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Warum Passwort-Management unverzichtbar ist


Effiziente Verwaltung von Passwörtern in Unternehmen minimiert Sicherheitsrisiken - Zu viele komplexe Passwörter und nachlässiger Umfang mit Login-Daten
Biometrische Authentifizierungsverfahren können Passwörter nicht ersetzen

(22.08.14) - Passwörter und Verschlüsselung spielen eine zentrale Rolle, wenn es um den Schutz vertraulicher Informationen geht, und das seit langem. Bereits 400 vor Christus setzten Offiziere des griechischen Stadtstaates Sparta so genannte Skytale ein, um Nachrichten zu verschlüsseln. Das waren Holzstäbe, um die ein Band aus Pergament oder Leder gewickelt wurde. Darauf schrieben die Spartaner längs des Stabes die Botschaft, nahmen das Band ab und übergaben es einem Boten. Nur wenn der Empfänger den Streifen um einen Holzstab mit denselben Maßen wickelte, konnte er die Nachricht lesen.

Das Problem: Jeder muss sich zig Passwörter merken
Dennoch gerät das Passwort immer wieder unter Beschuss. So führen Kritiker an, dass es unmöglich sei, sich Dutzende komplizierter Passwörter zu merken und sie auf sichere Weise aufzubewahren. Das IT- und Online-Zeitalter hat es nun einmal mit sich gebracht, dass jeder Nutzer etliche Accounts und damit Passwörter besitzt – privat und beruflich. Deshalb häufen sich Fälle, in denen Cyber-Kriminelle Passwörter oder ganze "digitale Identitäten" stehlen und anschließend Geschäftsdaten "absaugen" oder Bankkonten plündern.

Zu den Konkurrenten des Passwortes zählen biometrische Verfahren, etwa das Scannen von Fingerabdrücken und der Iris des Auges oder das Erfassen der Gesichtsphysiognomie. Ein weiterer Ansatz ist die Multi-Faktor-Authentifizierung. Sie kombiniert mehrere Verfahren wie den Einsatz eines Tokens und eines Passworts. Neue Techniken setzen auf Smart Watches.

Allerdings haben auch solche Ansätze Schwächen. So überlisteten Forscher ein System für die Gesichtserkennung mithilfe von Handy-Fotos von registrierten Usern. Außerdem verursachen neue Technologien oft höhere Kosten, weil sie spezielle Hard- und Software erfordern und aufwändig in IT-Umgebungen integriert werden müssen.

Nicht Passwörter sind das Problem, sondern deren Management
Bei der "Revolte" gegen Passwörter wird zudem eines übersehen: Nicht die Passwörter sind das Problem, sondern ein unzureichendes Passwort-Management. Weil sich die wenigsten User komplexe Codes merken können, greifen sie zu fragwürdigen Hilfsmitteln. Sie nutzen für mehrere Accounts dieselben Passwörter oder verwenden Begriffe, die leicht zu erraten sind, etwa ihren Namen.

Eine weitere Unart ist, dass Nutzer Login-Daten oft in ungeschützten Text-Dateien auf Rechnern oder Mobilgeräten speichern, oder sie schreiben sie auf Haftzettel und kleben diese an den Monitor. In Unternehmen tauschen Mitarbeiter zudem häufig Passwörter aus, für den Fall, dass man auf den Account eines Kollegen zugreifen muss, wenn der in Urlaub ist.

Selbst IT-Abteilungen geben oft kein gutes Beispiel ab. Sie speichern Passwörter mitunter in ungeschützten Excel-Tabellen. Teilweise kommen sogar "physische" Speichermedien wie gedruckte Listen zum Einsatz. Hinzu kommt, dass IT-Abteilungen oft Hunderte von Account-Daten von Nutzern mit privilegierten Zugriffsrechten verwalten müssen. Das sind beispielsweise User, die auf Verzeichnisse mit sensiblen Daten zugreifen dürfen. Deren Zugriffsdaten werden meist in einer "Shared"-Umgebung verwaltet, zu der mehrere Administratoren Zugang haben.

Es fehlt ein wirkungsvolles Passwort-Management
In der Praxis fehlt es oft an Verfahren, mit denen sich der Zugriff auf solche Account-Daten und Passwörter kontrollieren lässt. In Verbindung mit anderen Unarten, etwa dem Austausch von Passwörtern, stellen diese Praktiken ein Sicherheitsrisiko dar. Denn Cyber-Kriminelle verfügen über probate Angriffstechniken, um sich Passwörter von "normalen" Mitarbeitern und solchen mit erweiterten Zugriffsrechten wie IT-Administratoren zu verschaffen. Dazu gehören Spam- und Phishing-E-Mails, Keylogger, die Tastatureingaben erfassen, und Remote-Access-Trojaner (RAT).

Wurde das Passwort eines Mitarbeiters ausgespäht, kann der Angreifer verwertbare Informationen wie Kundendaten und Entwicklungsunterlagen abgreifen oder Sabotage-Aktionen durchführen. Es sind jedoch beileibe nicht nur "böse" externe Hacker, die eine Gefahr darstellen. Unterschätzt werden oft illegale oder fahrlässige Aktivitäten eigener Mitarbeiter.

Tipps: Richtiger Umfang mit Passwörtern
Doch was tun? Hilfreich ist in jedem Fall der Einsatz von Passwort-Management-Lösungen. Zudem ist eine effektive interne Kontrolle unverzichtbar: Nur diejenigen Mitarbeiter, die entsprechende Daten und Anwendungen für ihre Tätigkeit benötigen, dürfen darauf zugreifen. Ein Ansatz nach dem Motto "Jeder darf alles" ist ein Sicherheitsrisiko. Zudem sollten Sicherheits- und Management-Tools eingesetzt werden, die transparent machen, wer wann auf welche Ressourcen zugegriffen hat.

Empfehlenswert ist außerdem, die Weitergabe und gemeinsame Nutzung von Passwörtern und Log-in-Daten detailliert zu regeln. Ergänzend dazu sind Maßnahmen anzuraten, die eigentlich Bestandteile jedes Passwort-Managements sein sollten, etwa der Einsatz starker Passwörter und deren regelmäßiger Wechsel. Das mag für User nervig sein, ist aber aus Sicherheitsgründen dringend geboten.

Am wichtigsten ist jedoch, die gebotene Vorsicht walten zu lassen. Ein Großteil der Datenlecks und Sicherheitsprobleme in Unternehmen ist auf einen zu laxen Umgang mit Sicherheitsregeln und eine mangelnde Kontrolle zurückzuführen. Oft werden Passwörter dafür verantwortlich gemacht. In Wirklichkeit ist es jedoch ein fehlendes oder unzureichendes Passwort-Management. (Manage Engine: ra)

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Meldungen: Tipps & Hinweise

  • Sicherheitsmaßnahmen gegenüber Bedrohungen

    Steigende Compliance-Anforderungen und europäische Richtlinien wie die DSGVO oder die NIS-Richtlinie für kritische Infrastrukturen haben die Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen in Unternehmen bereits wesentlich vorangetrieben. Jedoch erfüllen Unternehmen häufig lediglich die Mindestanforderungen - während Angreifer über umfassende und ausgefeilte Möglichkeiten verfügen, sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen. Mittelständische Unternehmen, beispielsweise in der produzierenden Industrie oder im Gesundheitswesen, stehen im Fokus von Hackern: Mittels Ransomware-Angriffen können Cyber-Akteure ganze Produktionsstraßen lahm legen oder Krankenhäuser vom Netz nehmen. Insbesondere in diesen Branchen ist der Schaden nach einer Attacke besonders groß, da sie enorme wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben und eine Vielzahl von Menschen betreffen. Für Hacker sind zudem vor allem mittelständische Unternehmen interessant, die wirtschaftlich erfolgreich sind, aber gleichzeitig nicht über die gleichen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie große, börsennotierte Konzerne.

  • Nahezu kein Expertenwissen mehr benötigt

    Cyberkriminelle greifen mit gefälschten Rechnungen vermehrt Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland an. Das hat Proofpoint herausgefunden. Die Angreifer versenden dabei gefälschte Rechnungen, die als Köder verwendet werden oder aber die E-Mail beinhaltet einen Link zu einer Website, auf der das gefälschte Dokument zum Download zur Verfügung steht. Die Dokumente sind mit dem Remote Access Trojaner NanoCore infiziert. Laut Proofpoint enthalten Anhänge eine komprimierte ausführbare Datei (mit der Erweiterung ".Z"), während bösartige Links den Empfänger veranlassen, die auf onedrive.live.com gehostete Malware herunterzuladen.

  • Fünf Sofortmaßnahmen zur Systemhärtung

    Guardicore gibt Sicherheitsempfehlungen für das Support-Ende von Windows Server R2, Windows Server 2008 und Windows 7. Ab 14. Januar 2020 werden Nutzer dieser Microsoft-Betriebssysteme keine kostenlosen Sicherheitsupdates und Online-Aktualisierungen mehr erhalten. Ohne sicherheitsrelevante Updates sind die betroffenen IT-Systeme gegen neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschützt. Zwar sind die genannten Betriebssysteme teilweise bereits über ein Jahrzehnt alt, aber Schätzungen zufolge ist allein Windows Server 2008/2008 R2 immer noch auf fast jedem dritten Server weltweit im Betrieb. Viele Organisationen können nicht auf aktuelle Betriebssystemversionen wechseln, weil sie komplizierten Gesetzes- und Zertifizierungsanforderungen unterliegen, oder einfach nicht das erforderliche Budget zur Verfügung haben. Gefragt sind deshalb Überbrückungslösungen - auch um zeitaufwendige Migrationsprozesse begleiten zu können.

  • Abfangen und Manipulieren von E-Mails

    Die E-Mail ist das Kommunikationsmittel Nummer eins. Unternehmen sind in der Pflicht, sich mit der E-Mail-Sicherheit zu beschäftigen, kommunizieren sie doch sowohl intern als auch extern. Nahezu täglich ist von Datenpannen und Datendiebstählen zu hören: Fremde verschaffen sich - zum Teil leider kinderleicht - Zugang zum internen Unternehmenssystem und greifen Daten ab oder manipulieren diese. Einfache, unverschlüsselte E-Mails stellen deshalb grundsätzlich eine Gefahr dar: Sie ähneln einer Postkarte, deren Inhalt jeder lesen kann. "Denn gehen E-Mails weder digital signiert noch verschlüsselt auf die Reise, können die Inhalte nicht nur ausspioniert, sondern auch manipuliert werden. Da Angriffe dieser Art in aller Regel nicht sicht- und nachweisbar sind, wird die E-Mail-Sicherheit leider nach wie vor oft stiefmütterlich behandelt. Wie oft und von wem E-Mails gelesen werden, kann ihnen niemand ansehen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

  • Neuer Standort und neue BC/DR-Strategie?

    Die Entfernung zwischen georedundanten Rechenzentren soll mindestens 200km betragen. So empfiehlt es das BSI seit diesem Jahr. Dies stellt viele Unternehmen vor Probleme, betrug die bisher empfohlene Distanz in der Vergangenheit doch gerade einmal fünf Kilometer. Diese geringe Distanz erlaubte es den Betreibern bisher, ihre Rechenzentren über HA-Systeme synchron zu spiegeln. Dies ist bei einem Abstand von 200km jedoch nicht mehr möglich: Die Latenz zwischen den Standorten ist einfach zu hoch, um Organisationen mit traditionellen Hochverfügbarkeits- und Backup-Lösungen gegen Systemausfälle zu schützen. Was können Unternehmen nun tun, um ihre IT etwa gegen logische Fehler oder Ransomware-Attacken abzusichern, um minimalen Datenverlust und kurze Ausfallzeiten zu garantieren? Der neue Mindestabstand, den das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) seit Dezember 2018 zwischen sich Georedundanz gebenden Rechenzentren empfiehlt, stellt in vieler Hinsicht eine Zäsur dar. Er stellt die Nutzung synchroner Spiegelung grundsätzlich infrage und hat damit einen direkten Einfluss darauf, wie Rechenzentren hierzulande betrieben werden. Wer eine "kritische Infrastruktur" betreibt, wird vom Gesetzgeber sogar dazu gezwungen der Empfehlung zu folgen. Und wer das Pech hat Teil eines Branchenverbandes zu sein, der den Empfehlungen des BSI folgt, wie etwa Mitglieder der Bankenbranche Bafin, haben ebenfalls keine Wahl. All diese Organisationen müssen auf die Entscheidung reagieren und den Abstand ihrer Rechenzentren auf mindestens 200km bringen.