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Schwachstellenmanagement 2015


Mit welchen Gefahren Unternehmen 2015 rechnen müssen
Produktionszyklus regelmäßig auf seine Anfälligkeit für Bedrohungen aus dem Internet prüfen

(19.02.15) - 2014 listete die CVE (Common Vulnerabilities and Exposures) Datenbank des National Institute of Standards and Technology (NIST) so viele Software-Schwachstellen wie noch nie. Insgesamt waren dies knapp 8.000 Schwachstellen, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 53 Prozent bedeutet. Lukas Grunwald, CTO bei Greenbone Networks und Experte für Schwachstellenanalyse, beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit IT-Sicherheit. Für 2015 sieht er vor allem drei große Gefahren:

1. Industrie 4.0:
Der Trend zur Automatisierung und integrierten Vernetzung in der Produktion, der die Wünsche der Verbraucher intelligent in die Entwicklungs- und Produktionsabläufe neuer Güter einbinden soll, bringt diverse Schwachstellen mit sich - angefangen beim Konsumenten über die Fabrik und Produktion bis hin zum kompletten Lebenszyklus des Produktes. So zeigte der im Dezember 2014 veröffentlichte aktuelle "Bericht zur Lage der IT-Sicherheit" des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) etwa, dass es Cyber-Angreifern im letzten Jahr gelungen war, ein Stahlwerk zu infiltrieren und den Hochofen lahm zu legen. Unbekannte hätten sich mittels gezielter Phishing-Attacken, also Datendiebstahls über gefälschte Webseiten oder E-Mails, Zugang zu den internen Netzen eines Stahlwerks verschafft - und schließlich die Anlage lahm gelegt. Der Grund: Datenschutz und Datensicherheit werden von der produzierenden Industrie oftmals noch stiefmütterlich behandelt. Für Unternehmen ist es daher wichtig, den Produktionszyklus regelmäßig auf seine Anfälligkeit für Bedrohungen aus dem Internet zu prüfen und offen ihren Kunden gegenüber mit dem Thema umzugehen.

2. Internet der Dinge:
Für das Internet der Dinge kommen kleine eingebettete Computersysteme zum Einsatz, die über das IPv4-/IPv6-Protokoll völlig autonom untereinander kommunizieren. Sie kosten nicht viel und lassen sich überall einbauen. Viele Anwender überprüfen die Systeme jedoch vor dem Einsatz nicht auf Schwachstellen. So ist es Hackern erstmals möglich, Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen oder die Heizung von außen zu manipulieren - beispielsweise die Heizung ferngesteuert zu regulieren, den Strom mittels Smart-Zähler abzuschalten oder über eine Smart-Heizung gar einen Brand auszulösen. Die Anbieter sind daher gefragt, ihre Produkte vor Angriffen aus dem Internet zu schützen und ihre Kunden über die Risiken zu informieren.

3. Vernetztes Auto:
Aktuelle Automodelle haben das Vielfache an Computerleistung wie die Mondlandefähre LM-3. Das bedeutet: Sie bieten eine enorme Angriffsfläche für Cyber-Kriminelle. Vernetzt die Automobilindustrie nun die Autos via Bluetooth, Internet (IP), Mobilfunk (UMTS/LTE) oder WLAN, steigt das Risiko für Cyberattacken drastisch. Für Automobilhersteller dürfte daher 2015 das Thema IT-Sicherheit im vernetzten Auto eine wichtige Rolle spielen.
(Greenbone Networks: ma)

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Meldungen: Hintergrund

  • Zunahme von Angriffen mit JavaScript-Skimmern

    Im Jahr 2020 könnten es - laut Vorhersagen von Kaspersky - finanziell motivierte Cyberkriminelle vermehrt auf Apps zur Geldanlage, Systeme zur Verarbeitung von Finanzdaten online und aufstrebende Krypto-Währungen abgesehen haben. Zudem werden sich voraussichtlich der Handel mit Zugängen zur Infrastruktur von Banken und die Entwicklung neuer Varianten mobiler Malware basierend auf Sourcecode-Leaks etablieren. Neben den Bedrohungen im Finanzbereich hat Kaspersky im Rahmen ihres "Security Bulletins 2019/2020" auch mögliche Gefahren für andere Branchen prognostiziert.

  • Prognosen zur Anwendungssicherheit für 2020

    Veracode veröffentlichte vor kurzem die zehnte Ausgabe ihres jährlich erscheinenden "State of the Software Security" (SoSS)-Reports. In diesem beschreibt die Anwendungssicherheitsspezialistin, wie sich die Sicherheit von Software und Applikationen im Laufe der letzten Jahre entwickelt hat und stellt eine Bilanz zum aktuellen Ist-Stand auf. Doch welche Trends zeichnen sich für die kommenden Jahre ab und auf welche Weise sollten Unternehmen auf die Veränderungen reagieren? Codes, auf denen Software und Applikationen aufbauen, werden stetig umgeschrieben oder erweitert, da Unternehmen ihre Angebote an die Bedürfnisse ihrer Kunden anpassen müssen. Jede neue Veränderung bedeutet aber auch, dass die Applikationen dadurch angreifbar werden. Somit steigt das Risiko, dass sich Fehler und Bugs einschleichen und damit die Sicherheit der jeweiligen Anwendung - oder sogar des Unternehmens - gefährden.

  • So (un)sicher wird 2020 für industrielle Netzwerke

    Die Bedrohungslage für OT-Systeme, kritische Infrastrukturen und industrielle Steuerungsanlagen wird sich auch 2020 im Vergleich zu 2019 kontinuierlich weiterentwickeln. Da diese Systeme dem öffentlichen Internet immer stärker ausgesetzt sind, wird es für Hacker immer einfacher, sie anzugreifen. Dies gilt nicht nur für staatlich unterstützte bzw. beauftragte Angreifer, sondern auch für Cyberkriminelle, die in erster Linie finanziell motiviert handeln. Es ist zu befürchten, dass gerade staatlich gesteuerte Angreifer ihre Ziele genauer auswählen und ihre Spuren besser verwischen werden. Die Fälle, von denen in den Medien berichtet wird, dürften nur die Spitze des Eisberges darstellen. Aufgrund der kleinen Stichprobe (2019 gab es lediglich 12 hochkarätige Angriffe weltweit) ist es unmöglich, ein genaues Bild über die tatsächliche Bedrohungslage zu erhalten.

  • Cyberangriff auf wichtige Pfeiler der Gesellschaft

    Am Ende jedes Jahres setzen wir bei Forescout uns zusammen und erörtern, welche Trends sich unserer Meinung nach in den nächsten zwölf Monaten beschleunigen und welche neu entstehen werden. Als wir dieses Jahr mehr als 50 Prognosen auf letztendlich sechs eingrenzten, fiel uns einmal mehr auf, wie schnell sich der Cybersicherheitssektor doch verändert. Die Bedrohungen und Angreifer werden immer raffinierter und richten weiter verheerende Schäden in Unternehmen aller Größen und Branchen an, und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie strategischer denn je vorgehen müssen, wenn sie ihren Sicherheitsstatus verbessern wollen. Es bedeutet auch, dass sie sich mit vielversprechenden neuen Technologien auseinandersetzen müssen - einige davon erwähnen wir im Folgenden -, noch bevor diese sich allgemein etabliert haben. Dies umfasst sowohl die Einführung neuer Technologien als auch den Schutz neuer Geräte. Und schließlich bedeutet es, einige der Auswirkungen zu bedenken, die ein Cyberangriff auf wichtige Pfeiler unserer Gesellschaft haben könnte.

  • Cyberbedrohungen und Trends für 2020

    Von Passwort-Katastrophen bis hin zum verstärkten Krypto-Mining von Monero: Welche Cyberbedrohungen werden im Jahr 2020 auf uns zukommen? Instabilität der Darknet-Märkte: Die englischsprachigen Darknet-Märkte haben ein schwieriges Jahr hinter sich mit zahlreichen Takedowns, Exit-Scams, Verhaftungen, ungewöhnlichen Aktivitäten, bei denen Märkte an- und ausgeschaltet wurden, sowie anhaltenden DDOS-Angriffen. Diese Instabilität hat den Ruf der Darknet-Märkte geschädigt, und das wird 2020 beträchtliche Paranoia bei Cyberkriminellen auslösen, die sich wahrscheinlich nur langsam beruhigen wird. Diese Unvorhersehbarkeiten haben vielleicht keine nennenswerten sichtbaren Auswirkungen auf Endbenutzer und Unternehmen, können jedoch dazu führen, dass Märkte anderswo entstehen und die Lieferketten von Cyberkriminellen insbesondere im englischsprachigen Raum sehr durcheinanderbringen.