- Anzeigen -


Sie sind hier: Home » Markt » Studien

Zugriffsberechtigungen im Unternehmensnetz


Sicherheitsstudie: Ungesicherte Drittanbieterzugriffe sind idealer Nährboden für Cyberattacken
Hohes Vertrauen und wachsende Abhängigkeit der Unternehmen von externen Dienstleistern mit Zugriffsrechten auf IT-Systeme erhöht auch die Gefahr von IT-Sicherheitsverstößen



Bomgar hat die Ergebnisse der internationalen Sicherheitsumfrage "Vendor Vulnerability Research 2016” bekannt gegeben. Hierbei wurde ein erhebliches Risiko für die Unternehmenssicherheit durch die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern ermittelt, wenn der Zugriff auf IT-Systeme und die Rechteverwaltung nicht zuverlässig geregelt und überwacht werden. In Deutschland wissen demnach nur 24 Prozent der befragten Unternehmen, welche Zugriffe auf interne IT-Systeme von welchen Dienstleistern durchgeführt werden — und so erwarten 83 Prozent der Firmen, dass sie innerhalb der nächsten zwei Jahre Opfer einer Cyberattacke werden.

Für die von Bomgar in Auftrag gegebene Untersuchung wurden über 600 IT-Experten aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA befragt. Die Rückmeldungen kamen aus den unterschiedlichsten Branchen — von der IT- und Telekommunikationsbranche bis zum Finanz-, Industrie und Energiesektor.

Die aktuelle Studie untersucht, welche Visibilität, Kontroll- und Managementmöglichkeiten die Organisationen in Europa und den USA über externe Dienstleister mit Zugriffsrechten auf ihre IT-Netzwerke haben. Die Studie thematisiert auch, inwieweit Organisationen die Gefahren durch potentielle Risiken – seien es Cyberattacken oder Datenschutzverletzungen – bewusst sind, die Dienstleister mit Remote-Access-Rechten verursachen können. Und schließlich soll die Untersuchung aufzeigen, welche Policies und Prozesse zum Schutz der Unternehmen und Drittanbieter vor den identifizierten Gefahren implementiert haben.

Breit dokumentierte Sicherheitsvorfälle wie auf das Einzelhandelsunternehmen Target im Jahr 2013 haben bei 81 Prozent der Befragten das Bewusstsein dafür geschärft, wie sie Drittanbieterzugriffe besser steuern können. Trotzdem sind sich nur 35 Prozent der Firmen (in Deutschland sogar nur 20 Prozent) sicher, dass sie die genaue Anzahl der externen Dienstleister kennen, die auf ihre IT-Systeme zugreifen. Weiter dokumentiert die Studie, dass im Schnitt 89 externe Dienstleister pro Woche Zugriff auf Unternehmensnetzwerke haben; und diese Zahl wird voraussichtlich wachsen. 75 Prozent der befragten Experten konstatieren, dass die Zahl der Drittanbieter in ihrem Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren gestiegen ist, und 71 Prozent gehen davon aus, dass sich dieser Trend in den nächsten beiden Jahren fortsetzt.

In den Studienergebnissen spiegelt sich ein hohes Vertrauen gegenüber externen Dienstleistern wieder, wogegen die Sichtbarkeit der Drittanbieterzugriffe auf IT-Systeme niedrig bleibt. So vertrauen 92 Prozent der Umfrageteilnehmer ihren Vertragspartnern vollständig oder zumindest in den meisten Fällen, obwohl zwei Drittel (67 Prozent) einräumen, dass die Freiräume der Drittanbieter zu weit gefasst sind. Erstaunlicherweise kennen dabei nur 34 Prozent (24 Prozent in Deutschland) die genaue Zahl der Log-ins in ihrem Unternehmensnetz durch externe Dienstleister oder Hersteller, und 69 Prozent räumten bereits eine dokumentierte oder wahrscheinliche Sicherheitsverletzung durch Drittanbieter im vergangenen Jahr ein.

"Externe Dienstleister spielen eine immer wichtigere Rolle beim Support der IT-Systeme, Applikationen und Endgeräte im Unternehmen. Allerdings führen die vernetzten Strukturen in vielen Organisationen auch zu unbeabsichtigten Wechselwirkungen, die sich nicht so leicht adressieren und in den Griff bekommen lassen", sagte dazu Matt Dircks, CEO von Bomgar. "Die vorliegende Studie verdeutlicht, welches große Vertrauen den Drittanbietern entgegengebracht wird und wie wenig Kontrollmechanismen und Sichtbarkeit andererseits beim Netzwerkzugang vorhanden sind. Diese Kombination von Abhängigkeit, Vertrauensvorschuss und fehlender Kontrolle ist der ‚beste Nährboden‘ für gefährliche Sicherheitsverstöße in Unternehmen aller Größen. Wenn Hacker die Sicherheit kompromittieren und als vermeintlich berechtigte Dienstleister agieren können, verfügen sie über wochen- oder monatelange Zugriffsberechtigungen im Unternehmensnetz — genügend Zeit, um sensible Daten abzugreifen oder geschäftskritische IT-Systeme auszuschalten."

Interessanterweise liegt es auf Unternehmensseite nicht an einer mangelnden Sensibilisierung für das Thema – unter den Befragten gibt es vielmehr ein ausgeprägtes Risikobewusstsein dafür, welche Folgen ein ineffektives Management von Drittanbieterzugriffen hat.

Weitere Erkenntnisse der Studie:

>> 56 Prozent glauben, die Bedrohung durch Drittanbieterzugriffe werde unterschätzt; nur 22 Prozent zeigten sich zuversichtlich, gegen Sicherheitsverletzungen von dritter Seite gewappnet zu sein.

>> Fast die Hälfte der Studienteilnehmer (44 Prozent) verfolgen eine "Alles-oder-nichts"-Strategie beim Drittanbieterzugriff, anstatt eine granulare Benutzerverwaltung für den Fernzugriff der Vertragspartner einzurichten.

>> Nur 51 Prozent setzen verbindliche Policy-Vorgaben für den externen Zugriff durch, wobei 55 Prozent ihre Richtlinien in den zurückliegenden beiden Jahren nicht überprüft haben.

>> Zwei Drittel (64 Prozent) stellen fest, dass ihre Organisation bei der Auslagerung von Diensten einen stärkeren Fokus auf Kosten als auf Sicherheit legt.

>> 74 Prozent befürchten, dass vernetzte Endgeräte im nächsten Jahr Sicherheitsverletzungen verursachen werden, und 72 Prozent sehen externe Dienstleister, welche wiederum Sub-Lieferanten verwenden, als zusätzliche Gefahrenquelle, da eine ohnehin komplexe Sicherheitslage um einen vierten Akteur erweitert wird.
(Bomgar: ra)

eingetragen: 08.04.16
Home & Newsletterlauf: 28.04.16


Bomgar: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.