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Zero-Day-Bedrohungen entgegenwirken


Vorsicht, Malware: Fünf-Punkte-Plan für sicheren Cloud-Zugang
Weit verbreitete Enterprise-Dienste für Datensynchronisierung und Filesharing wie Box und Dropbox überlassen es den Nutzern, eine Security-Lösung einzuführen, um die Verbreitung von Malware zu stoppen



Von Anurag Kahol, CTO, Bitglass

Die zunehmende Beliebtheit von Cloud-Anwendungen in Unternehmen macht diese auch für Cyberkriminelle attraktiv. Aufgrund ihrer vernetzten Natur bietet ihnen die Cloud die Möglichkeit, mittels Malware oder Ransomware erheblichen Schaden anzurichten. Verborgen in vertrauenswürdigen Dokumenten können einige Arten von Malware bis zu ihrer Aktivierung unentdeckt bleiben. In Organisationen, in denen für die Zusammenarbeit zwischen Niederlassungen externe Freigaben erforderlich sind, kann diese so ihren Weg zu Partnerunternehmen und weiteren Geschäftskontakten finden.

Lesen Sie zum Thema "Cloud Computing" auch: SaaS-Magazin.de (www.saasmagazin.de)

Unternehmen müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein
Was die Sicherheit anbelangt, so teilen sich Unternehmen die Verantwortung mit ihrem Cloud-Anbieter. Zwar sorgen Plattformen wie Office 365 für die Infrastruktur- und Anwendungssicherheit, doch das Risiko, Opfer von Malware zu werden, die sich an Endpoints weiterverbreitet, bleibt für Unternehmen dennoch gegeben. Besorgniserregend wenig Cloud-Service-Provider bieten dedizierten Schutz vor Malware in der Cloud. Während Microsoft Office 365 und die Google G-Suite zumindest Basis-Funktionen zum Schutz vor derartigen Bedrohungen ermöglichen, bieten andere Cloud-Anbieter nichts dergleichen.

Weit verbreitete Enterprise-Dienste für Datensynchronisierung und Filesharing wie Box und Dropbox überlassen es den Nutzern, eine Security-Lösung einzuführen, um die Verbreitung von Malware zu stoppen. Am meisten mangelt es an der Fähigkeit, unbekannte oder Zero-Day-Bedrohungen zu erkennen – neue Malware-Familien, die mit einfachen Hash- oder signaturbasierten Verfahren nicht entdeckt werden können. So würde zum Beispiel der Upload einer Datei, in der eine neue, noch unbekannte Malware-Variante enthalten ist, von einer Anwendung wie Google Drive nicht verhindert werden. Diese Datei wird dann von den Nutzern der Cloud-Anwendung einfach gemeinsam genutzt und heruntergeladen.

Ein einziger infizierter Endpunkt genügt für eine weitläufige Verbreitung. Hat fortschrittliche Malware erst den Weg in eine Cloud-Anwendung gefunden, ist es äußerst aufwändig, sie einzudämmen und zu beseitigen. Unternehmen sollten deshalb folgende fünf Punkte berücksichtigen, wenn sie ihre sensiblen Daten auch in der Cloud proaktiv schützen wollen:

1. Zero-Day-Bedrohungen entgegenwirken
Herkömmlicher, signaturbasierter Malware-Schutz kann zwar dabei helfen, einige der häufigsten Bedrohungen zu stoppen, aber nicht zuverlässig auf unbekannte Malware-Familien oder sogar neue Varianten reagieren. Da Malware immer ausgeklügelter und besser getarnt ist, kann ein effektiver Zero-Day-Schutz, der die meisten Bedrohungen abfängt, Unternehmen dabei helfen, immer einen Schritt voraus zu bleiben. Dieser identifiziert Bedrohungen anhand ihres Verhaltens und trifft eine Risikoentscheidung auf Grundlage von hunderten von Merkmalen der zu prüfenden Datei.

2. Daten an den Endpoints sichern
Die meisten Cloud-Plattformen sind nicht mit einer Advanced Threat Protection ausgestattet, deshalb sind Sicherheitslösungen von Drittanbietern gegen Malware unerlässlich. Die Verbreitung von Malware über die Cloud zu verhindern, ist jedoch nur ein Teil der Lösung. Denn auch die Endpoints, die auf diese Dateien zugreifen, sind gefährdet. Von dort aus sollten potentiell gefährliche Daten, herausgefiltert werden können.

Der Cloud-Malware-Schutz sollte daher mit der Malware-Security der Endgeräte Hand in Hand gehen: Upload von Malware in die Cloud und Download von Malware aus der Cloud muss gestoppt und deren Ausführung auf Geräten verhindert werden. Da es in großen Unternehmen nicht selten vorkommt, dass Hunderte von Cloud-Applikationen verwendet werden, muss eine Sicherheitslösung zudem applikationsübergreifend arbeiten, anstatt nur die Uploads in einigen wenigen, sanktionierten Anwendungen zu überwachen.

3. Dedizierter BYOD-Schutz
Während dedizierte Endpoint-Security-Lösungen verwaltete Geräte wirksam schützen können, sind nicht verwaltete BYOD-Assets oft ungeschützt. Um dieses Problem zu bewältigen, benötigen Unternehmen ein Verfahren, das einen sicheren Upload von Dateien von nicht verwalteten Endgeräten ermöglicht. Die Kontrolle des Zugriffs von diesen nicht verwalteten Endgeräten aus, zum Beispiel die Quarantäne hochgeladener Dateien, kann Unternehmen dabei unterstützen, das Risiko eines unbeabsichtigten Uploads bösartiger Dateien zu minimieren. Die Fähigkeit, die Art des Zugriffs sowohl auf verwalteten als auch nicht verwalteten Endgeräten zu kontrollieren, kann wertvoll sein, um die Verbreitung von Malware auf andere Endpoints zu verhindern.

4. Ausbreitung von Malware vorbeugen
Sollte eine Cloud-Anwendung Malware in Form von ausführbaren Dateien oder eingebettet in gängigen Dateiformaten enthalten, kann ein Scan der gespeicherten Daten (data-at-rest) die Verbreitung verhindern. Idealerweise sollte der Datenscan in Echtzeit und über alle Cloudanwendungen im Unternehmen hinweg erfolgen. Das einfache Hinzufügen von Advanced Threat Protection-Funktionen zu den am häufigsten genutzten Anwendungen reicht hingegen nicht aus, da eine Reihe von Lücken, die die Verbreitung von Malware erleichtern, verbleiben, beispielsweise Enterprise Messaging, Enterprise File Sync and Share, CRM oder ERP.

5. Wachsamkeit seitens der Anwender
Da die meisten Benutzer wenig Bedenken haben, Unternehmensdokumente oder Anhänge von vertrauenswürdigen Anwendungen wie Office 365 und G-Suite herunterzuladen, nutzen Cyberkriminelle dieses Vertrauen gerne aus, da diese Applikationen viele der gleichen Fehler wie andere Online-Dienste enthalten und nur beschränkte Sicherheitsfunktionen bieten. Häufig besteht daher eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass sie Malware hosten.

Die Wachsamkeit der Anwender spielt deshalb eine wichtige Rolle: Angestellte sollten verdächtige Dateien kennzeichnen, Administratoren vor riskanten Uploads gewarnt werden, und alle Mitarbeiter sollten auch bei vertrauenswürdigen Unternehmensanwendungen ein gesundes Misstrauen beim Herunterladen von Dateien walten lassen.

Umfassende Sicherheitsstrategie für Cloud, Netzwerk und Endpoints
Cloud-Lösungen bieten zahlreiche Vorteile, jedoch gehen mit ihnen auch neue Sicherheitsrisiken einher, die sich ständig weiterentwickeln. Unternehmen, vor allem in Branchen mit besonders kritischen Daten und Infrastrukturen, benötigen deshalb eine Kombination aus fortschrittlichen Tools, um sicherzustellen, dass sie über eine effektive Verteidigungslinie verfügen, die auch die entschlossensten Angreifer fernhält.

Dabei sollten sie folgende Punkte stets überprüfen: Welche Sicherheitsmaßnahmen bietet der genutzte Cloud-Provider? Und was die eigenen Sicherheitsmaßnahmen anbelangt: An welchen Punkten klafft noch eine Sicherheitslücke, die es zu schließen gilt? Und vor allem: Ist alles auf dem neuesten Stand? Denn die zahlreichen Vorteile der Cloud lassen sich nur mit einer umfassenden Sicherheitsstrategie, die Cloud, Netzwerk und Endpoints einschließt, voll nutzen.
(Bitglass: ra)

eingetragen: 08.01.18
Home & Newsletterlauf: 12.02.18


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Meldungen: Tipps & Hinweise

  • Sicherheitsmaßnahmen gegenüber Bedrohungen

    Steigende Compliance-Anforderungen und europäische Richtlinien wie die DSGVO oder die NIS-Richtlinie für kritische Infrastrukturen haben die Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen in Unternehmen bereits wesentlich vorangetrieben. Jedoch erfüllen Unternehmen häufig lediglich die Mindestanforderungen - während Angreifer über umfassende und ausgefeilte Möglichkeiten verfügen, sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen. Mittelständische Unternehmen, beispielsweise in der produzierenden Industrie oder im Gesundheitswesen, stehen im Fokus von Hackern: Mittels Ransomware-Angriffen können Cyber-Akteure ganze Produktionsstraßen lahm legen oder Krankenhäuser vom Netz nehmen. Insbesondere in diesen Branchen ist der Schaden nach einer Attacke besonders groß, da sie enorme wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben und eine Vielzahl von Menschen betreffen. Für Hacker sind zudem vor allem mittelständische Unternehmen interessant, die wirtschaftlich erfolgreich sind, aber gleichzeitig nicht über die gleichen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie große, börsennotierte Konzerne.

  • Nahezu kein Expertenwissen mehr benötigt

    Cyberkriminelle greifen mit gefälschten Rechnungen vermehrt Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland an. Das hat Proofpoint herausgefunden. Die Angreifer versenden dabei gefälschte Rechnungen, die als Köder verwendet werden oder aber die E-Mail beinhaltet einen Link zu einer Website, auf der das gefälschte Dokument zum Download zur Verfügung steht. Die Dokumente sind mit dem Remote Access Trojaner NanoCore infiziert. Laut Proofpoint enthalten Anhänge eine komprimierte ausführbare Datei (mit der Erweiterung ".Z"), während bösartige Links den Empfänger veranlassen, die auf onedrive.live.com gehostete Malware herunterzuladen.

  • Fünf Sofortmaßnahmen zur Systemhärtung

    Guardicore gibt Sicherheitsempfehlungen für das Support-Ende von Windows Server R2, Windows Server 2008 und Windows 7. Ab 14. Januar 2020 werden Nutzer dieser Microsoft-Betriebssysteme keine kostenlosen Sicherheitsupdates und Online-Aktualisierungen mehr erhalten. Ohne sicherheitsrelevante Updates sind die betroffenen IT-Systeme gegen neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschützt. Zwar sind die genannten Betriebssysteme teilweise bereits über ein Jahrzehnt alt, aber Schätzungen zufolge ist allein Windows Server 2008/2008 R2 immer noch auf fast jedem dritten Server weltweit im Betrieb. Viele Organisationen können nicht auf aktuelle Betriebssystemversionen wechseln, weil sie komplizierten Gesetzes- und Zertifizierungsanforderungen unterliegen, oder einfach nicht das erforderliche Budget zur Verfügung haben. Gefragt sind deshalb Überbrückungslösungen - auch um zeitaufwendige Migrationsprozesse begleiten zu können.

  • Abfangen und Manipulieren von E-Mails

    Die E-Mail ist das Kommunikationsmittel Nummer eins. Unternehmen sind in der Pflicht, sich mit der E-Mail-Sicherheit zu beschäftigen, kommunizieren sie doch sowohl intern als auch extern. Nahezu täglich ist von Datenpannen und Datendiebstählen zu hören: Fremde verschaffen sich - zum Teil leider kinderleicht - Zugang zum internen Unternehmenssystem und greifen Daten ab oder manipulieren diese. Einfache, unverschlüsselte E-Mails stellen deshalb grundsätzlich eine Gefahr dar: Sie ähneln einer Postkarte, deren Inhalt jeder lesen kann. "Denn gehen E-Mails weder digital signiert noch verschlüsselt auf die Reise, können die Inhalte nicht nur ausspioniert, sondern auch manipuliert werden. Da Angriffe dieser Art in aller Regel nicht sicht- und nachweisbar sind, wird die E-Mail-Sicherheit leider nach wie vor oft stiefmütterlich behandelt. Wie oft und von wem E-Mails gelesen werden, kann ihnen niemand ansehen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

  • Neuer Standort und neue BC/DR-Strategie?

    Die Entfernung zwischen georedundanten Rechenzentren soll mindestens 200km betragen. So empfiehlt es das BSI seit diesem Jahr. Dies stellt viele Unternehmen vor Probleme, betrug die bisher empfohlene Distanz in der Vergangenheit doch gerade einmal fünf Kilometer. Diese geringe Distanz erlaubte es den Betreibern bisher, ihre Rechenzentren über HA-Systeme synchron zu spiegeln. Dies ist bei einem Abstand von 200km jedoch nicht mehr möglich: Die Latenz zwischen den Standorten ist einfach zu hoch, um Organisationen mit traditionellen Hochverfügbarkeits- und Backup-Lösungen gegen Systemausfälle zu schützen. Was können Unternehmen nun tun, um ihre IT etwa gegen logische Fehler oder Ransomware-Attacken abzusichern, um minimalen Datenverlust und kurze Ausfallzeiten zu garantieren? Der neue Mindestabstand, den das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) seit Dezember 2018 zwischen sich Georedundanz gebenden Rechenzentren empfiehlt, stellt in vieler Hinsicht eine Zäsur dar. Er stellt die Nutzung synchroner Spiegelung grundsätzlich infrage und hat damit einen direkten Einfluss darauf, wie Rechenzentren hierzulande betrieben werden. Wer eine "kritische Infrastruktur" betreibt, wird vom Gesetzgeber sogar dazu gezwungen der Empfehlung zu folgen. Und wer das Pech hat Teil eines Branchenverbandes zu sein, der den Empfehlungen des BSI folgt, wie etwa Mitglieder der Bankenbranche Bafin, haben ebenfalls keine Wahl. All diese Organisationen müssen auf die Entscheidung reagieren und den Abstand ihrer Rechenzentren auf mindestens 200km bringen.