Ein willkommener kleiner Abwehrschirm
Studie zeigt den Einfluss vernetzter Geräte auf unser Sozialverhalten
75 Prozent der Nutzer signalisieren über gezücktes Smartphone: "Bitte nicht stören!"
Das Smartphone ist unser ständiger Begleiter und Tor zur digitalen Welt. Die permanente Konnektivität scheint auch Auswirkungen auf die soziale Interaktion in der realen Welt zu haben. So zeigt eine aktuelle, weltweit durchgeführte Kaspersky-Studie, dass drei von vier Nutzern mit ihrem mobilen Gerät Geschäftigkeit vortäuschen, um realen Gesprächen oder unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen. Die Herausforderung: Je stärker Smartphone und Co. unser alltägliches Verhalten bestimmen, desto wichtiger wird auch ein umfassender Cyberschutz smarter Geräte in allen Lebenslagen.
Manchmal möchte man einfach nur seine Ruhe haben. Das Leben ist oft hektisch genug. Doch ausgerechnet dann verspürt der Sitznachbar in Bus, Bahn oder Flieger offenbar Lust auf einen kleinen Plausch – man selbst jedoch so gar nicht.
Es gibt viele Gründe, in bestimmten Situationen Blickkontakt oder belanglose Gespräche abzublocken. Für 75 Prozent der Befragten einer weltweit durchgeführten Studie von Kaspersky Lab dienen Smartphone, Tablet und Co. hierbei als willkommener kleiner Abwehrschirm. Wer sie zückt, signalisiert: "Nein danke, ich bin beschäftigt und möchte nicht angesprochen werden". Für fast ebenso viele Anwender (72 Prozent) ist die Hinwendung zu vernetzten Geräten der scheinbar einzige Fluchtweg aus unangenehmen Situationen, in denen sie nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen.
31 Prozent fragen lieber das Smartphone als Passanten nach dem Weg
Weiter nutzen 46 Prozent der Befragten mobile Geräte, um Zeit totzuschlagen, und 44 Prozent als willkommene Abwechslung im Alltag. Ob es an schlechten Erfahrungen liegt oder daran, weniger miteinander sprechen zu wollen? Jedenfalls konsultieren 31 Prozent der Umfrageteilnehmer lieber internetfähige Geräte, als einen Passanten nach dem Weg oder nächsten Taxistand zu fragen.
"Die zunehmende Abhängigkeit vernetzter Geräte beeinflusst uns stärker, als wir jemals gedacht haben", sagt Dmitry Aleshin, VP für Produktmarketing bei Kaspersky Lab. "Zweifellos gibt uns die Vernetzung Freiheiten, das moderne Leben einfacher zu gestalten. Auch können wir ungewohnte und schwierige soziale Situationen vermeintlich besser meistern. Wozu auch immer vernetzte Geräte verwendet werden: wichtig bleibt, dass sie genau dann online und sicher verfügbar sind, wenn wir sie wirklich benötigen. Entsprechender Schutz ist daher essenziell."
Tatsächlich geraten viele Verbraucher in Panik, wenn sie ihre mobilen Geräte nicht benutzen können. Laut der Kaspersky-Studie glauben 34 Prozent, sie könnten sich ohne Smartphone und Co. nicht mehr selbst beschäftigen. 12 Prozent wären beunruhigt, dass dann ihre Taktik zur Abwehr sozialer Kontakte nicht mehr aufgehen würde.
(Kaspersky Lab: ra)
eingetragen: 06.10.18
Newsletterlauf: 29.10.18
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