Risiko künftiger Angriffe ernst und nur allzu real
Ende von Windows XP: Malware-Infektionsraten bei Windows XP sind erheblich höher als bei modernen Systemen wie Windows 7 und Windows 8
Sicherheits-Tools können manche Bedrohung blockieren, aber nicht solche, die den Browser und das Betriebssystem beeinträchtigen
(28.04.14) - Microsoft hat den offiziellen Support für Windows XP und Office 2003 eingestellt und will erzwingen, dass Nutzer auf ein moderneres Microsoft-Betriebssystem umstellen. Das Beenden des Supports bedeutet, dass Microsoft keine Patches mehr herausgibt, um Schwachstellen in der Software zu reparieren. Auch wenn später ernsthafte Probleme in XP oder Office 2013 auftreten oder Angreifer zuvor unbekannte Bugs ins Visier nehmen, wird Microsoft zu deren Behebung keine Updates mehr herausbringen. Das letzte Update für Windows XP wurde am Dienstag, den 8. April 2014, als Teil des April-Patches von Microsoft herausgegeben.
Der Computer mag weiterhin gut laufen und man kann wahrscheinlich auch alles tun, was man tun muss – E-Mails checken, im Internet surfen, Dokumente und Tabellenkalkulationen bearbeiten – so dass viele weiterhin mit XP ganz zufrieden sind. Das Problem ist nur, dass sich die Bedrohungslandschaft dramatisch verändert hat und dass man sich, falls man auch nach dem Einstellen des Supports weiterhin an XP festhält, einer wachsenden Anzahl an Malware und internetbasierten Angriffen aussetzt. Der Firewall-Spezialistin ZoneAlarm zeigt auf, welche Risiken nun auf die XP-Nutzer zukommen.
Veraltete Abwehrmaßnahmen
Microsoft hat zwar verschiedene Sicherheitsschutzmaßnahmen und Abhilfe-Technologien bei Windows XP eingeführt, diese reichen aber nicht mehr aus, um gegen die neuesten Bedrohungen anzukommen. Tatsächlich weist der Microsoft Security Intelligence Report von August 2013 darauf hin, dass Malware-Infektionsraten bei Windows XP erheblich höher sind als bei modernen Systemen wie Windows 7 und Windows 8. Laut kürzlich von Microsoft veröffentlichten Statistiken ist die Wahrscheinlichkeit, dass Windows XP infiziert wird, 21 mal so hoch, wie bei Windows 8. Diese Zahl wird noch weiter ansteigen, wenn der XP-Support erst einmal beendet ist.
Microsoft liefert noch andere Zahlen, die diese Sorge unterstützen. In den ersten beiden Jahren nachdem der Support für Windows XP SP2 endete, sprang die Infektionsrate für XP SP2 auf einen Wert von 66 Prozent über der Infektionsrate für XP SP3, wie Holly Stewart von Microsoft im Blog des Malware Protection Centers schrieb.
Zero-Day für immer
Sicherheitsexperten sind ebenso besorgt, dass Cyberangreifer bereits ein Arsenal von Sicherheitslücken von XP besitzen könnten und planen, diese im April in unterschiedlichen Angriffen einzusetzen. Da keine Updates mehr kommen, warnen Experten, dass XP-Nutzer immer neuen Angriffswellen ausgesetzt sein werden. Der Computer ist der Gefahr ausgesetzt, dass Malware Daten stehlen oder den Computer beschädigen kann. Sicherheitssoftware von Drittanbietern, wie die Antivirussoftware, arbeitet zwar weiterhin und wird weiterhin aktualisiert, doch es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass eine Menge Malware und Cyber-Angriffe Probleme im Internet Explorer und dem Windows Kernel verursachen können. Die Sicherheits-Tools können manche Bedrohung blockieren, aber nicht solche, die den Browser und das Betriebssystem beeinträchtigen.
XP-Computer können noch gut dafür geeignet sein, im Internet zu surfen, und Office 2003 reicht auch noch für die Textverarbeitung aus, jedoch ist das Risiko künftiger Angriffe ernst und nur allzu real. Die Risiken sind einfach größer als der Nutzen, wenn Windows XP weiterhin verwendet wird. Die Nutzer sollten von XP wegkommen und entweder das Betriebssystem nachrüsten oder einen neuen Computer kaufen. Genauso wichtig ist es, dafür zu sorgen, dass der Computer mit aktualisierter Software läuft, die zum neuen Betriebssystem passt. Dies beginnt mit einer modernen Version an Sicherheitssoftware, wie Antivirus und Firewall, Textverarbeitungssoftware und anderen Tools wie Java und Adobe Reader.
Die Uhr tickt und es ist Zeit, den veralteten XP-Computer in den Ruhestand zu schicken, bevor ihn Angreifer in die Finger bekommen. (ZoneAlarm: ra)
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