Im Zeichen komplexerer Malware-Angriffe


Bericht über Cybercrime-Taktiken und -Techniken innerhalb des zweiten Quartals 2018 zeigt leichten Schadsoftware-Rückgang
Krypto-Mining auch im zweiten Quartal 2018 die dominierende Schadsoftware - Ransomware weiterhin mit steigenden Zahlen, Exploits vor leichtem Comeback



Malwarebytes veröffentlichte ihren Sicherheitsbericht mit einer Analyse der wichtigsten Malware-Bedrohungen innerhalb des zweiten Quartals 2018. Die Untersuchung des "Malwarebytes Cybercrime Tactics and Techniques Q2 2018"-Reports zeigt weiterhin einen leichten Rückgang an registrierten Schadsoftware-Fällen bei Endnutzern und Unternehmen in fast allen Malware-Kategorien.

Weiterhin auf den vorderen Rängen der meist registrierten Schadsoftware befinden sich Malware des Typs Adware und Kryptomining, während Krypto-Bedrohungen gerade im B2B-Bereich im zweiten Quartal an der Spitze lagen.

Spyware, im ersten Quartal dieses Jahres noch mit starkem Wachstum, sank um 40 Prozent und liegt damit auf Platz fünf, während Bankentrojaner, trotz eines Rückgangs um fast 50 Prozent, auf dem zweiten Platz verbleiben. Endverbraucher hatten im zweiten Quartal vor allem mit "Backdoor"-Malware zu kämpfen, deren Erkennungsrate um satte 442 Prozent stieg.
Generell hat sich gezeigt, dass im Bereich Ransomware und Krypto-Mining Schadsoftwarefälle zwar nicht in der Quantität, allerdings in der Qualität zugelegt haben. Neue Entwicklungen der beiden Bedrohungstypen sorgten insgesamt für diffizilere und komplexere Angriffe als noch im vorherigen Quartal. Der Fall der VPNFilter-Malware, die mehrstufige Angriffe auf hunderttausende von ahnungslosen kleinen Unternehmens- und Privatanwendern auslöste, hat die etwas zu ruhe gekommene Cybersicherheitsbranche wieder wachgerüttelt. Während Ausbrüche wie WannaCry und NotPetya aus dem letzten Jahr, in Bezug auf Verteilungsvolumen und Wirkung bisher unerreicht waren, zeigen VPNFilter, SamSam und ähnliche komplexe Malware-Kampagnen, dass 2018 unter dem Stern raffinierterer und gezielterer Angriffe steht.

Kernergebnisse des Cybercrime-Taktiken und -Techniken-Reports:
>> Das Schürfen von Krypto-Währungen verzeichnet negativen Wachstumstrend
>> Etwa acht Monate nach Beginn der Kryptomining-Flut sind die Zahlen registrierter Fälle für das erste Halbjahr 2018 erstmals rückläufig.
>> Zahl der Erkennungen fiel im Mai um 16 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
>> Dennoch: Q2-Gesamtzahl im Vergleich zum vorherigen Quartal um 244 Prozent höher vor allem im Bereich Android steigen die Zahlen.
>> Da für Cyber-Kriminelle im Bereich Krypto-Mining nicht mehr so schnelles Geld winkt, wie noch Ende 2017, rechnet Malwarebytes damit, dass die Zahlen auch im dritten Quartal 2018 abnehmen werden.

Malware-Typ "Emotet" vorherrschend im Bereich der Banken-Trojaner
Das erste Quartal 2018 endete mit einer massiven Emotet-Kampagne, bei der Tausende Nutzer mit dem Banking-Trojaner infiziert wurden.
Auch in den Monaten April und Mai wurden Emotet-Malware-Typen registriert.
Der wahrscheinliche Grund für die Emotet-Kampagne am Ende des ersten Quartals liegt in Modifikationen an Banktrojanern, die Malwarebytes beobachten konnte. Diese Modifikation erlaubt es, Anmeldeinformationen und Offline-Wallets auszulesen, um somit leichter Krypto-Währungen zu schürfen.

Hohe Anzahl an Backdoor-Angriffen im zweiten Quartal 2018
Der Anstieg an Backdoor-Angriffen kam aus dem Nichts und hängt fast ausschließlich mit der Verbreitung der Malware-Familie Backdoor.Vools zusammen.

Die Vools-Backdoor-Malware wurde vor allem bei der Installation von Krypto-Minern auf dem betroffenen System beobachtet, Vools nutzt dabei einige der Schwachstellen, die schon bei der WannaCry-Attacke verwendet wurden (u.a. die ETERNALBLUE SMB-Schwachstelle).

Die entsprechende Kampagne startete im Mai und es ist wahrscheinlich, dass die Statistiken für die nächsten Monate weiterhin Vools als Top-Backdoor-Malware zeigen werden.

Ransomware-Zahlen auf B2B- und B2C-Seite rückläufig
Die Anzahl der Ransomware-Angriffe auf Unternehmen ist um 35 Prozent, auf Endnutzer um 12 Prozent gesunken.
Ransomware ist damit aktuell die am fünfthäufigsten erkannte Malware für Verbraucher und die sechsthäufigste für Unternehmen.
Innerhalb des letzten Quartals gab es einige interessante Entwicklungen im Bereich neuer Ransomware-Typen. Die Familie "GandCrab" erhebt den Anspruch, vorherrschender Ransomware-Typ zu sein.
Neue Ransomware-Varianten reichen von äußerst diffizil entwickelten Typen wie etwa "Samsam" bis hin zur sehr einfach aufgebauten und relativ neuen Ransomware-Art "Spartacus".

Privatpersonen im Visier
Das Gesamtvolumen von Bedrohungen gegen Privatpersonen stieg 2017 um 12 Prozent.
Würmer und Ransomware stiegen 2017 in die Top 10 Bedrohungen von Malwarebytes gegen Privatpersonen auf.

Drei Malwarebytes-Vorhersagen zum nächsten Quartal
Malwarebytes rechnet mit großen Umwälzungen für das dritte Quartal 2018 mit signifikanten Änderungen der entdeckten Malware-Typen.
Es ist mit einem weiteren Rückgang der registrierten Krypto-Minern zu rechnen auch für das nächste Quartal.
Ransomware-Angriffe vor allem auf Unternehmen werden dank der Entwicklung neuer Ransomware-Typen wie etwa GandCrab, Satan oder SamSam wieder stark zunehmen. (Malwarebytes: ra)

eingetragen: 20.07.18
Newsletterlauf: 03.08.18

Malwarebytes: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.