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Security-Herausforderungen im Mittelstand


Report: KMU durch Phishing, Ransomware und neuartige Malware besonders gefährdet
53 Prozent der Unternehmen hatten schon ein Sicherheitsleck, nur jeder zweite Vorfall wird überhaupt untersucht - Entscheider müssen Endgeräte, Web-Apps und Netzwerke sichern – kämpfen aber gegen Fachkräftemangel



IT-Angriffe auf kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) werden nicht nur häufiger, sondern richten auch immer größere Schäden an. Laut dem Cisco "Cybersecurity Special Report Small and Midmarket Businesses", für den 1.800 Unternehmen aus 26 Ländern befragt wurden, betrug bei gut jedem zweiten Sicherheitsvorfall (54 Prozent) der finanzielle Schaden mehr als 500.000 US-Dollar. Neben den direkten Kosten kann die "Downtime" der unternehmenskritischen Systeme – in 40 Prozent der Fälle dauerte diese mehr als 8 Stunden – sogar die Existenz bedrohen. Entscheider im Mittelstand sollten deshalb gezielt auf neue Technologien und die Unterstützung durch Managed Service Provider setzen.

"KMU sind längst ein genauso attraktives Ziel für Cyberkriminelle wie große Konzerne, da sie vor der Herausforderung stehen, das Sicherheitsniveau eines Konzerns mit wesentlich geringeren Mitteln erreichen zu müssen. Die Daten der Unternehmen und deren Kunden sind für Kriminelle nicht weniger interessant. KMU sollten daher auf automatisierbare Lösungen und Managed Services setzen", sagt Torsten Harengel, Leiter Security, Cisco Deutschland.

Die Einfallstore sind vielfältig
Besorgniserregend ist, dass gerade einmal 55,6 Prozent der KMU Sicherheitswarnungen untersuchen. Die größten Sorgen bereiten den IT-Verantwortlichen gezielte Angriffe auf Mitarbeiter wie Phishing (79 Prozent) und fortgeschrittene zielgerichtete Bedrohungen (77 Prozent) – sogenannte Advanced Persistent Threats. Es folgen Erpressungssoftware (77 Prozent), DDoS-Attacken, die Webseiten oder Anwendungen lahmlegen (75 Prozent) und Angriffe auf private Mobilgeräte (74 Prozent). Eine aktuelle Studie der Bitkom bestätigt, dass KMU stärker angegriffen werden als Konzerne. So erlebten 68 Prozent der Firmen mit 10 bis 99 Mitarbeitern, 73 Prozent der Firmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern, aber "nur" 60 Prozent der Firmen mit 500 oder mehr Mitarbeitern in den vergangenen beiden Jahren eine Attacke.

Ein weiterer Unterschied besteht im Umgang mit Erpressungssoftware (Ransomware), die von Konzernen nicht als eine der drei größten Gefahren eingeschätzt wird. Die unerwünschte Verschlüsselung von Daten durch diese Malware kann erhebliche Störungen des Betriebsablaufs bis hin zum Systemausfall verursachen. Laut Sicherheitsexperten von Cisco neigen KMU stärker als Konzerne dazu, das geforderte Lösegeld an die Kriminellen zu zahlen, damit sie schnell wieder zum Normalbetrieb zurückkehren. Denn sie können sich den Systemausfall und den fehlenden Zugang auf kritische Daten einfach nicht leisten.

Die größten Verbesserungsmöglichkeiten
Tatsächlich würden Entscheider aus dem Mittelstand gerne mehr in ihre Sicherheit investieren. Ganz oben stehen die Aktualisierung der Endgeräte-Sicherheit für einen intelligenteren Schutz vor fortgeschrittener Malware (19 Prozent), eine bessere Absicherung von Webanwendungen (18 Prozent) und die Einführung von Intrusion Prevention zur Abwehr von Netzwerkangriffen und Exploit-Versuchen (17 Prozent). Aber auch der Schutz der Arbeitsplatz-Umgebung bildet ein wichtiges Thema. Dies gilt vor allem im Zuge der steigenden Nutzung von Mobilgeräten und Cloud-Services.

Laut der Cisco-Studie stieg die Akzeptanz von Cloud-Diensten bei KMU von 55 Prozent im Jahr 2014 auf 70 Prozent 2017. "Der Weg in die Cloud ist absolut nachvollziehbar, da so knappe Personalressourcen umgangen und Aufgaben an externe Dienstleister ausgelagert werden. Cloud-Lösungen erleichtern die Skalierung von Ressourcen und die Nutzung externer Sicherheitsangebote der Managed Service Provider", erklärt Harengel. Unterm Strich erhoffen sich Mittelständler durch die Kooperation mit entsprechenden Dienstleistern vor allem unterstützende Beratungsleistung (57 Prozent), Hilfe bei der geeigneten Reaktion auf Vorfälle (54 Prozent) und eine permanente Sicherheitsüberwachung (51 Prozent).

KMU müssen dabei akzeptieren, dass es keine Standardlösung gibt, um sämtliche Herausforderungen bei der Cybersecurity zu lösen. Die Bedrohungslandschaft ist dafür zu komplex und dynamisch. Es entstehen immer mehr Angriffsmöglichkeiten und die Methoden verändern sich ständig. Daher müssen sich auch die Sicherheitstechnologien und -strategien ständig daran anpassen. (Cisco Systems: ra)

eingetragen: 26.10.18
Newsletterlauf: 16.11.18

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.