Verdoppelung unterschiedlicher Ransomware


Cyber-Angriffe entwickelten sich 2017 zum größten Geschäftsrisiko - Weltweit 9,32 Milliarden Malware-Angriffe im Jahr 2017 (plus 18,4 Prozent)
Häufigkeit von Ransomware-Angriffe sinkt 2017 von 638 im Vorjahr auf 184 Millionen - Jährlich fast 900 durch SSL/TLS-Verschlüsselung verschleierte Angriffe pro Unternehmen



SonicWall hat den "Cyber Threat Report 2018" veröffentlicht. Demnach erfassten die Sicherheits-Experten von SonicWall 9,32 Milliarden Malware-Angriffe sowie mehr als 12.500 neue Sicherheitslücken im Jahr 2017. "Der Wettlauf um die IT-Sicherheit betrifft alle Unternehmen, Behörden, Organisationen und Anwender", sagt Bill Conner, CEO von SonicWall. "Unsere aktuellen Erhebungen zeigen eine Reihe strategischer Angriffe und Gegenmaßnahmen, der Wettlauf um IT-Sicherheit eskaliert weiter. Mit unseren in der Praxis anwendbaren Informationen möchten wir dabei helfen, die allgemeine Sicherheitslage zu verbessern."

Der jährliche Threat Report erklärt und vergleicht die Entwicklungen auf Seiten von Cybersecurity-Experten sowie auch aus der Sicht von Cyberkriminellen. Die wichtigsten Ergebnisse:

>> Cyberangriffe werden zum größten Geschäftsrisiko für Marke, Betrieb und Geschäftsergebnis
>> Die Anzahl der Malware-Angriffe stieg von 2016 bis 2017 um 18,4 Prozent auf 9,32 Milliarden
>> Die Zahl der Ransomware-Attacken sank zwar von 638 Millionen auf 184 Millionen, doch die Anzahl an Varianten nahm um 101,2 Prozent zu
>> Durch SSL/TLS verschlüsselter Datenverkehr wuchs um 24 Prozent, dies entspricht 68 Prozent des gesamten Datenverkehrs
>> Jedes Unternehmen wird im Jahr durchschnittlich von knapp 900 Attacken angegriffen, die durch SSL/TLS verschlüsselt sind
>> SonicWall identifiziert fast 500 neue, bislang unbekannte schädliche Dateien pro Tag

Fortschritte der Security-Branche
Gesamtvolumen der Ransomware-Angriffe sinkt: Obwohl WannaCry, Petya, NotPetya und Bad Rabbit für Schlagzeilen sorgten, trafen die Voraussagen über zunehmende Ransomware-Attacken nicht ein. Das Gesamtvolumen der Ransomware-Angriffe reduzierte sich 2017 um 71,5 Prozent zum Vorjahr, auf 184 Millionen. 37 Prozent der weltweiten Ransomware-Attacken im vergangenen Jahr wurden in Europa verzeichnet.

Nutzung von SSL/TLS-Verschlüsselung nimmt um 24 Prozent auf 68 Prozent zu: Verschlüsselung und die zu wenig verbreitete Untersuchung des verschlüsselten Datenverkehrs eröffnet Cyberkriminellen die Möglichkeit, Schadprogramme in verschlüsseltem Datenverkehr zu verstecken und ins Netzwerk einzuschleusen. Immerhin, eine immer grössere Anzahl an Unternehmen implementiert zunehmend Sicherheitslösungen wie Deep Packet Inspection (DPI), um in verschlüsseltem Datenverkehr versteckte Angriffe zu erkennen und abzuwehren.

Effektivität von Exploit Kits reduziert: Da die meisten Browser inzwischen Adobe Flash nicht mehr unterstützen, wurden 2017 keine neuen kritischen Flash-Sicherheitslücken mehr entdeckt. Doch Angreifer probieren nun neue Strategien aus. Zu den verstärkt attackierten Zielen gehören Anwendungen wie Apple TV oder Microsoft Office, die erstmals in die Top 10 kamen.

Strafverfolgung immer erfolgreicher: Die Verhaftung wichtiger Cyberkrimineller führte zu empfindlichen Störungen der "Malware-Lieferkette" und beeinträchtigte den Aufstieg neuer Hacker. Die Zusammenarbeit von nationalen und internationalen Strafverfolgungsbehörden verstärkt somit den Kampf gegen weltweite Cybergefahren.

Fortschritte der Cyberkriminellen
Verdoppelung unterschiedlicher Ransomware-Varianten entdeckt: Während das Gesamtvolumen von Ransomware-Attacken deutlich gesunken ist, steigt die Anzahl der verwendeten Ransomware-Varianten seit 2015 kontinuierlich an, und dies bei immer noch 184 Millionen Angriffen. Die Sicherheitsexperten von SonicWall entwickelten 2.855 neue Signaturen zur Abwehr von Ransomware im Jahr 2017, eine Steigerung zu 1.419 im Vorjahr. 2018 werden vor allem Ransomware-Angriffe gegen IoT- und mobile Geräte zunehmen.

Cyberangriffe verstecken sich weiterhin in SSL-Daten: Hacker und Cyberkriminelle verschlüsseln ihre Malware, um herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen. Pro SonicWall Firewall wurden täglich durchschnittlich 60 Versuche zur Einschleusung von Datei-basierter Malware durch Deep Packet Inspection entdeckt und verhindert. Im Jahr 2017 wurde im Schnitt jedes nicht durch DPI/SSL-geschützte Unternehmen 900 Mal Ziel von verschlüsselter Malware. Gartner weist ebenfalls auf das hohe Risiko hin, dem Firmen ohne den Einsatz von DPI zur Kontrolle von verschlüsseltem Datenverkehr ausgesetzt sind.

Malware-Cocktails mischen die Branche auf: Kein Exploit erreichte im Jahr 2017 das Niveau der Hacker-Tools Angler und Neutrino von 2016. Doch viele Malware-Entwickler nutzten fremden Code, um daraus neue Malware zu kombinieren. Diese Malware-Cocktails überfordern oft rein Signatur-basierte Sicherheitslösungen. Das Gesamtvolumen von 56 Millionen einzigartigen Malware-Mustern 2017 war um 51,4 Prozent höher als 2014 und sank leicht (um 6,7 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. SonicWall setzt seit vielen Jahren Machine-Learning ein, um einzelne Malware Artefakte zu entdecken und zu kategorisieren, um Kunden zu schützen.

Chip-Prozessoren und IoT als neue Angriffsfelder: Cyberkriminelle setzen neue Angriffsmethoden ein, insbesondere bei Chip-Prozessoren. Neueste Malware verhält sich unauffällig in Sandbox-Umgebungen, somit bleibt schädlicher Code, der sich nur sehr kurz im Speicher von Prozessoren zeigt, versteckt. Um diese Malware erkennen zu können, müssen Unternehmen fortschrittlichere Techniken nutzen. SonicWall setzt seit einigen Monaten in ihrer Sandbox "Capture" Real-Time Deep Memory Inspection ein. Durch die Untersuchung der nur wenige Nanosekunden im Speicher sichtbare Malware, lassen sich die neuesten Sicherheitslücken bei Prozessoren schließen. (SonicWall: ra)

eingetragen: 10.03.18
Newsletterlauf: 23.04.18

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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