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Betrüger versenden Millionen Phishing-E-Mails


Informatiker der TU Darmstadt entwickeln Lernspiel-App zur Phishing-Erkennung
NoPhish – Internetbetrug spielend erkennen lernen

(09.07.15) - Der Begriff "Phishing" beschreibt Tricks, mit denen Betrüger Internetnutzern geheime Daten entlocken. Wie die Betrüger vorgehen und wie die Nutzer sich vor den gängigsten Methoden schützen können, erklären IT-Sicherheitsfachleute der TU Darmstadt in der spielerischen Android-App "NoPhish".

Passwörter, Kontodaten, Kreditkartendaten, Transaktionsnummern (TANs) – hinter diesem Fang sind sogenannte Phisher her. Ihre Köder sind gefälschte E-Mails und Webseiten, die täuschend echt das von Banken oder Online-Diensten genutzte Design nachahmen. Getäuschte Internetnutzer werden dazu verleitet, geheime Daten einzugeben, um beispielsweise eine angedrohte Sperrung ihres Kontos zu verhindern. Die gewonnenen Daten werden dann von den Phishern missbraucht, um dem Opfer finanziell zu schaden oder dessen Identität für zwielichtige Geschäfte einzunehmen. Zielgruppe der Angriffe sind alle Internetnutzerinnen und -nutzer, nicht nur besonders vermögende Personen. Die Betrüger versenden Millionen Phishing-E-Mails, so dass schon ein geringer Prozentsatz getäuschter Nutzerinnen oder Nutzer die Methode erfolgreich macht. Zuverlässig erkennen lassen sich Phishing-Angriffe nur durch die Überprüfung der Webadresse (URL).

Mit der kostenlosen Android-App "NoPhish" können Internetnutzerinnen und -nutzer spielerisch lernen, wie sie Webadressen richtig lesen und auf Phishing-Angriffe überprüfen können. Das Spiel beginnt mit einer leicht verständlichen Einführung über Phishing-Methoden und den Aufbau von Webadressen. Darauf folgen neun interaktive Levels, in denen die Spielerinnen und Spieler verschiedene Tricks von Phishern kennenlernen. So lernen sie in kurzer Zeit, echte Webadressen von Fälschungen zu unterscheiden. Durch den Einsatz von Übungen mit Wiederholungen und mit direktem und positivem Feedback wollen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen den Lernerfolg optimieren. Feedback zu Falsch-Eingaben gibt die Vibrationsfunktion des Smartphones.

Damit die Spieler sich mit anderen messen können, ist "NoPhish" an den Google Play Game Service angebunden. Die App ist kostenlos im Google PlayStore erhältlich und benötigt keinen Zugriff auf Daten oder Dienste des Smartphones oder Handys. Neben dem Zugriff auf die Vibrationsfunktion ist lediglich eine Berechtigung für den Internetzugriff erforderlich, um den Spielstand über Google PlayStore zu synchronisieren und so gegen andere zu spielen.

"NoPhish" wurde im Rahmen einer Masterarbeit von Clemens Bergmann und Gamze Canova am Fachgebiet SecUSo (Security, Usability und Society) des Fachbereichs Informatik der TU Darmstadt unter Betreuung von Prof. Dr. Melanie Volkamer und Prof. Dr. Ralf Tenberg entwickelt. Im Rahmen der Forschung am Fachgebiet SecUSo wurde die App in einer mehrstufigen Benutzerstudie evaluiert. Es konnte gezeigt werden, dass die Erkennung von Phishing-Webseiten signifikant gesteigert wird. Weitere Erkenntnisse aus den Benutzerstudien sind in die Weiterentwicklung der App eingeflossen.

Die Wissenschaftlichen Erkenntnisse im Kontext von "NoPhish" wurden im Rahmen des "Esorics"-Workshops "10th International Workshop on Security and Trust Management" und des NDSS Workshops "Usable Security 2015" veröffentlicht und wurden im Rahmen des IFIP Sec Workshops "9th World Conference on Information Security Education" im Mai in Hamburg vorgestellt. (TU Darmstadt: ra)

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Meldungen: Unternehmen

  • Kryptografie wird jetzt zukunftssicher

    Fortschritte bei der Entwicklung leistungsfähiger Quantencomputer haben zuletzt Google in die Schlagzeilen gebracht, auch die Kryptografie hält in diesem Wettlauf das Tempo mit: genua und Partner entwickeln im Projekt QuaSiModO (Quanten-Sichere VPN-Module und Operantionsmodi) Verschlüsselungsverfahren zur Kommunikation via Internet, die der neuartigen Rechenleistung von Quantencomputern standhalten. Denn viele der heute gängigen Krypto-Verfahren werden unsicher, sobald Quantencomputer marktreif sind. Das Ziel des Forschungsprojekts: bis 2022 praxistaugliche Verschlüsselungsverfahren zur sicheren Kommunikation in der aufziehenden Ära der Quantencomputer entwickeln. Projektpartner sind der Netzwerkausrüster ADVA Optical Networking SE, das Fraunhofer-Institut AISEC, die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und der IT-Sicherheitshersteller genua GmbH als Konsortialführer.

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    Fortinet gab die Übernahme von CyberSponse, einem führenden Anbieter von Security Orchestration, Automation and Response (SOAR)-Plattformen mit Sitz in Arlington, Virginia, bekannt. CyberSponse, bereits Fortinet Security Fabric-Partner, wird die Automatisierungs- und Reaktionsfähigkeiten von "FortiAnalyzer", "FortiSIEM" und "FortiGate" weiter ausbauen und Security-Vorgänge noch stärker vereinfachen. Die heutige Cyber-Bedrohungslandschaft entwickelt sich ständig weiter. Darüber hinaus trägt die zunehmende Anzahl von Produkten für die Absicherung von Endpunkten zu einer sinkenden Alarmbereitschaft bei. Hinzu kommt oftmals ein Mangel an Cyber-Security-Kenntnissen. Dadurch verschärft sich die ohnehin schon komplexe Security-Umgebung. Um dieser Komplexität entgegenzuwirken, versuchen Unternehmen und Service Provider, ihre Abläufe zu vereinfachen und die Effizienz der heutigen Security Operations Center (SOCs) zu maximieren. Dazu werden Warnmeldungen aus einer Vielzahl von Sicherheitsprodukten konsolidiert und getestet sowie Analysen und sich wiederholende Aufgaben automatisiert. Zudem kommen klar definierte Playbooks zum Einsatz, um eine Reaktion auf Vorfälle in Echtzeit zu ermöglichen.

  • Operationsbasis für weitere Innovationen

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    Die Debatte um die Laufzeit von SSL-Zertifikaten ist neu entfacht: Einst drei Jahre gültige SSL-Zertifikate müssen mittlerweile alle zwei Jahre ausgetauscht werden. Eine weitere Verkürzung der SSL-Zertifikate-Laufzeit wurde erst im September im CA/B-Forum diskutiert. Die meisten Zertifizierungsstellen sprachen sich dagegen aus - nun hat sich auch Sectigo, ehemals Comodo, zum Thema positioniert. "Ein Hauptargument für die Verkürzung der Lebensdauer von SSL-Zertifikaten war die Sicherheit: Durch Herabsetzung der Gültigkeitsdauer können kompromittierte Zertifikate nicht sehr lange für missbräuchliche Zwecke genutzt werden. Die Zertifizierungsstellen hingegen argumentieren gegen eine Verkürzung der Laufzeit. Gründe sind die hohen Kosten sowie der höhere zeitliche Aufwand, der mit dem Verkürzen der Gültigkeitsdauer für die Kunden einhergeht", fasst Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group, zusammen und ergänzt: "Der CA Sectigo ist es nun gelungen, einen Kompromiss zu finden. Die Zertifizierungsstelle stellt als erste wieder 5-Jahres-Zertifikate aus, jedoch ohne die Sicherheit herabzusetzen. Kunde können beim Kauf dieses SSL-Zertifikats durch Rabatte sparen, ohne auf Sicherheit verzichten zu müssen."