- Anzeigen -


Sie sind hier: Home » Markt » Studien

Gründe für die IoT-Skepsis


Deutsche stehen IoT-Technologien grundsätzlich offen, aber skeptischer gegenüber als andere Länder
"Unisys Security Index" zeigt: Wenig Vertrauen in Smart Devices bei der Bezahlung per Bank- oder Kreditkarte



Deutsche unterstützen Internet of Things-Technologien mehrheitlich, stehen ihnen aber skeptischer gegenüber als andere Länder. Das zeigt der "Unisys Security Index 2017" – die einzige, regelmäßig stattfindende Verbraucherumfrage zu den Sicherheitsbedenken weltweit.
Im Rahmen der Studie wurden mehr als 1.000 Deutsche zu ihrer Einstellung hinsichtlich unterschiedlicher IoT-Szenarien befragt. Folgende Anwendungsfälle haben die meisten Studienteilnehmer befürwortet:

Der "Emergency Button" an Smartphones oder Smartwatches, der im Notfall gedrückt werden kann und die Standortdaten automatisch an die Polizei weiterleitet, findet in Deutschland eine Zustimmung von 75 Prozent.

Smarte medizinische Geräte, die beispielsweise bei starken Veränderungen des Blutzuckerspiegels Daten an den Hausarzt übermitteln, werden von 70 Prozent der Deutschen befürwortet – global liegt die Zustimmungsrate bei 78 Prozent.

Sensoren im Reisegepäck, die Daten an das Gepäck-Management-System des Flughafens und die mobile App des Besitzers weiterleiten und ein Nachverfolgen des Gepäcks ermöglichen, werden in Deutschland von 49 Prozent der Befragten befürwortet – global von 70 Prozent.

Wenig Zustimmung herrscht sowohl in Deutschland als auch weltweit in Bezug auf die Abwicklung von Zahlungen über Smartwatches. Nur 32 Prozent der deutschen Konsumenten befürworten diese Technologie – weltweit sind es 36 Prozent. Auch lehnt die Mehrheit der Deutschen ab, dass sich die Polizei nach eigenem Ermessen Zugriff auf die Daten von Fitness-Trackern verschaffen darf, um die Standortdaten einer Person zu ermitteln: Nur 27 Prozent der Deutschen stimmen hier zu, weltweit unterstützen 34 Prozent die IoT-Nutzung der Polizei.

Nur eine Minderheit der Konsumenten weltweit (33 Prozent) äußerte sich zudem positiv zu Sensoren, die die persönliche Fitness aufzeichnen und die Daten an Versicherungen weitergeben – mit dem Hintergrund, sportliches Engagement mit Prämien zu belohnen. In Deutschland befürworten das lediglich 19 Prozent, wohingegen sich fast jeder Dritte (69 Prozent) ablehnend äußerte – der Rest ist unentschieden.

Die Studie zeigt, dass die ablehnende Haltung der Deutschen in Hinblick auf IoT-Technologien oft damit zusammenhängt, dass ihnen der Grund fehlt, weshalb Organisationen auf ihre persönlichen Daten zugreifen – und sie Informationen über die eigene Fitness und den eigenen Standort nicht leichtfertig preisgeben wollen. So sehen 52 Prozent der Befragten, die sich gegen einen polizeilichen Zugriff auf die Fitnesstracker-Daten aussprechen, keine Notwendigkeit darin, diese Daten mit der Polizei zu teilen – 31 Prozent lehnt es vehement ab, der Polizei Zugriff auf die eigenen Daten zu gewähren. Ein ähnliches Bild zeichnen die Antworten der Deutschen auf die Frage, ob sie eine sensorische Aufzeichnung und Übermittlung ihrer Fitness-Daten an Versicherungen unterstützen.

"Das Internet Of Things hat das Potenzial, unser Leben zu vereinfachen. Und trotzdem misstrauen noch immer viele Verbraucher smarten Technologien", so Sandro Lindner, Geschäftsführer von Unisys in Deutschland. "Die Skepsis rührt vor allem daher, dass Verbraucher mit der Nutzung von Smart Devices ihre persönlichen Daten in Gefahr sehen und Angst haben, die Kontrolle über sie zu verlieren. Um mehr Vertrauen aufzubauen und die Akzeptanz intelligenter Technologien zu erhöhen, sollten Unternehmen stets offenlegen, wie sie Daten erfassen und speichern und vor allem weshalb. Dazu gehört auch, dass sie private Daten und damit die Privatsphäre der Verbraucher ausreichend schützen – IT-Sicherheit muss heute überall groß geschrieben werden. Strenge Sicherheitsvorschriften und moderne Technologien sind dabei die Grundlage für eine umfassende Sicherheitsstrategie."

Bei Finanzangelegenheiten ist die Sorge der weltweiten Verbraucher um die eigenen Daten am größten. So äußern 42 Prozent der Befragten, die eine Abwicklung von Bankgeschäften über die Smartwatch ablehnen, Bedenken in Hinblick auf die Datensicherheit. 28 Prozent sprechen sich gegen eine Bezahlung per Smartwatch aus, weil sie meinen, ihre persönlichen Daten dabei grundlos in die Hände der Banken zu geben. Den kompletten Zugriff auf ihre Smartwatch-Daten verwehren, wollen 20 Prozent der Befragten.

"Banken und Finanzdienstleister können auf die Ängste der Verbraucher reagieren, indem sie auf eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie setzen, die klare Regeln ebenso einschließt wie moderne Sicherheitslösungen", so Eric Crabtree, Vice President und Global Head Financial Services bei Unisys. "Vertrauen kann bei Verbrauchern nur entstehen, wenn sie wissen, dass niemand unrechtmäßig auf ihre Daten zugreifen kann. Mit modernen Technologien lassen sich außergewöhnliche Transaktionen und Betrug noch schneller und präziser ausfindig machen und damit verhindern."

Über den Unisys Security Index
Im Rahmen des Unisys Security Index (USI), einer repräsentativen Konsumenten-Umfrage zu den Sicherheitsbedenken weltweit, wurden zusätzlich zu den Fragen, die den Index abbilden, weitere Fragen gestellt – u.a. zur Befürwortung bestimmter intelligenter Technologien. In diesem Jahr wurde die Verbraucherbefragung vom 06. bis 18. April 2017 online und in folgenden Ländern durchgeführt: Argentinien, Australien, Brasilien, Kolumbien, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, den Philippinen und den USA sowie Belgien, die Niederlande, das Vereinigte Königreich und Deutschland. Je Nation haben sich mindestens 1.000 erwachsene Antwortgeber zu ihren Sicherheitsbedenken geäußert.
(Unisys: ra)

eingetragen: 03.10.17
Home & Newsletterlauf: 23.10.17


Unisys: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.