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Komplexere Angriffsformen liegen im Trend


Cybercrime Report 2017: Unternehmen konnten letztes Jahr 700 Millionen Attacken auf Transaktionen von Verbrauchern abwehren
Direkt nach großen Datendiebstählen stieg die Zahl der Downstream-Angriffe rapide an, noch bevor die Zwischenfälle publik wurden



Die Analysen von ThreatMetrix haben nachgewiesen, dass 2017 ein Rekordjahr im Kampf gegen die Online-Kriminalität war. Wie der "ThreatMetrix Cybercrime Report 2017" rückblickend feststellt, hat sich die Zahl der digitalen Attacken in den letzten zwei Jahren um 100 Prozent erhöht. Dieses Ergebnis basiert auf der Auswertung von Cybercrime-Aktivitäten weltweit - hierfür wurden über das globale Netzwerk des Unternehmens rund 100 Millionen Transaktionen täglich analysiert. Die gute Nachricht: Unternehmen, die zum Schutz der Verbraucher in innovative, digitale Strategien investieren, konnten ebenfalls einen Rekord aufstellen, und zwar bei der Abwehr von den aus den großen Datendiebstählen resultierenden Downstream-Angriffen auf ihre Kunden.

Festgestellt wurde, dass Betrüger nicht mehr länger vorrangig versuchen, mit gestohlenen Kreditkarten das schnelle Geld zu machen. Vielmehr liegen komplexere Angriffsformen im Trend, die darauf abzielen, durch den Einsatz der Daten aus entwendeten digitalen Identitäten langfristige Profite zu generieren. Dies dokumentiert sich unter anderem durch die erhöhte Zahl an Versuchen, betrügerische Accounts zu erstellen, die sich zur größten Gefährdung entwickelt haben. So wurde in 2017 einer von neun neu erstellten Online-Konten mit Betrugsabsichten generiert.

Die Daten des ThreatMetrix Cybercrime Reports 2017 dokumentieren auch die umfangreichen Aktivitäten von Bots, die bei einzelnen Seiten von Einzelhandelsunternehmen bis zu 90 Prozent des Traffics verursachten. Das wirkt sich auch für Verbraucher, die nicht direkt von Attacken betroffen sind, nachteilig aus, da viele Unternehmen aufgrund der Bot-Aktivitäten umfangreichere und damit längere Identitätsüberprüfungen vornehmen, um legitime und betrügerische Aktivitäten zu unterscheiden.

Größte Gefährdung von Konsumenten direkt nach umfangreichen Datendiebstählen
Bei Cyber-Angriffen zeigten sich in 2017 mehr extreme Spitzen als je zuvor. Diese Spitzenwerte, von denen Tausende an Organisationen betroffen waren, sind Hinweise auf umfangreiche Datendiebstähle, die oft vor diesen Angriffswellen noch nicht öffentlich bekannt waren. So konnte beispielsweise über das ThreatMetrix Digital Identity Network unmittelbar nach dem Diebstahl von 143 Millionen Kundendatensätzen bei Equifax eine beispiellose Zunahme betrügerischer Aktivitäten festgestellt werden.

Jede Organisation ist ein potenzielles Ziel für Angriffe, die schwerwiegende Folgen haben können. Daher ist es unumgänglich, den Downstream-Schutz bei der Übertragung digitaler Informationen für alle Websites und Anwendungen sicherzustellen, um zu verhindern, dass entwendete Daten erfolgreich für betrügerische Aktivitäten verwendet werden.

"Wenn die Zahl der digitalen Attacken größer wird, nimmt für Unternehmen auch die Notwendigkeit zu, in fortschrittliche Abwehrtechnologien zu investieren. Denn die Konsumenten müssen vor Identitätsdiebstählen oder finanziellen Verlusten geschützt werden", sagte Andreas Baumhof, Chief Technology Officer bei ThreatMetrix. "Die Analyse von Transaktionen, die von realen digitalen Identitäten durchgeführt werden, ist der effektivste Weg, um quasi in Echtzeit zwischen legitimen Nutzern und Cyberkriminellen zu unterscheiden. Wir alle hinterlassen unsere Spuren überall in der digitalen Welt. Und die Analyse der sich ständig verändernden Assoziationen zwischen Menschen, ihren Geräten, Konten, Standorten und Adressen über die an den Interaktionen beteiligten Unternehmen hinweg, weist in hohem Maße transparent und zuverlässig auf die Vertrauenswürdigkeit eines Individuums hin."

Trends bei Verbrauchern verändern die Vorgehensweisen von Cyberkriminellen
Trends im Konsumentenverhalten beeinflussten in 2017 zunehmend die komplexen Angriffsmuster von Cyberkriminellen. Beispiele für diese beiden Entwicklungen dokumentiert der ThreatMetrix Cybercrime Report 2017:

>> Das Volumen an Transaktionen über Mobilgeräte stieg um fast 83 Prozent an. Immer mehr Verbraucher setzen mehrere unterschiedliche Endgerättypen ein, wobei in 2017 die Anzahl der mobil durchgeführten Transaktionen erstmals die Zahl der per Desktop angestoßenen Aktivitäten überstieg.

>> Betrügerische Versuche, fremde Accounts zu übernehmen, nahmen um 170 Prozent zu. Mittlerweile findet alle 10 Sekunden ein solcher Angriff statt.

>> Zwischen 2015 und 2017 wurden 83 Millionen neue Accounts mit krimineller Absicht versucht zu erstellen. Cyberkriminelle eröffnen Konten mit vollständig neuen Identitäten, deren Informationen aus erfolgreichen Datendiebstählen oder dem Dark Net stammen.

>> Betrügerische Zahlungsaktivitäten haben sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt. Immer mehr Betrüger verwenden gestohlene Kreditkarten oder die entwendeten Zugangsdaten zu Bankkonten, um Geld an für sie relevante Empfänger zu überweisen.

>> Aufstrebende Branchen: Insbesondere Websites für Mitfahrgelegenheiten oder den Geschenketausch sind betrugsanfällig, da Cyberkriminelle mit Vorliebe neue Plattformen für ihre Aktivitäten selektieren.

>> Hacker werden immer raffinierter. Der Cybercrime Report 2017 bestätigt, dass Hacker auf verteilten Ebenen vorgehen, um die Entdeckung einzelner Betrugsbeteiligter zu erschweren. So wurden beispielsweise von einer Gruppe Social-Engineering-Attacken durchgeführt, um betrogene Verbraucher davon zu überzeugen "ihren Account abzusichern". Dadurch erlangten die Betrüger Zugang zum entsprechenden Konto.

"Angesichts der täglich zunehmenden Zahl und Komplexität von Angriffen ist es für Unternehmen unverzichtbar geworden, die Voraussetzungen zu schaffen, um in Echtzeit präzise zwischen Kunden und Kriminellen unterscheiden zu können. Und zwar, ohne eine Senkung der Transaktionsgeschwindigkeit oder Reibungsverluste in Kauf nehmen zu müssen", so Baumhof weiter. "Indem wir die statischen Daten intelligent auswerten, sind wir in der Lage, uns auf die dynamischen Feinheiten der Online-Transaktionen von Anwendern zu konzentrieren. Damit bieten wir Unternehmen die Basis, um ihr digitales Business mit der nötigen Sicherheit auszubauen."

Zum ThreatMetrix Cybercrime Report
Der Cybercrime Report 2017 von ThreatMetrix bietet einen Rückblick auf das vergangene Jahr und basiert auf den tatsächlich erfolgten Aktivitäten von Cyberkriminellen. Diese wurden von Januar bis Dezember 2017 durch die Echtzeitanalyse von betrügerischen Online-Zahlungen, Log-in-Versuchen und Angriffen mit manipulierten Accounts im ThreatMetrix Digital Identity Network erkannt und abgewehrt.
(ThreatMetrix: ra)

eingetragen: 10.02.18
Newsletterlauf: 22.03.18

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

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  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

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  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.