Rapider Anstieg: Ransomware bei Cyberattacken

Akamai-Report zeigt: Knapp ein Drittel aller registrierten Conti-Ransomware zielt auf Europa und den EMEA-Raum

Gerade kleinere Unternehmen geraten zunehmend ins Fadenkreuz



In den zurückliegenden Jahren hat der Anteil an Ransomware bei Cyberattacken rapide zugenommen. Allein im Jahr 2021 hat sie weltweit Schäden von über 20 Milliarden US-Dollar verursacht. Dabei sind in der jüngsten Zeit auch und vor allem Regierungsorganisationen, Institutionen des Gesundheitswesens sowie kritische Infrastruktur ins Visier der Angreifer geraten. Kriminelle Gruppen, die Ransomware "as a service" (RaaS) anbieten, haben große Teile des Geschäfts übernommen – und weisen dabei scheinbar ähnliche Strukturen auf wie jene Unternehmen, die von ihnen angegriffen werden, vom Kundenservice bis zum Training neuer Mitarbeiter. Ein Datenleck bei Conti, einer der erfolgreichsten RaaS-Gruppierung, gibt einige interessante Einblicke in die Funktionsweise solcher "Unternehmen".

Akamai Technologies hat die Ergebnisse ihrer Untersuchungen in dem Ransomware Threat Report EMEA Deep Dive H1 2022 veröffentlicht. Experten von Akamai haben herausgefunden, welche Mechanismen dem Vorgehen von RaaS-Anbietern zugrunde liegen - und sich bislang als höchst effektiv erwiesen haben. Die Erkenntnisse und Ergebnisse dieses Prozesses sind jetzt in einem Report zusammengefasst, der Trends und Tools ebenso benennt wie mögliche Gegenmaßnahmen.

Auf Basis der von Conti öffentlich gemachten Informationen über die Angriffe wurden vor allem vier EMEA-Länder identifiziert, die am häufigsten attackiert wurden: Deutschland, Großbritannien, Italien und Frankreich. Dabei scheint gerade die Fertigungsindustrie ein bevorzugtes Opfer zu sein, wie die Conti-Leaks in EMEA zeigen. Solche Angriffe sind für sie brandgefährlich und können sogar ganze Lieferketten lahmlegen.

>> Die Top Four der meistattackierten Länder in EMEA sind Großbritannien (26 Prozent), Deutschland (17 Prozent), Italien (17 Prozent) sowie Frankreich (13 Prozent).

>> In der EMEA-Region haben die meisten von Conti realisierten Angriffe Unternehmen der Fertigungsindustrie (33 Prozent) sowie Business Service-Anbieter betroffen (14 Prozent).

>> Besonders bemerkenswert: In EMEA wurde mit 65 Prozent ein signifikanter Anteil an registrierten Angriffen auf Unternehmen verübt, die jährliche Einnahmen von weniger als 250 Millionen US-Dollar haben.

>> Nur 12 Prozent der Unternehmen in Großbritannien haben ihre Drittanbieter auf Anfälligkeit für Cyber-Attacken überprüft.

(Akamai: ra)

eingetragen: 20.10.22
Newsletterlauf: 19.01.23

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Meldungen: Statistiken

Ausnutzung von Zero-Day-Schwachstellen

Wie in den USA und im Vereinigten Königreich hat die Zahl der Ransomware-Angriffe in den vergangenen vier Monaten deutlich zugenommen. März, April und Mai waren sogar die am stärksten betroffenen Monate im Beobachtungszeitraum.

Jede vierte Bedrohung ist eine PUA

Die Bitdefender Labs haben globale Daten über die Gefahrenlage für macOS-Systeme ausgewertet. Das Ergebnis der Zahlen aus der globalen Telemetrie für das Jahr 2022 zeigt, dass Apple-Hardware im Visier von Cyberkriminellen ist, wenngleich in geringerem Maß als Windows-Geräte.

Ausgefeilte Bedrohungsmethoden bei Telekommunikations-APIs

APIs (Application Programming Interfaces) waren 2022 eines der führenden Angriffsziele. So sind Suchanfragen für Schatten-APIs im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2022 um 900 Prozent auf rund 45 Milliarden Anfragen gestiegen. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des "API Protection Report", den Cequence Security nun vorgestellt hat.

Ransomware ist die stärkste Bedrohung

Sophos hat ihr "Active Adversary Playbook for Business Leaders" veröffentlicht. Der Report bietet einen detaillierten Blick auf die veränderten Verhaltensweisen und Angriffstechniken, die Angreifer im Jahr 2022 einsetzten. Für diesen Report wurden Daten aus mehr als 150 Sophos Incident-Response-Fällen analysiert. Die Sophos-Forscher identifizierten mehr als 500 einzigartige Tools und Techniken, darunter 118 "Living off the Land"-Binaries (LOLBins).

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

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DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

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Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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