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Android-Malware ist auf dem Vormarsch


Sicherheitsreport von Dell offenbart neue Angriffstaktiken von Cyber-Kriminellen
2015 beobachtete Dell SonicWall einen Anstieg beim Einsatz von Exploit Kits: Die aktivsten Kits waren dabei Angler, Nuclear, Magnitude und Rig

(19.04.16) - Dell hat die Ergebnisse des aktuellen "Dell Security Annual Threat Report" vorgestellt. Der Bericht erläutert die wichtigsten Cybercrime-Trends des Jahres 2015 und prognostiziert Sicherheitsbedrohungen für 2016. Eine zentrale Erkenntnis des Reports: Die Hacker betreiben immer mehr Aufwand, um Unternehmenssysteme mit Schadsoftware zu infizieren.

Der Dell Security Annual Threat Report basiert auf den Daten des "Dell SonicWall Global Response Intelligence Defense (GRID) Network" aus dem Jahr 2015. Das Netzwerk sammelt täglich die Feeds von über einer Million Firewalls und mehreren zehn Millionen angeschlossenen Endpunkten. Anhand dieser Informationen identifiziert der Threat Report vier wesentliche Cybercrime-Trends:

1. Exploit Kits werden ständig weiterentwickelt, um den Sicherheitssystemen immer einen Schritt voraus zu sein;

2. die kontinuierlich zunehmende Nutzung von SSL/TLS-Verschlüsselung bietet Cyber-Kriminellen mehr Möglichkeiten, ihre Schadsoftware vor Firewalls zu verbergen;

3. die Malware für Android nimmt ständig zu;

4. die Anzahl der Attacken mit Schadsoftware steigt deutlich an.

Cyber-Kriminelle nutzen neue Taktiken für Exploit Kits
2015 beobachtete Dell SonicWall einen Anstieg beim Einsatz von Exploit Kits. Die aktivsten Kits waren dabei Angler, Nuclear, Magnitude und Rig; generell stand Hackern eine riesige Anzahl verschiedener Optionen zur Verfügung, um mit Exploit Kits beständig die neuesten Zero-Day-Schwachstellen anzugreifen, darunter diejenigen in Adobe Flash, Adobe Reader und Microsoft Silverlight.

Der Dell Security Annual Threat Report zeigt, dass Cyber-Kriminelle eine ganze Reihe neuer Taktiken einsetzten, um die Exploit Kits besser vor den Sicherheitssystemen zu verbergen. Dazu zählen anti-forensische Mechanismen, Änderungen der URL-Muster, Modifikationen an Landing-Page-Fallen und Steganografie. Mit dieser Methode lassen sich Files, Nachrichten, Bilder oder Videos in anderen Files, Nachrichten, Bildern oder Videos verstecken.

Malvertising-Kampagne bedroht 900 Millionen Nutzer
Das Team von Dell SonicWall stellte im Verlauf des Jahres 2015 einen starken Anstieg beim Einsatz von HTTPS fest:

• >> HTTPS-Verbindungen mit SSL und TLS machten im vierten Quartal 2015 durchschnittlich 64,6 Prozent aller Web-Verbindungen aus und wiesen über die meiste Zeit des Jahres ein größeres Wachstum auf als HTTP-Verbindungen;

• >> im Januar 2015 gab es 109 Prozent mehr HTTPS-Verbindungen als im Januar 2014;

• >> 2015 stiegen HTTPS-Verbindungen jeden Monat um durchschnittlich 53 Prozent gegenüber den Monaten des Vorjahres.

Der steigende Einsatz der SSL/TLS -Verschlüsselung im Internet ist natürlich grundsätzlich zu begrüßen; Hackern eröffnet er aber auch eine verlockende neue Bedrohungsmöglichkeit. Geschickte Angreifer können mit SSL- oder TLS -Verschlüsselung ihre Command-and-Control-Kommunikation und ihre Schadcodes chiffrieren – und damit Intrusion-Prevention- und Anti-Malware-Systeme umgehen. Diese Taktik kam bei einer besonders hinterlistigen Malvertising-Kampagne im August 2015 zum Einsatz. Sie bedrohte sage und schreibe 900 Millionen Yahoo-Nutzer durch Schadsoftware, indem sie auf eine Website geleitet wurden, die mit dem Angler Exploit Kit infiziert war.

2015 beobachtete Dell SonicWall eine ganze Reihe neuer Techniken zur Verstärkung von Angriffen auf das Android Ecosystem, das den Großteil der weltweiten Smartphones abdeckt. Die wesentlichen Trends dabei:

• >> Android-spezifische Ransomware gewann das ganze Jahr über bei Cyber-Kriminellen an Beliebtheit;

• >> stark im Kommen ist Android-Schadsoftware, die ihre bösartigen Inhalte in einem Unix-Library-File speichert statt im Classes.dex-File, das üblicherweise von den Sicherheitssystemen gescannt wird;

• >> ein bevorzugtes Ziel von Android-Malware war auch 2015 wieder der Finanzsektor. Zahlreiche Bedrohungen zielten auf die Banking-Apps von infizierten Geräten ab.

Angriffe mit Schadsoftware haben sich nahezu verdoppelt
Angriffsversuche mit Schadsoftware nahmen auch 2015 wieder deutlich zu und verursachten erhebliche Schäden in Behörden, Organisationen, Unternehmen und sogar bei Einzelpersonen. Dell SonicWall beobachtete sowohl bei der Anzahl der Attacken als auch hinsichtlich ihrer Vielfalt einen erheblichen Anstieg:

• >> das Dell-SonicWall-Team erhielt 64 Millionen einzigartige Malware-Samples, was einen Anstieg um 73 Prozent gegenüber 2014 bedeutet (37 Millionen). Das zeigt, dass die Angreifer immer mehr Anstrengung darauf verwenden, Unternehmenssysteme mit Schadcode zu infiltrieren;

• >> die Zahl der Angriffsversuche verdoppelte sich fast. Sie stieg von 4,2 Milliarden im Jahr 2014 auf 8,2 Milliarden im Jahr 2015;

• Dyre Wolf und Parite dominierten 2015 den Netzwerk-Traffic. Zu den weiteren langanhaltenden Schadprogrammen zählten TongJi, Virut und Conficker. TongJi ist ein häufig für Drive-by-Kampagnen genutztes JavaScript. Bei solchen Kampagnen wird automatisch und unbemerkt eine Malware heruntergeladen, sobald ein User eine infizierte Website besucht. Virut ist ein Cybercrime-Botnet, das seit mindestens 2006 aktiv ist. Der bereits bestens bekannte Wurm Conficker zielt seit 2008 auf Windows-Betriebssysteme und ist 2015 wieder verstärkt aufgetreten;

• im Oktober und November 2015 war das Spartan Exploit Kit nirgendwo auf der Welt so hochkonzentriert vertreten wie in Russland.

Hacker nehmen 2016 Android Pay und Android Auto ins Visier
Neben der Identifizierung wesentlicher Cybercrime-Trends des Jahres 2015 trifft der Dell Security Annual Threat Report auch einige Vorhersagen für 2016:

• >> das durch die zunehmende HTTPS-Verschlüsselung notwendige Scannen von Bedrohungen wird viele Unternehmen vor Herausforderungen stellen, da sie Performance-Verluste befürchten;

• >> die Zahl der Zero-Day-Viren für Adobe Flash wird schrittweise zurückgehen, da große Browser-Anbieter Adobe Flash nicht länger unterstützen;

• >> über Schwachstellen der Near Field Communication (NFC) werden bösartige Angriffe auf Android Pay erfolgen. Diese Attacken könnten mit schadhaften Android-Apps oder POS-Terminals Werkzeuge ausnutzen, die für Hacker leicht zu beschaffen und zu manipulieren sind;

• >> zu erwarten sind auch Angriffe auf Fahrzeuge, die mit Android Auto ausgestattet sind. Vorstellbar ist etwa, dass Hacker mit Hilfe von
Ransomware von ihren Opfern Geld erpressen, damit diese ihre versperrten Fahrzeug wieder verlassen können – oder sogar noch weitaus gefährlichere Taktiken.

"Viele Cyber-Attacken waren 2015 erfolgreich, weil die Angreifer ein schwaches Glied in der Verteidigungskette finden und erfolgreich nutzen konnten. Meist werden diese Schwachstellen durch voneinander losgelöste oder veraltete punktuelle Lösungen verursacht, die Anomalien in ihrem Ecosystem nicht aufspüren können", sagt Curtis Hutcheson, General Manager Dell Security. "Jeder erfolgreiche Angriff bietet Sicherheitsverantwortlichen aber die Möglichkeit, von anderen zu lernen, die eigenen Strategien zu überdenken und die Lücken der eigenen Verteidigungssysteme zu schließen. Wir sind davon überzeugt, dass Unternehmen sich am besten schützen können, wenn sie jedes einzelne Paket in ihrem Netzwerk untersuchen und jede Zugangsberechtigung validieren." (Dell: ra)

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.