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Versteckte USB-Malware


Trojaner mit Tarnkappe: "USB Thief" stiehlt Daten von vermeintlich sicheren air-gapped Systemen und bleibt unerkannt
Malware hinterlässt keine Spuren: Der Trojaner kann als Plug-In oder als Dynamic Link Library (Programmbibliothek) auf dem Datenspeicher gesichert werden - Mit diesem Verfahren läuft die Malware als Hintergrundprozess auf dem Speichersystem



Eset hat einen neuen Trojaner entdeckt. Die Malware Win32/PSW.Stealer.NAI, vereinfacht "USB Thief" genannt, nutzt ausschließlich USB-Sticks zur Verbreitung. Mit dieser tückischen Vorgehensweise werden keine Spuren auf dem infizierten Computer hinterlassen. Die Entwickler haben zudem einen ausgetüftelten Schutzmechanismus entwickelt, der den Trojaner vor Vervielfältigung und Reproduzierung schützt. So ist er schwieriger zu analysieren und kann kaum ausfindig gemacht werden.

"Neben der Verbreitungsmethode direkt von einem USB-Stick aus, sorgt auch die Struktur für Aufsehen. Eine AES-128-Verschlüsselung und einen Schlüssel, der aus der USB ID generiert wird, sieht man nicht alle Tage bei einem USB-Trojaner", sagt Raphael Labaca Castro, Security Researcher bei Eset.

"Offenbar wurde diese Malware für gezielte Angriffe auf Systeme entwickelt, die nicht mit dem Internet verbunden sind", so Tomáš Gardoň, Malware Analyst bei Eset. bei Eset.USB Thief wird nur auf USB-Sticks ausgeführt und hinterlässt keinerlei Spuren. Sobald der USB-Stick aus dem Computersystem entfernt wird, gibt es keine Beweise mehr für einen Datendiebstahl. Geschädigte Opfer merken so nicht einmal, dass ihre Daten gestohlen wurden. USB Thief verbreitet sich nicht über das infizierte System – was sehr ungewöhnlich für einen Trojaner ist. Obendrein nutzt die Malware eine mehrstufige Verschlüsselung, die an den USB-Stick gebunden ist. Dadurch gestaltet sich die Analyse des Schädlings als äußerst kompliziert.

Ungewöhnliche Vorgehensweise
Der Trojaner kann als Plug-In oder als Dynamic Link Library (Programmbibliothek) auf dem Datenspeicher gesichert werden. Mit diesem Verfahren läuft die Malware als Hintergrundprozess auf dem Speichersystem. "Diese Vorgehensweise ist sehr ungewöhnlich und gleichzeitig auch sehr gefährlich. Nutzer sollten sich die möglichen Gefahren, die von externen Datenspeichern ausgehen können, bewusst machen. Vor allem wenn sie aus unbekannten Quellen stammen, ist Vorsicht geboten", fügt Tomáš Gardoň. hinzu.

Wie Untersuchungen von Eset zeigen, ist die Malware aktuell noch nicht weit verbreitet. Dennoch hat sie großes Potential für zielgerichtete Attacken, insbesondere auf Computersysteme, die aus Sicherheitsgründen nicht mit dem Internet verbunden sind. (Eset: ra)

Eset: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Aktuelle Meldungen

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    Die Sicherheitsforscher von Malwarebytes haben vor kurzem den DNS-Changer-Trojaner "Extenbro" entdeckt, der Adware schützt. Diese DNS-Changer blockieren den Zugriff auf sicherheitsrelevante Websites, sodass Opfer von Adware keine Sicherheitssoftware herunterladen und installieren können, um die Schädlinge loszuwerden.

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    Die Spezialisten der Bitdefenders Labs haben Informationen über die Verbreitung der neuen Malware "Scranos" bereitgestellt, die seit wenigen Monaten im Umlauf ist. Scranos ist eine Rootkit-fähige Spyware, die digital mit einem möglicherweise gestohlenen Zertifikat signiert wurde. Diese Rootkit-Malware ist eng mit dem Betriebssystem verbunden, extrem diskret und schwer zu erkennen. Sie ist in der Lage, Passwörter und andere Nutzerdaten zu stehlen und diese direkt für bösartige Zwecke zu nutzen. Scranos wird über Trojaner verbreitet, die als gehackte Software getarnt sind, oder über Anwendungen, die sich als legitime Software ausgeben wie E-Book-Leseapplikationen, Videoplayer, Treiber oder sogar Antimalware-Produkte. Bei der Ausführung wird ein Rootkit-Treiber installiert, um die Malware zu tarnen und die Persistenz zu gewährleisten. Nach erfolgreicher Installation kontaktiert die Malware seinen Control- and Command-Server, um zu erfahren, welche weitere Komponenten heruntergeladen und installiert werden müssen.

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    Neues Jahr, neue Ransomware-Welle: Mit einer Version von GandCrab werden derzeit gezielt Personalverantwortliche angegriffen. Dabei sollen Nutzer mit einem Trick dazu gebracht werden, den infizierten Anhang zu aktivieren. Betrüger versuchen derzeit erneut, Personalabteilungen mit Ransomware zu infizieren. Dabei kommt eine Version des GandCrab-Verschlüsselungstrojaners zum Einsatz. Anders als im September 2018 wird eine Bewerbung im Word-Format verschickt und keine eigentlich unübliche exe-Datei. Die Betreffzeile der E-Mails lautet derzeit "Bewerbung auf die angebotene Stelle." Für die angeblichen Bewerbungen werden, wie meist üblich, Frauennamen verwendet.