- Anzeigen -


Sie sind hier: Home » Markt » Tipps & Hinweise

Vertrauenswürdige SSL-Zertifikate


SSL-Zertifikate: Wert des Sicherheitskennzeichen hängt vom Vertrauen in Zertifizierer ab
Anwendern sollten sich schon jetzt für SHA-2-Zertifikate zu interessieren



Christian Heutger
Christian Heutger Zertifikate setzen sich unter anderem aus dem Verschlüsselungsalgorithmus und einer Hash-Funktion zusammen, Bild: PSW Group

Https-Webseiten vermitteln Vertrauen: Eine Zertifizierungsstelle ("Certificate Authority", CA) verbrieft, dass der Kommunikationspartner auch tatsächlich der ist, für den er sich ausgibt. Sichtbares Zeichen ist das SSL/TLS-Zertifikat, das zugleich die Kommunikation zwischen Browser und Website per Verschlüsselung absichert. In der Vergangenheit gelang es jedoch immer wieder Online-Betrügern, sich vertrauenswürdige SSL-Zertifikate auszustellen. "Das Vertrauen in das Sicherheitskennzeichen "SSL-Zertifikat" hängt deshalb stark davon ab, wie viel Vertrauen Internetnutzer der ausgebenden Zertifizierungsstelle schenken", sagt Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group.

Wer ein SSL-Zertifikat bestellt, muss den Praktiken der jeweils ausgewählten Zertifizierungsstelle also voll vertrauen. Dies gilt insbesondere bei der Frage welche Verschlüsselungsalgorithmen, Hash-Funktionen und Schlüssellängen in einer sich ständig ändernden Branche als sicher eingestuft werden. Dazu sagt Christian Heutger: "Zertifikate setzen sich unter anderem aus dem Verschlüsselungsalgorithmus und einer Hash-Funktion zusammen. Um die Sicherheit zu erhalten, ist es unabdingbar, dass die verwendeten Parameter dem Stand der Zeit angepasst werden. So wurde beispielsweise Ende letzten Jahres bekannt, dass der bisher häufig verwendete, jedoch in die Jahre gekommene Hash-Algorithmus SHA-1 durch den Nachfolger SHA-2 ausgetauscht wird." Ab Januar 2017 werden Google, Microsoft und weitere Branchenriesen aufhören, SHA-1-Zertifikaten zu vertrauen. Der IT-Sicherheitsexperte rät Anwendern deshalb, sich schon jetzt für SHA-2-Zertifikate zu interessieren.

Woran Anwender außerdem eine vertrauensvolle Zertifizierungsstelle erkennen können, erklärt Heutger so: "Eine von Browser- sowie Betriebssystem-Entwicklern und Herstellern mobiler Geräte anerkannte Zertifizierungsstelle muss detaillierte und strenge Richtlinien erfüllen. Erst dann ist es der Zertifizierungsstelle gestattet, SSL-Zertifikate auszustellen, die sämtliche Browser als vertrauenswürdig einstufen."

Hinzu kommt: Je länger eine Zertifizierungsstelle in Betrieb ist, umso mehr Browser und Geräte vertrauen den von ihr ausgestellten Zertifikaten: "Vertrauen Browser einer Zertifizierungsstelle, nehmen sie die Root-Zertifikate, das sind unsignierte Public-Key- oder selbstsignierte Zertifikate, in ihren Stammspeicher auf. Die vorinstallierten Root-Zertifikate werden von den Zertifizierungsstellen verwendet, um Zwischenzertifikate auszustellen. Sie dienen später dazu, Zertifikate für die End-Identität ausstellen zu können, zum Beispiel ein SSL-Zertifikat für die Website eines Unternehmens", so Heutger weiter.

Eine gute Zertifizierungsstelle erkennen Anwender aber auch an der Veröffentlichung der so genannten Certificate Policy (CP) sowie des Certificate Practice Statements (CPS). Erstere beschreibt die unterschiedlichen Akteure einer Public Key Infrastructure, deren Rollen, Rechte und Pflichten. Das Certificate Practice Statement beinhaltet Informationen über die Zertifizierungspraktiken, enthält also Aussagen über Richtlinien, die eine CA zum Ausstellen der Zertifikate effektiv umsetzt.

Zertifizierungsstellen müssen sich darüber hinaus regelmäßig einem WebTrust- oder ETSI-Audit unterziehen. Den Nachweis zu dieser Prüfung erkennen Anwender am Logo auf der Website der jeweiligen CA. Eine Mitgliedschaft im Certification Authority Browser Forum sorgt ebenfalls für Vertrauen. "Dieser freiwilligen Organisation gehören verschiedene führende Zertifizierungsstellen an. Die Foren-Mitglieder haben Instrumente eingeführt, die beim Umsetzen des Extended Validation-Standards eine höhere Sicherheit schaffen", ergänzt Christian Heutger.
(PSW Group: ra)

eingetragen: 08.06.16
Home & Newsletterlauf: 29.06.16


PSW Group: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps & Hinweise

  • Sicherheitsmaßnahmen gegenüber Bedrohungen

    Steigende Compliance-Anforderungen und europäische Richtlinien wie die DSGVO oder die NIS-Richtlinie für kritische Infrastrukturen haben die Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen in Unternehmen bereits wesentlich vorangetrieben. Jedoch erfüllen Unternehmen häufig lediglich die Mindestanforderungen - während Angreifer über umfassende und ausgefeilte Möglichkeiten verfügen, sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen. Mittelständische Unternehmen, beispielsweise in der produzierenden Industrie oder im Gesundheitswesen, stehen im Fokus von Hackern: Mittels Ransomware-Angriffen können Cyber-Akteure ganze Produktionsstraßen lahm legen oder Krankenhäuser vom Netz nehmen. Insbesondere in diesen Branchen ist der Schaden nach einer Attacke besonders groß, da sie enorme wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben und eine Vielzahl von Menschen betreffen. Für Hacker sind zudem vor allem mittelständische Unternehmen interessant, die wirtschaftlich erfolgreich sind, aber gleichzeitig nicht über die gleichen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie große, börsennotierte Konzerne.

  • Nahezu kein Expertenwissen mehr benötigt

    Cyberkriminelle greifen mit gefälschten Rechnungen vermehrt Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland an. Das hat Proofpoint herausgefunden. Die Angreifer versenden dabei gefälschte Rechnungen, die als Köder verwendet werden oder aber die E-Mail beinhaltet einen Link zu einer Website, auf der das gefälschte Dokument zum Download zur Verfügung steht. Die Dokumente sind mit dem Remote Access Trojaner NanoCore infiziert. Laut Proofpoint enthalten Anhänge eine komprimierte ausführbare Datei (mit der Erweiterung ".Z"), während bösartige Links den Empfänger veranlassen, die auf onedrive.live.com gehostete Malware herunterzuladen.

  • Fünf Sofortmaßnahmen zur Systemhärtung

    Guardicore gibt Sicherheitsempfehlungen für das Support-Ende von Windows Server R2, Windows Server 2008 und Windows 7. Ab 14. Januar 2020 werden Nutzer dieser Microsoft-Betriebssysteme keine kostenlosen Sicherheitsupdates und Online-Aktualisierungen mehr erhalten. Ohne sicherheitsrelevante Updates sind die betroffenen IT-Systeme gegen neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschützt. Zwar sind die genannten Betriebssysteme teilweise bereits über ein Jahrzehnt alt, aber Schätzungen zufolge ist allein Windows Server 2008/2008 R2 immer noch auf fast jedem dritten Server weltweit im Betrieb. Viele Organisationen können nicht auf aktuelle Betriebssystemversionen wechseln, weil sie komplizierten Gesetzes- und Zertifizierungsanforderungen unterliegen, oder einfach nicht das erforderliche Budget zur Verfügung haben. Gefragt sind deshalb Überbrückungslösungen - auch um zeitaufwendige Migrationsprozesse begleiten zu können.

  • Abfangen und Manipulieren von E-Mails

    Die E-Mail ist das Kommunikationsmittel Nummer eins. Unternehmen sind in der Pflicht, sich mit der E-Mail-Sicherheit zu beschäftigen, kommunizieren sie doch sowohl intern als auch extern. Nahezu täglich ist von Datenpannen und Datendiebstählen zu hören: Fremde verschaffen sich - zum Teil leider kinderleicht - Zugang zum internen Unternehmenssystem und greifen Daten ab oder manipulieren diese. Einfache, unverschlüsselte E-Mails stellen deshalb grundsätzlich eine Gefahr dar: Sie ähneln einer Postkarte, deren Inhalt jeder lesen kann. "Denn gehen E-Mails weder digital signiert noch verschlüsselt auf die Reise, können die Inhalte nicht nur ausspioniert, sondern auch manipuliert werden. Da Angriffe dieser Art in aller Regel nicht sicht- und nachweisbar sind, wird die E-Mail-Sicherheit leider nach wie vor oft stiefmütterlich behandelt. Wie oft und von wem E-Mails gelesen werden, kann ihnen niemand ansehen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

  • Neuer Standort und neue BC/DR-Strategie?

    Die Entfernung zwischen georedundanten Rechenzentren soll mindestens 200km betragen. So empfiehlt es das BSI seit diesem Jahr. Dies stellt viele Unternehmen vor Probleme, betrug die bisher empfohlene Distanz in der Vergangenheit doch gerade einmal fünf Kilometer. Diese geringe Distanz erlaubte es den Betreibern bisher, ihre Rechenzentren über HA-Systeme synchron zu spiegeln. Dies ist bei einem Abstand von 200km jedoch nicht mehr möglich: Die Latenz zwischen den Standorten ist einfach zu hoch, um Organisationen mit traditionellen Hochverfügbarkeits- und Backup-Lösungen gegen Systemausfälle zu schützen. Was können Unternehmen nun tun, um ihre IT etwa gegen logische Fehler oder Ransomware-Attacken abzusichern, um minimalen Datenverlust und kurze Ausfallzeiten zu garantieren? Der neue Mindestabstand, den das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) seit Dezember 2018 zwischen sich Georedundanz gebenden Rechenzentren empfiehlt, stellt in vieler Hinsicht eine Zäsur dar. Er stellt die Nutzung synchroner Spiegelung grundsätzlich infrage und hat damit einen direkten Einfluss darauf, wie Rechenzentren hierzulande betrieben werden. Wer eine "kritische Infrastruktur" betreibt, wird vom Gesetzgeber sogar dazu gezwungen der Empfehlung zu folgen. Und wer das Pech hat Teil eines Branchenverbandes zu sein, der den Empfehlungen des BSI folgt, wie etwa Mitglieder der Bankenbranche Bafin, haben ebenfalls keine Wahl. All diese Organisationen müssen auf die Entscheidung reagieren und den Abstand ihrer Rechenzentren auf mindestens 200km bringen.