Neue Entwicklungen im Bereich Ransomware


Anstieg um 84 Prozent Banking-Trojaner ist weltweit die größte Geschäftsbedrohung
Cybercrime-Taktiken und -Techniken innerhalb des dritten Quartals 2018 - Vielzahl an neu entdeckten Banking-Trojanern im dritten Quartal 2018



Malwarebytes veröffentlichte ihren Sicherheitsbericht mit einer Analyse der wichtigsten Malware-Bedrohungen innerhalb des dritten Quartals 2018. Die Untersuchung des "Malwarebytes Cybercrime Tactics and Techniques Q2 2018 -Reports zeigt nach einem leichten Rückgang der Gesamtzahlen an Malware innerhalb des zweiten Quartals 2018 nun einen starken Anstieg von Angriffen im dritten Quartal dieses Jahres vor allem im Unternehmensbereich.

Im dritten Quartal stachen Banking-Trojaner alle anderen Malware-Kategorien als größte Geschäftsbedrohung aus und stiegen gegenüber dem letzten Quartal um ganze 84 Prozent an. Trojaner belegten auch bei den Endkundenentdeckungen den ersten Platz und stiegen gegenüber dem letzten Quartal weltweit um 27 Prozent. RiskwareTool, die Bezeichnung für einen Kryptomining-Malware-Typ, fiel von seinem ersten Platz im letzten Quartal bis auf den vierten Platz ab (Rückgang von 26 Prozent). Tatsächlich fielen die Kryptomining-Malware-Typen auch auf Endkundenseite zurück und rutschten auf den vierten Platz hinter Trojanern, Adware und Backdoors zurück.

Innerhalb des aktuellen Datensatzes des Quartalsbericht will Malwarebytes zeigen, wie viel Malware das Sicherheitsunternehmen in diesen Berichtszeiträumen tatsächlich erkennt, insbesondere die allgemeinen Trendwenden für alle Malware-Typen. Wie bereits erwähnt wurde, ist aktuell eine, wenn auch langsame, Verschiebung hin zu komplexerer und gefährlicherer Malware, die sich an Unternehmen richtet, zu verzeichnen. Diese Annahme wird durch einen Anstieg von 5 Prozent oder 1,7 Millionen mehr Erkennungen im dritten Quartal als im zweiten Quartal untermauert.

Das ganze Jahr ist schon zu beobachten, dass Endnutzer für Cyber-Kriminelle nicht mehr das attraktive Angriffsziel sind, das sie früher für neuartige Malware waren. Das letzte Quartal brachte nur einen leichten Anstieg der Erkennungen auf Verbraucherseite um 4 Prozent mit sich, was sich auch am Rückgang beliebter Malware-Kategorien der Vergangenheit wie Adware, Backdoors, Miners und Ransomware zeigt. Eine 39-prozentige Zunahme der Spyware-Erkennungen zeigt jedoch eine Rückkehr zum Diebstahl und Verkauf von Daten, ein häufiger Trend in den späten 2000er und frühen 2010er Jahren, bevor die Flut von Ransomware-Erkennungen aufkam.

Kernergebnisse des Cybercrime-Taktiken und -Techniken-Reports:

Banking Trojaner
Banking-Trojaner stellen einen beliebten Malware-Typ für Angreifer dar, da sie eine direkte finanzielle Einnahmequelle sein können. 2018 hat sich die Aktivität von Banking-Trojanern kontinuierlich erhöht, wobei im dritten Quartal mehrere neue Varianten auf den Markt kamen, sowie verschiedene Entwicklungen anderer bekannter Sorten.
Dies ist vor allem auf eine aktive Emotet-Kampagne zurückzuführen, die im August 2018 begann und zum jetzigen Zeitpunkt keine Anzeichen eines Stillstands zeigt. Darüber hinaus brachte eine Reihe anderer generischer Erkennungen (z.B. Trojan.FakeMS) die Trojaner-Kategorie in Schwung. Es ist jedoch Emotet, der die Hauptverantwortung für ein Wiederaufleben der Malware-Kategorie trägt, die dazu bestimmt ist, Finanzinformationen zu stehlen.

Kryptomining
Kryptomining ist nach wie vor ein Problem sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher, wobei zumindest auf der Verbraucherseite die niedrigste Erkennungsrate mit knapp 2 Millionen verzeichnet wurde.

Die Statistiken von Malwarebytes zeigen jedoch, dass Kryptominer nicht mehr die quantitativ häufigste Bedrohung darstellen. Das könnte auch auf die minimale Differenz zwischen dem Preis von Bitcoins und den Kosten für den Mining-Prozess an sich zurückzuführen sein, auch wenn Cyberkriminelle nicht die Absicht haben, ihre eigenen Rechnerressourcen für den Mining-Prozess zu nutzen.

Ransomware
Es ist wohl ein anhaltender Trend, dass Unternehmen das neue Hauptziel von Angriffen darstellen und nicht mehr der Endverbraucher. Malwarebytes beobachtete einen 88-prozentigen Anstieg der Ransomware für seine Geschäftskunden, von denen die meisten mit GandCrab betroffen waren.

Seit Anfang letzten Jahres sind die verbraucherorientierten Ransomware-Angriffe weiter zurückgegangen, da Cyberkriminellen immer deutlicher wird, dass der Angriff auf Unternehmen profitabler ist als der Angriff auf den privaten Nutzer.

Q3 fand weitgehend ohne große Ransomware-Aktivitäten statt, zumindest im Vergleich zu dem, was Malwarebytes in den Quartalen zuvor erkannt hatte. Betrachtet man die Erkennungstrends für Ransomware in den letzten anderthalb Jahren, so zeigt sich insgesamt ein Abwärtstrend im Bereich Ransomware.

Remote Access Trojaner (RATs)
Im dritten Quartal 2018 war ein leichter Anstieg der RAT-Aktivität zu verzeichnen, der sowohl durch Spam- und Exploit-Kits als auch durch alte und neue Malwaretypen verursacht wurde. Der Trojanertyp Malspam stellt jedoch nach wie vor den Hauptmechanismus für Angreifer dar, um RATs zu übertragen, und das Malwarebytes Email Telemetry System sah im dritten Quartal keinen Rückgang von Maspam.

RATs werden oft als "Schweizer Armeemesser" für Malware bezeichnet, da sie eine Vielzahl von Angriffen relativ einfach durchführen können. Ihre Software ermöglicht die einfache Erfassung von Anmeldeinformationen darüber hinaus erhalten viele RATs selbstverteilende Module, die bei der Infektion anderer Computer helfen. Obwohl RATs nicht oft die mediale Aufmerksamkeit eines hochkarätigen Datenlecks oder einer weitreichenden Ransomware-Kampagne auf sich ziehen, sind sie dennoch ein wichtiger Bestandteil der aktuellen Bedrohungslandschaft.

Drei Malwarebytes-Vorhersagen zum kommenden Quartal
Malwarebytes hatte im letzten Quartal vorhergesagt, dass die Bedrohungslandschaft im dritten Quartal 2018 anders aussehen würde, und hat damit weitestgehend Recht behalten. Jetzt, da man den Beginn der nächsten Bedrohungswelle erkennen kann, rechnet Malwarebytes mit einer Verdoppelung dieser Bedrohungen durch Cyberkriminelle bis zum Ende des Jahres. Trends, die laut Malwareybtes im vierten Quartal imer deutlicher sein werden:

>> GandCrab wird Wellen schlagen und andere Ransomware-Familien mit ins Rampenlicht ziehen.
>> Die Cyberkriminalität wird bis Oktober und November zunehmen, und ihren Höhepunkt gegen Ende des Jahres erreichen.
>> Kryptomining auf Desktops, zumindest auf der Konsumentenseite, wird vollkommen zurückgehen.
>> Angreifer werden sich einige kreative Methoden überlegen, um gestohlene personenbezogene Daten aus Datenlecks für Social Engineering-Kampagnen zu verwenden.
(Malwarebytes: ra)

eingetragen: 24.10.18
Newsletterlauf: 13.11.18

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Grundlagen

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Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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