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Größere Gefahr durch Ransomware


Neue Ansätze bei zielgerichteten Attacken; Angriffe auf Privatsphäre und Bezahlsysteme
Kaspersky Lab prognostiziert die Cybergefahren der Zukunft

(15.12.15) - Beim Blick auf die Cyberbedrohungslage des Jahres 2016 sehen die Experten von Kaspersky Lab eine starke Veränderung im Bereich Advanced Persistent Threats (APTs) voraus – mit tiefergreifenden Attacken, die weniger Spuren hinterlassen und daher schwieriger zurückzuverfolgen sein werden. Längerfristig werden auch mehr Cybersöldnergruppen im APT-Bereich mitmischen und zum Teil neue Geschäftsmodelle wie "Access-as-a-Service" anbieten. Kaspersky Lab prognostiziert darüber hinaus verstärkte Cyberangriffe durch Erpresser-Software gegen mobile Geräte, Macs und das Internet der Dinge.

Die Kaspersky-Cybersicherheitsprognosen
APTs werden sich in Struktur und Vorgehensweise drastisch wandeln: Andauernde, also persistente Bedrohungen werden zugunsten von ‚speicherresistenter‘ Malware abnehmen, die möglichst keine eigene Dateien mehr nutzt. Angreifer reduzieren so Spuren und die Erkennung der Malware wird erschwert. Statt teurer Investitionen in komplexe Bootkits, Rootkits und speziell auf die Opfer zugeschnittene Schadsoftware (Malware) könnten Cyberkriminelle auf vorhandene Standard-Malware zurückgreifen. Insbesondere von Nationalstaaten unterstütze Angreifer wollen nicht ihre Fähigkeiten zur Schau stellen, sondern orientieren sich stattdessen strikt am Verhältnis von Kosten und Ergebnis ihrer Attacken.

Größere Gefahr durch Ransomware: Erpresserische Ransomware wird gegenüber Bank-Trojanern weiter an Boden gewinnen. Dabei werden verstärkt Mac- und mobile Geräte attackiert werden. Zudem geht Kaspersky Lab davon aus, dass auch das Internet der Dinge durch Ransomware angegriffen werden wird.

Alternative Bezahlsysteme wie ApplePay und AndroidPay sowie der Börsenhandel werden im Finanzbereich zunehmend in den Fokus geraten. Bloßgestellte Privatsphäre: Im vergangenen Jahr gab es einen Anstieg bei sogenannten DOXing-Attacken, öffentlichen Bloßstellungen sowie Cybererpressungen. Der Grund: So gut wie alle Angriffsakteure – von Hacktivisten bis zu staatlichen Akteuren – nutzen strategisch im Web zugängliche Informationen wie private Fotos, Informationen, Kundenlisten oder Code, um ihre Opfer bloßzustellen. Kaspersky Lab geht davon aus, dass sich dieser Trend auch im Jahr 2016 weiter fortsetzen wird.

"Balkanisierung des Internets": Das Internet dürfte sich außerdem über das Jahr 2016 hinaus weiter in nationale Einheiten aufteilen. Sind isolierte Interneteinheiten entstanden, kann die Verfügbarkeit des Internets in jeder Region über Angriffe auf die Netzknoten, die grenzüberschreitenden Zugang zum Internet ermöglichen, kontrolliert werden. Daher kann eine Art Schwarzmarkt für Konnektivität entstehen. Je mehr sich die Technologien des Darknet verbreiten, desto mehr bringt das zudem Entwickler auf den Plan, die auf der dunklen Seite des Internets agieren. Sie werden sich abstimmen, damit das Darknet weiter im Verborgenen bleibt.

Access-as-a-Service – neues Geschäftsmodell für Cybersöldner: Die Experten von Kaspersky Lab gehen davon aus, dass im kommenden Jahr neue Akteure im Bereich APT mitmischen werden. Weil immer mehr Parteien von Cyberangriffen profitieren möchten, wird es auch mehr Cybersöldner als bisher geben. Wer bereit ist, Geld für Online-Attacken auszugeben, wird die Angriffsexpertise von Cybersöldnern in Betracht ziehen. Hier wird sich ein neues Geschäftsmodell etablieren: Über "Access-as-a-Service" könnten Cybersöldner digitalen Zugang zu hochrangigen Opfern anbieten

"Wir erwarten, dass neue Akteure am zweifelsohne lukrativen Geschäft mit Cyberangriffen teilhaben wollen", prognostiziert Juan Andrés Guerrero-Saade, Senior Security Expert bei Kaspersky Lab. "Cybersöldner werden die wachsenden Wünsche nach neuer Malware erfüllen oder führen Angriffe gleich selbst aus. Damit entsteht eine Art ‚Access-as-a-Service‘-Geschäftsmodell, bei dem Cyberkriminelle die Daten potenzieller Opfer sammeln, um sie dann an Kunden meistbietend zu verkaufen."

Zusammenfassend sieht Guerrero-Saade 2016 als ein "weiteres Jahr mit großen Herausforderungen für die IT-Sicherheitsbranche. Daher sollten wir unsere Kenntnisse und Prognosen mit allen Kollegen, Wettbewerbern aber auch mit Regierungen, Strafverfolgungsbehörden und der Wirtschaft teilen. Nur gemeinsam werden wir den bevorstehenden Herausforderungen proaktiv begegnen können."

Cybersicherheitsempfehlungen von Kaspersky Lab

Das können Unternehmen sofort gegen die kommenden Cybergefahren tun:
• >> Cybersicherheitstrainings für Mitarbeiter
• >> Endpoints umfassend, mehrschichtig und proaktiv schützen
• >> Schnelle, regelmäßige und automatisierte Beseitigung von Programmschwachstellen über Patches
• >> Sicherheitsfokus auf mobile Geräte erweitern
• >> Verschlüsselung der Kommunikationskanäle sowie kritischer Daten
• >> Alle Elemente der Infrastruktur, also auch Gateways, E-Mail- und andere Kollaborations-Tools, schützen

Außerdem sollten Unternehmen folgende Empfehlungen umsetzen:
• >> Entwicklung und Umsetzung einer passenden Sicherheitsstrategie. Diese sollte die Vorhersage möglicher Gefahren und Risiken sowie die Verhinderung aktueller Bedrohungen abdecken. Entscheidend ist dabei die effektive Erkennung von und die effiziente Reaktion auf Gefahren.
• >> Einrichtung eines eigenen Security Operations Center mit entsprechenden Spezialisten. Cybergefahren sind zu komplex und bedrohlich, um sie neben dem allgemeinen IT-Tagesgeschäft abwehren zu können.

Heimanwender sollten sich wie folgt wappnen:
• >> Alle verwendeten Geräte mit einer robusten Sicherheitslösung versehen, beispielsweise mit Kaspersky Total Security Multi-Device
• >> Nutzung aller angebotener Sicherheitsoptionen, zum Beispiel Default Deny Execution Controls, Whitelisting, Verschlüsselung oder automatisierte Backups
• >> Sich über die Grundlagen der Cybersicherheit informieren und das
Thema auch mit Bekannten diskutieren
• >> Verschlüsselung bei der Kommunikation nutzen
• >> Die eigenen Online-Gewohnheiten kritisch überprüfen: Alles, was einmal ins Internet hochgeladen wird, bleibt auch dort und könnte später gegen den Anwender verwendet werden.
• >> Alle genutzten Programme immer regelmäßig aktualisieren

Die Prognose der Gefahrenlage für 2016 basiert auf den Ergebnissen von 42 Top-Experten des Global Research and Analysis Team (GReAT) von Kaspersky Lab, die diese bei ihren Untersuchungen von zwölf APTs im Jahr 2015 gewonnen haben. Dabei wurden Bedrohungen in jedem wichtigen Sprachraum der Welt berücksichtigt.
(Kaspersky Lab: ra)

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Meldungen: Hintergrund

  • Zunahme von Angriffen mit JavaScript-Skimmern

    Im Jahr 2020 könnten es - laut Vorhersagen von Kaspersky - finanziell motivierte Cyberkriminelle vermehrt auf Apps zur Geldanlage, Systeme zur Verarbeitung von Finanzdaten online und aufstrebende Krypto-Währungen abgesehen haben. Zudem werden sich voraussichtlich der Handel mit Zugängen zur Infrastruktur von Banken und die Entwicklung neuer Varianten mobiler Malware basierend auf Sourcecode-Leaks etablieren. Neben den Bedrohungen im Finanzbereich hat Kaspersky im Rahmen ihres "Security Bulletins 2019/2020" auch mögliche Gefahren für andere Branchen prognostiziert.

  • Prognosen zur Anwendungssicherheit für 2020

    Veracode veröffentlichte vor kurzem die zehnte Ausgabe ihres jährlich erscheinenden "State of the Software Security" (SoSS)-Reports. In diesem beschreibt die Anwendungssicherheitsspezialistin, wie sich die Sicherheit von Software und Applikationen im Laufe der letzten Jahre entwickelt hat und stellt eine Bilanz zum aktuellen Ist-Stand auf. Doch welche Trends zeichnen sich für die kommenden Jahre ab und auf welche Weise sollten Unternehmen auf die Veränderungen reagieren? Codes, auf denen Software und Applikationen aufbauen, werden stetig umgeschrieben oder erweitert, da Unternehmen ihre Angebote an die Bedürfnisse ihrer Kunden anpassen müssen. Jede neue Veränderung bedeutet aber auch, dass die Applikationen dadurch angreifbar werden. Somit steigt das Risiko, dass sich Fehler und Bugs einschleichen und damit die Sicherheit der jeweiligen Anwendung - oder sogar des Unternehmens - gefährden.

  • So (un)sicher wird 2020 für industrielle Netzwerke

    Die Bedrohungslage für OT-Systeme, kritische Infrastrukturen und industrielle Steuerungsanlagen wird sich auch 2020 im Vergleich zu 2019 kontinuierlich weiterentwickeln. Da diese Systeme dem öffentlichen Internet immer stärker ausgesetzt sind, wird es für Hacker immer einfacher, sie anzugreifen. Dies gilt nicht nur für staatlich unterstützte bzw. beauftragte Angreifer, sondern auch für Cyberkriminelle, die in erster Linie finanziell motiviert handeln. Es ist zu befürchten, dass gerade staatlich gesteuerte Angreifer ihre Ziele genauer auswählen und ihre Spuren besser verwischen werden. Die Fälle, von denen in den Medien berichtet wird, dürften nur die Spitze des Eisberges darstellen. Aufgrund der kleinen Stichprobe (2019 gab es lediglich 12 hochkarätige Angriffe weltweit) ist es unmöglich, ein genaues Bild über die tatsächliche Bedrohungslage zu erhalten.

  • Cyberangriff auf wichtige Pfeiler der Gesellschaft

    Am Ende jedes Jahres setzen wir bei Forescout uns zusammen und erörtern, welche Trends sich unserer Meinung nach in den nächsten zwölf Monaten beschleunigen und welche neu entstehen werden. Als wir dieses Jahr mehr als 50 Prognosen auf letztendlich sechs eingrenzten, fiel uns einmal mehr auf, wie schnell sich der Cybersicherheitssektor doch verändert. Die Bedrohungen und Angreifer werden immer raffinierter und richten weiter verheerende Schäden in Unternehmen aller Größen und Branchen an, und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie strategischer denn je vorgehen müssen, wenn sie ihren Sicherheitsstatus verbessern wollen. Es bedeutet auch, dass sie sich mit vielversprechenden neuen Technologien auseinandersetzen müssen - einige davon erwähnen wir im Folgenden -, noch bevor diese sich allgemein etabliert haben. Dies umfasst sowohl die Einführung neuer Technologien als auch den Schutz neuer Geräte. Und schließlich bedeutet es, einige der Auswirkungen zu bedenken, die ein Cyberangriff auf wichtige Pfeiler unserer Gesellschaft haben könnte.

  • Cyberbedrohungen und Trends für 2020

    Von Passwort-Katastrophen bis hin zum verstärkten Krypto-Mining von Monero: Welche Cyberbedrohungen werden im Jahr 2020 auf uns zukommen? Instabilität der Darknet-Märkte: Die englischsprachigen Darknet-Märkte haben ein schwieriges Jahr hinter sich mit zahlreichen Takedowns, Exit-Scams, Verhaftungen, ungewöhnlichen Aktivitäten, bei denen Märkte an- und ausgeschaltet wurden, sowie anhaltenden DDOS-Angriffen. Diese Instabilität hat den Ruf der Darknet-Märkte geschädigt, und das wird 2020 beträchtliche Paranoia bei Cyberkriminellen auslösen, die sich wahrscheinlich nur langsam beruhigen wird. Diese Unvorhersehbarkeiten haben vielleicht keine nennenswerten sichtbaren Auswirkungen auf Endbenutzer und Unternehmen, können jedoch dazu führen, dass Märkte anderswo entstehen und die Lieferketten von Cyberkriminellen insbesondere im englischsprachigen Raum sehr durcheinanderbringen.