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Cyberbedrohungen entwickeln sich weiter


Studie von BT und KPMG sieht nach wie vor Defizite bei der Abwehr von Cyber-Kriminalität
Einsatz von Security-Lösungen ist kein Allheilmittel – Unternehmen sollten zusammenarbeiten und Mitarbeiter stärker sensibilisieren



Vor dem Hintergrund der weltweiten Ransomware-Angriffe wie WannaCry und Petya im vergangenen Jahr hat der Netzwerk- und IT-Dienstleister BT gemeinsam mit KPMG einen Report zur Cyber-Sicherheit veröffentlicht. Der Bericht gibt praktische Ratschläge, wie Unternehmen ihre Cybersecurity am besten organisieren und als Chance für ihr Geschäft betrachten können.

Der Report "The Cyber Security Journey – From Denial to Opportunity" warnt außerdem vor verbreiteten Fehlern. Dazu haben die Autoren fünf Stufen herausgearbeitet, die Unternehmen typischer Weise auf dem Weg zur bestmöglichen Sicherheits-Strategie durchlaufen. Zu den häufigen Fehlern gehört, dass Firmen die Gefahr nicht ernst nehmen (Stufe 1: "Denial") oder in einer Phase großer Sorge (Stufe 2: "Worry") relativ planlos in Security-Produkte investieren. Gefährlich ist es auch, sich in falscher Gewissheit sicher zu fühlen (Stufe 3: "False Confidence"). Für viele Unternehmen folgt auf diese Phase nach einer Zeit der bitteren Erfahrungen die Erkenntnis, dass man doch verwundbar ist (Stufe 4: "Hard Lessons").

Laut Report gehören Investitionen in Technologien wie Firewalls und Virenschutz zur unverzichtbaren Basis eines Cybersecurity-Konzepts, aber Unternehmen sollten Kurzschlussreaktionen vermeiden und keine übereilten Investitionen in IT-Sicherheitslösungen tätigen. Dies gilt insbesondere für Unternehmen, die von der "Denial"-Phase zur Phase der ständigen Sorge ("Worry") übergegangen sind und davon ausgehen, dass die neueste Technologie das Allheilmittel gegen Cyber-Attacken ist. Diese Annahme führt dazu, dass Unternehmen nicht nur für Cyber-Kriminelle, sondern auch für übereifrige IT-Vertriebsmitarbeiter ein lohnendes Ziel abgeben.

Um die höchste Stufe ("True Leader") zu erklimmen, sollten Unternehmen zunächst ihr derzeitiges Vorgehen mit branchenweit bewährten Methoden ("Best Practices") abgleichen, um Schwachstellen aufzudecken und die Bereiche zu identifizieren, in die investiert werden soll. Zu diesen Best Practices gehören beispielsweise die vom UK National Cyber Security Centre (NCSC) erstellten Leitlinien. Damit ein hoher Standard in Sachen Cybersicherheit erreicht werden kann, muss jeder Mitarbeiter, angefangen von der Chef-Etage, Verantwortung übernehmen.

Firmen sollten in Trainingsmaßnahmen investieren, um die Mitarbeiter für das Thema Sicherheit zu sensibilisieren. So können Mitarbeiter, die oftmals die größte Schwachstelle im Sicherheitskonzept bilden, zu den wichtigsten Mitstreitern im Kampf gegen Cybercrime und für den Schutz von Daten werden.

Um eine echte Führungsrolle im Bereich der Cybersicherheit zu übernehmen, fordert der Bericht Unternehmen auf, robuste Governance-Prozesse einzuführen und Technologien sauber zu integrieren. Darüber hinaus sollten Unternehmen bei den weniger geschäftskritischen Sicherheitsaspekten ein Outsourcing an einen vertrauenswürdigen Partner erwägen. Unternehmen könnten außerdem das Thema Cybersecurity anders betrachten, wenn sie untereinander eigene Erkenntnisse, Best Practices und Erfahrungen in einem kollegialen Netzwerk austauschten. So wird Cybersicherheit nicht zur Gefahr, die zweimal im Jahr im Vorstand diskutiert wird, sondern unterstützt das Geschäft und bietet die Voraussetzung für die digitale Transformation.

Mark Hughes, CEO von BT Security, sagte: "Das globale Ausmaß der vergangenen Ransomware-Angriffe zeigt uns, mit welch erstaunlicher Geschwindigkeit sich selbst die einfachsten Angriffe auf der ganzen Welt ausbreiten können. Viele Unternehmen hätten diese Angriffe durch bessere Standards bei der Cybersicherheit und durch die Einhaltung der grundlegenden Regeln abwehren können. Die globalen Vorfälle führen uns vor Augen, dass sich heute jedes Unternehmen mit der Sicherheit seiner IT, sowie mit seinen Mitarbeitern und Prozessen auseinandersetzen muss – ganz gleich, ob es sich um einen kleinen Händler, ein mittelständisches Unternehmen oder große multinationale Konzerne handelt. Der aktuelle Report soll zum Schutz digitaler Unternehmen beitragen, indem diesen ein Weg zu besserer Cybersicherheit aufgezeigt wird."

David Ferbrache, Technical Director bei der KPMG Cyber Security Practice, sagte: "Durch die jüngste Welle von Cyberangriffen bleiben diese Risiken ganz oben auf der Tagesordnung der Firmen, und entsprechend werden Investitionen vorgenommen. Unternehmen müssen reflexartige Reaktionen vermeiden, denn der Weg zur Cybersicherheit ist lang; es gibt kein Universalrezept. Entscheidend ist es, Grundregeln einzuhalten, dazu gehören das regelmäßige Einspielen von Patches genauso wie die Notwendigkeit, Sicherheitskopien zu erstellen. Entscheidend ist, eine Sicherheitskultur aufzubauen und das Bewusstsein der Mitarbeiter zu erhöhen. Dabei darf man nicht vergessen, dass die Sicherheit dazu dient, Geschäfte zu ermöglichen und nicht, sie zu verhindern.

Cyberbedrohungen entwickeln sich weiter, und Firmen sehen sich skrupellosen Kriminellen gegenüber, die wie Unternehmer agieren. Technische Wunderwaffen sind jedoch nicht die Lösung; in einer Welt, in der sich die Grenzen zwischen Unternehmen sich auflösen, werden gemeinschaftliche Anstrengungen verlangt. Cyberkriminelle werden immer kreativer bei der Suche nach Schwachstellen. Daher ist die Aufgabe der CISOs von morgen, sich um das digitale Risiko zu kümmern, Unternehmen dabei zu helfen, Chancen zu nutzen und eine Widerstandsfähigkeit gegen Cyberattacken aufzubauen."

Obwohl Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit heute zunehmend auf Vorstandsebene diskutiert werden, finden solche Gespräche laut dem Bericht zu selten statt und werden als separates Problem, unabhängig von der operativen Praxis, behandelt. Allzu häufig wird Cyber-Sicherheit nicht in die übergeordnete Unternehmensstrategie integriert.

Ferner wird im Bericht argumentiert, dass eine übermäßig komplexe IT-Architektur Sicherheitslücken noch vergrößern kann. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die eingesetzte Technologie zu schwierig zu verwenden oder nicht ausreichend integriert ist. (KPMG: BT: ra)

eingetragen: 08.01.18
Home & Newsletterlauf: 16.02.18


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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.