliziert. DDoS-Attacken gehen jedoch über den Einsatz über Bot-Netz-Angriffe hinaus und stellen somit eine große Gefahr dar, der man mit präventiven Maßnahmen beispielsweise durch den Schutz potenzieller Ziele wie Web-Ressourcen begegnen sollte."
Grundsätzlich existieren wesentlich weniger Bot-Netze auf Basis von Linux-Systemen. Allerdings übersteigen die Zahl der von Linux ausgehenden DDoS-Attacken sowie deren Durchschlagskraft die Angriffe von Windows-Bot-Netzen. Das hat folgenden Grund: Infizieren Cyberkriminelle einen Linux-Server können sie Netzwerkprotokolle vielseitig manipulieren. Zudem ist die Internetverbindung von Linux-Servern, häufig aus dem Unternehmensbereich, gewöhnlich schneller als die von privat genutzten Rechnern, was auch die Durchschlagskraft bei einer Infektion erhöht. Darüber hinaus sind Linux-Bot-Netze schwerer auszuspähen und zu erstören, auch weil sie seltener mit IT-Sicherheitslösungen absichert sind. (Kaspersky Lab: ra)
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