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Einsatz von Big Data vor dem Durchbruch


Studie: 40 Prozent der Unternehmen nutzen oder planen Big Data Lösungen
CeBIT-Schwerpunkt "Datability" betonte Datenschutz und Sicherheit

(03.04.14) - Der Einsatz von Big Data steht vor dem Durchbruch. Aktuell setzt in Deutschland fast jedes zehnte Unternehmen Big Data-Lösungen ein und 31 Prozent haben konkrete Pläne, dies künftig zu tun. Weitere 28 Prozent diskutieren die Nutzung und nur ein Drittel hat sich noch gar nicht mit dem Thema beschäftigt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 507 Unternehmen im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom. "Big Data Analysen helfen uns, die Welt besser zu verstehen und auf dieser Basis bessere Entscheidungen zu treffen", sagte Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf vor dem Start der CeBIT in Hannover. "Big Data ermöglicht nicht nur die Entwicklung neuer Produkte und Dienste, sondern hilft dabei, die medizinische Versorgung zu verbessern, natürliche Ressourcen zu schonen oder unsere Sicherheit zu erhöhen." Wichtigste Voraussetzung für den Einsatz der Technologie sei die Beachtung des Datenschutzes. Kempf sagte: "Big Data und Datenschutz sind kein Widerspruch. Sie sind zwei Seiten einer Medaille und gehören unauflöslich zusammen."

Big Data war unter dem Begriff "Datability" in diesem Jahr das Schwerpunktthema der CeBIT. Das Kunstwort beschreibt analog zu Big Data die Fähigkeit, große Datenmengen aus unterschiedlichsten Quellen in hoher Geschwindigkeit auszuwerten. Darüber hinaus betont Datability die verantwortungsvolle Nutzung von Daten von der Erhebung über die Auswertung bis zur Verwendung der Analyseergebnisse. "Big Data hat sich aus einer Vielzahl technischer Neuerungen entwickelt", sagte Kempf. Seit Jahren wachsen die Datenmengen exponentiell. Gründe dafür sind der Trend zur mobilen Internetnutzung mit Smartphones und Tablets, Anwendungen wie soziale Netzwerke, Cloud Computing sowie die Vernetzung von Geräten, Fahrzeugen und Maschinen. In Verbindung mit immer schnelleren Rechnern, leistungsstarken Breitbandnetzen und praktisch unbegrenzten Speichermöglichkeiten entstehen Big Data Anwendungen.

Nach den Ergebnissen der Umfrage hat das Datenvolumen in 91 Prozent der befragten Unternehmen im vergangenen Jahr zugenommen, im Schnitt um 22 Prozent. Ein Drittel der Unternehmen gibt an, dass die Datenmenge sogar um 30 Prozent oder mehr gewachsen ist. Vier von fünf Unternehmen (79 Prozent) reagieren darauf, indem sie die Speicherkapazitäten erhöhen. 46 Prozent führen Analyse-Tools ein und 40 Prozent Cloud-Lösungen. Gut ein Viertel (26 Prozent) stellt Experten für Big Data ein. Kempf: "Aktuell entstehen rund um Big Data viele neue Berufsbilder, zum Beispiel spezialisierte Informatiker und Experten, die neue Produkte oder Geschäftsmodelle auf Basis von Datenanalysen entwickeln."

Das wichtigste Einsatzgebiet in Unternehmen, die Big Data nutzen oder den Einsatz planen, ist der Bereich Marketing und Vertrieb: Fast drei Viertel (74 Prozent) wollen zum Beispiel Absatzprognosen erstellen oder die Preisgestaltung optimieren. An zweiter Stelle steht mit 44 Prozent der Bereich Finanzen, Buchhaltung und Controlling. "Controller haben mit Big Data die Möglichkeit, Informationen deutlich schneller auszuwerten und daraus Empfehlungen für die Fachabteilungen oder die Geschäftsführung abzuleiten", sagte Kempf. Ein weiterer wichtiger Anwendungsbereich ist die Logistik. Hier geht es zum Beispiel um die Optimierung von Lieferprozessen oder ein effizienteres Flottenmanagement.

Das größte Hemmnis für den Einsatz von Big Data ist für 70 Prozent der befragten Unternehmen der Mangel an entsprechenden Experten. "Wirtschaft und Bildungseinrichtungen müssen Hand in Hand arbeiten, um spezielle Aus- und Weiterbildungsangebote für Big Data zu schaffen", betonte Kempf. Als weitere Hindernisse für die Nutzung der Technologie sehen viele Unternehmen die Anforderungen an die technische Sicherheit (61 Prozent) und an den Datenschutz (48 Prozent). Laut Umfrage verarbeiten 55 Prozent der Unternehmen personenbezogene Daten wie Name, Wohnort oder Einkaufsverhalten. Kempf: "Die Einhaltung des Datenschutzes sollte bei allen Big Data Projekten von Anfang an berücksichtigt werden."

Für den verantwortungsvollen Umgang mit Daten in Unternehmen hat der Bitkom vier Vorschläge formuliert:

1. Transparent handeln: Kunden sollten sich möglichst einfach darüber informieren können, welche Daten von ihnen gespeichert und zu welchem Zweck sie konkret genutzt werden.

2. Daten anonym auswerten: Nach dem geltenden Datenschutzrecht dürfen personenbezogene Daten nur auf Basis gesetzlicher Regelungen oder mit Einwilligung der Betroffenen für einen bestimmten Zweck genutzt werden. Will man Datenbestände für andere Zwecke analysieren, bedarf es einer erneuten Einwilligung oder der Anonymisierung der Daten. Die Verarbeitung anonymisierter Daten wird daher zunehmend wichtiger.

3. Datenschutz-Folgenabschätzung durchführen: Ziel eines Privacy Impact Assessment ist es, Risiken beim Datenschutz frühzeitig zu erkennen. Dazu muss bei jedem Big Data Projekt festgehalten werden, welche Daten verarbeitet werden sollen und auf welcher rechtlichen Grundlage die Verarbeitung erfolgt. Es folgen Angaben zu den Verarbeitungsschritten und zur geplanten Datenverwendung sowie eine Einschätzung möglicher Sicherheitsrisiken.

4. Schulungen anbieten: Nicht zuletzt sind Weiterbildungen für die Mitarbeiter notwendig. Sie müssen nicht nur technisch fit sein, sondern auch den rechtlichen Rahmen von Big Data kennen.

Aus Sicht des Bitkom haben neue Produkte und Dienste auf Grundlage von Big Data das Potenzial, bestehende Märkte zu verändern, weil sie kostengünstiger und qualitativ hochwertiger sind. "Der breite Einsatz von Big Data ist auch eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft", sagte Kempf. Voraussetzung für einen breiten Einsatz von Big Data sei ein gesetzlicher Rahmen, der moderne Datenverarbeitung ermöglicht und gleichzeitig die Daten der Nutzer bestmöglich schützt. Kempf: "Wie wir diese Ziele erreichen können, werden wir auf der CeBIT 2014 mit Politikern, Wissenschaftlern, IT-Experten und Nutzern diskutieren. Datability ist das richtige Thema zur richtigen Zeit."

Hinweis zur Methodik: Im Auftrag des Bitkom sind 507 IT-Verantwortliche und Geschäftsführer von Unternehmen ab 50 Mitarbeiter befragt worden. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft. Für die Durchführung waren Bitkom Research und Aris Umfrageforschung verantwortlich.
(Bitkom: ra)

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.