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Cyber-Risiken im Blick halten


Was heute auf der Agenda der IT-Sicherheitsverantwortlichen stehen sollte
Unternehmen setzen für die immer komplexeren Sicherheitsgefahren reflexartig immer mehr Werkzeuge für spezifische Anforderungen ein und bauen sich damit einen unübersichtlichen Tool-Zoo auf



Der Verantwortungsbereich und die Aufgabenvielfalt der Chief Information Security Officer (CISO) wächst angesichts der Digitalisierung und täglich neuen Cyber-Gefahren mit großer Dynamik. Detlev Henze, Geschäftsführer der TÜV Trust IT, hat zusammengestellt, worauf die IT-Sicherheitsverantwortlichen aktuell ein besonderes Augenmerk legen sollten. Sie sind zudem eingeladen, am CISO Award 2018 teilzunehmen, den TÜV Trust IT gemeinsam mit der Carmao GmbH ausrichtet.

Management Commitment zum Thema Informationssicherheit: Zum selbstverständlichen Grundsatz gehört, dass CISOs alle Entscheidungen konsequent aus Sicht des Unternehmens treffen. Aber dafür ist nicht nur ein enger Austausch mit der Geschäftsleitung erforderlich, sondern gleichzeitig muss ein klares Bekenntnis des Managements zu den geplanten Sicherheitsstrategien eingefordert werden.

Compliance-Anforderungen richtig managen: Der Gesetzgeber definiert immer mehr Sicherheitspflichten für die Unternehmen, dazu gehören beispielsweise das IT-Sicherheitsgesetz oder die Bank- und Versicherungsaufsicht und Anforderungen an die IT (BAIT bzw. VAIT). Dem CISO kommt es zu, effiziente Wege zu entwickeln, um die inzwischen sehr komplexen rechtlichen Erfordernisse umzusetzen.

Den sicheren Weg in die Digitalisierung ebnen: So vielfältig sich der Nutzen der digitalen Transformation darstellt, so wesentlich ist auch, dass damit neue und umfassendere Sicherheitsrisiken einhergehen. Dies gilt nicht zuletzt für Information Security by Design, also die Berücksichtigung von Sicherheitsanforderungen bereits im Software-Entwicklungsprozess. Es gehört zu den Kernaufgaben der CISOs, für den digitalen Wandel den konzeptionellen Rahmen zu definieren und für dessen Umsetzung zu sorgen. Dies sollte nach dem Motto erfolgen: Wie kann die Digitalisierung sicher ermöglicht werden ohne sie zu bremsen.

Die Cyber-Risiken im Blick halten: Die hohe digitale Entwicklungsgeschwindigkeit lässt fast täglich weitere Cyber-Gefahren entstehen. Dies verlangt eine kontinuierliche Fortbildung der IT-Sicherheitsverantwortlichen, weil sie ansonsten nicht in der Lage sind, neue Risiken zu verstehen, die Relevanz für ihr Unternehmen einzuschätzen und die notwendigen Maßnahmen einzuleiten.

Maßnahmen nach dem Top-down-Prinzip priorisieren: CISOs sollten sich zunächst auf die hohen Informationswerte konzentrieren statt nach dem Gießkannenprinzip zu arbeiten, weil sonst die Budgets mitunter für den Schutz weniger relevanter Informationen ausgegeben werden. Es ist also eine gezielte Investitionspolitik vorzunehmen, die sich auf hoch bewertete Unternehmensrisiken konzentriert.

Die Cloud-Strategie nicht vernachlässigen: Cloud-Dienste verbreiten sich derzeit in großer Geschwindigkeit, dies wird zusätzlich durch Produkte wie MS Office 365 befruchtet. Doch auch wenn damit erhöhte Sicherheitsanforderungen einhergehen, sollten CISOs die Cloud-Entwicklung nicht kritisch sondern als sinnvolle Ergänzung für die herkömmlichen IT-Services betrachten und diese Dienste in die Sicherheitskonzepte integrieren.

Keinen Tool-Zoo entstehen lassen: Unternehmen setzen für die immer komplexeren Sicherheitsgefahren reflexartig immer mehr Werkzeuge für spezifische Anforderungen ein und bauen sich damit einen unübersichtlichen Tool-Zoo auf. Meist findet jedoch keine Prüfung statt, wie die verschiedenen Werkzeuge miteinander harmonieren. Damit entsteht die Gefahr, dass die Tools selbst zu einer Bedrohung werden.

Externe Spezialkompetenzen genau auswählen: Ohne Einsatz von Security-Spezialisten kommt kaum noch ein Unternehmen aus. Ohne klares Evaluierungskonzept des CISOs gestaltet sich deren Auswahl jedoch schwierig und es entsteht die Gefahr, dass die Erfordernisse nur unzureichend abgebildet werden. Im Bedarfsfall sollte deshalb auch die Dienstleisterauswahl mit externer Unterstützung erfolgen.

Geschick für das Personalmanagement entwickeln: Gute Mitarbeiter zu finden und zu halten, stellt derzeit infolge der großen Nachfrage beim fachlich hochqualifizierten Personal eine der größten Herausforderungen dar. Umso wichtiger ist es, dass CISOs diesem Thema eine große Aufmerksamkeit schenken, indem sie interessante Job-Perspektiven mit einem attraktiven Arbeitsumfeld schaffen.
(TÜV Trust IT: ra)

eingetragen: 09.09.18
Newsletterlauf: 09.10.18

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Meldungen: Tipps & Hinweise

  • Sicherheitsmaßnahmen gegenüber Bedrohungen

    Steigende Compliance-Anforderungen und europäische Richtlinien wie die DSGVO oder die NIS-Richtlinie für kritische Infrastrukturen haben die Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen in Unternehmen bereits wesentlich vorangetrieben. Jedoch erfüllen Unternehmen häufig lediglich die Mindestanforderungen - während Angreifer über umfassende und ausgefeilte Möglichkeiten verfügen, sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen. Mittelständische Unternehmen, beispielsweise in der produzierenden Industrie oder im Gesundheitswesen, stehen im Fokus von Hackern: Mittels Ransomware-Angriffen können Cyber-Akteure ganze Produktionsstraßen lahm legen oder Krankenhäuser vom Netz nehmen. Insbesondere in diesen Branchen ist der Schaden nach einer Attacke besonders groß, da sie enorme wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben und eine Vielzahl von Menschen betreffen. Für Hacker sind zudem vor allem mittelständische Unternehmen interessant, die wirtschaftlich erfolgreich sind, aber gleichzeitig nicht über die gleichen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie große, börsennotierte Konzerne.

  • Nahezu kein Expertenwissen mehr benötigt

    Cyberkriminelle greifen mit gefälschten Rechnungen vermehrt Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland an. Das hat Proofpoint herausgefunden. Die Angreifer versenden dabei gefälschte Rechnungen, die als Köder verwendet werden oder aber die E-Mail beinhaltet einen Link zu einer Website, auf der das gefälschte Dokument zum Download zur Verfügung steht. Die Dokumente sind mit dem Remote Access Trojaner NanoCore infiziert. Laut Proofpoint enthalten Anhänge eine komprimierte ausführbare Datei (mit der Erweiterung ".Z"), während bösartige Links den Empfänger veranlassen, die auf onedrive.live.com gehostete Malware herunterzuladen.

  • Fünf Sofortmaßnahmen zur Systemhärtung

    Guardicore gibt Sicherheitsempfehlungen für das Support-Ende von Windows Server R2, Windows Server 2008 und Windows 7. Ab 14. Januar 2020 werden Nutzer dieser Microsoft-Betriebssysteme keine kostenlosen Sicherheitsupdates und Online-Aktualisierungen mehr erhalten. Ohne sicherheitsrelevante Updates sind die betroffenen IT-Systeme gegen neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschützt. Zwar sind die genannten Betriebssysteme teilweise bereits über ein Jahrzehnt alt, aber Schätzungen zufolge ist allein Windows Server 2008/2008 R2 immer noch auf fast jedem dritten Server weltweit im Betrieb. Viele Organisationen können nicht auf aktuelle Betriebssystemversionen wechseln, weil sie komplizierten Gesetzes- und Zertifizierungsanforderungen unterliegen, oder einfach nicht das erforderliche Budget zur Verfügung haben. Gefragt sind deshalb Überbrückungslösungen - auch um zeitaufwendige Migrationsprozesse begleiten zu können.

  • Abfangen und Manipulieren von E-Mails

    Die E-Mail ist das Kommunikationsmittel Nummer eins. Unternehmen sind in der Pflicht, sich mit der E-Mail-Sicherheit zu beschäftigen, kommunizieren sie doch sowohl intern als auch extern. Nahezu täglich ist von Datenpannen und Datendiebstählen zu hören: Fremde verschaffen sich - zum Teil leider kinderleicht - Zugang zum internen Unternehmenssystem und greifen Daten ab oder manipulieren diese. Einfache, unverschlüsselte E-Mails stellen deshalb grundsätzlich eine Gefahr dar: Sie ähneln einer Postkarte, deren Inhalt jeder lesen kann. "Denn gehen E-Mails weder digital signiert noch verschlüsselt auf die Reise, können die Inhalte nicht nur ausspioniert, sondern auch manipuliert werden. Da Angriffe dieser Art in aller Regel nicht sicht- und nachweisbar sind, wird die E-Mail-Sicherheit leider nach wie vor oft stiefmütterlich behandelt. Wie oft und von wem E-Mails gelesen werden, kann ihnen niemand ansehen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

  • Neuer Standort und neue BC/DR-Strategie?

    Die Entfernung zwischen georedundanten Rechenzentren soll mindestens 200km betragen. So empfiehlt es das BSI seit diesem Jahr. Dies stellt viele Unternehmen vor Probleme, betrug die bisher empfohlene Distanz in der Vergangenheit doch gerade einmal fünf Kilometer. Diese geringe Distanz erlaubte es den Betreibern bisher, ihre Rechenzentren über HA-Systeme synchron zu spiegeln. Dies ist bei einem Abstand von 200km jedoch nicht mehr möglich: Die Latenz zwischen den Standorten ist einfach zu hoch, um Organisationen mit traditionellen Hochverfügbarkeits- und Backup-Lösungen gegen Systemausfälle zu schützen. Was können Unternehmen nun tun, um ihre IT etwa gegen logische Fehler oder Ransomware-Attacken abzusichern, um minimalen Datenverlust und kurze Ausfallzeiten zu garantieren? Der neue Mindestabstand, den das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) seit Dezember 2018 zwischen sich Georedundanz gebenden Rechenzentren empfiehlt, stellt in vieler Hinsicht eine Zäsur dar. Er stellt die Nutzung synchroner Spiegelung grundsätzlich infrage und hat damit einen direkten Einfluss darauf, wie Rechenzentren hierzulande betrieben werden. Wer eine "kritische Infrastruktur" betreibt, wird vom Gesetzgeber sogar dazu gezwungen der Empfehlung zu folgen. Und wer das Pech hat Teil eines Branchenverbandes zu sein, der den Empfehlungen des BSI folgt, wie etwa Mitglieder der Bankenbranche Bafin, haben ebenfalls keine Wahl. All diese Organisationen müssen auf die Entscheidung reagieren und den Abstand ihrer Rechenzentren auf mindestens 200km bringen.