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Infizierung über Web-Links oder E-Mail-Anhänge





Chthonic: Weiterentwicklung des ZeuS-Trojaners greift Online-Banking-Systeme weltweit an
Chthonic zeigt Ähnlichkeiten mit anderen Trojanern

Die Analysten von Kaspersky Lab haben eine bedeutende neue Schadsoftware entdeckt, die Online-Banking-Systeme und deren Kunden weltweit angreift. Der Trojaner wurde als Trojan-Banker.Win32.Chthonic oder kurz "Chthonic" identifiziert und ist eine Weiterentwicklung des berüchtigten ZeuS-Trojaners. Bisher sind hauptsächlich Finanzinstitute in Großbritannien, Spanien, den USA, Russland, Japan und Italien von Chthonic betroffen.

Chthonic bedient sich Computerfunktionen wie Webkamera und Tastatur, um Online-Banking-Anmeldeinformationen wie zum Beispiel gespeicherte Passwörter zu stehlen. Die Angreifer können auch eine Remote-Verbindung mit dem infizierten Computer herstellen, um über ihn Transaktionen durchzuführen. Die Hauptfunktion von Chthonic besteht allerdings aus so genannten Web-Injektoren. Diese ermöglichen dem Trojaner, seinen eigenen Code sowie Bilder in die über den Browser abgerufenen Bankseiten zu laden, so dass sich die Angreifer die Telefonnummer des Opfers, Einmal-Passwörter und PINs sowie beliebige Login- und Passwortdaten, die vom Nutzer eingegeben werden, beschaffen können.

Infizierung über Web-Links oder E-Mail-Anhänge
Die Opfer von Chthonic werden über Web-Links oder E-Mail-Anhänge mit der Dateierweiterung ".DOC" infiziert, die dann eine Backdoor für den Schadcode einrichten. Der Anhang enthält ein speziell gestaltetes RTF-Dokument, das die CVA-2014-1761-Lücke in Microsoft Office-Produkten gezielt ausnutzt. Sobald der Schadcode, der eine verschlüsselte Konfigurationsdatei enthält, einmal heruntergeladen wurde, lädt er sich in die msiexec.exe-Datei von Windows und in der Folge wird eine Reihe von bösartigen Modulen auf dem betroffenen Rechner installiert.

Bislang hat Kaspersky Lab Module entdeckt, die Systeminformationen sammeln, gespeicherte Passwörter stehlen, Tastaturanschläge aufzeichnen, den Remote-Zugriff aktivieren sowie – sofern vorhanden - Video- und Sound-Aufnahmen über die Webkamera und das Mikrofon des Computers machen.

Chthonic zeigt Ähnlichkeiten mit anderen Trojanern. Er verwendet denselben Verschlüsselungsmechanismus und Downloader wie Andromeda-Bots, dasselbe Verschlüsselungsschema wie Zeus AES und Zeus V2-Trojaner sowie eine Virtual Machine, die ähnlich zu derer in der ZeusVM und KINS-Schadsoftware ist. "Die Entdeckung von Chthonic zeigt, dass der ZeuS-Trojaner sich immer noch aktiv weiter entwickelt. Die Malware-Autoren bedienen sich der neuesten Technologien, wozu der Leak des ZeuS-Quellcode wesentlich beiträgt. Chthonic ist die nächste Phase in der Evolution von ZeuS. Wir gehen davon aus, dass wir auch zukünftig weitere neue Varianten von ZeuS sehen werden. Die Veröffentlichung der Sourcecodes von ZeuS oder auch Carberp im letzten Jahr geben anderen Malware-Autoren frischen Input, der gerne angenommen wird und zu vielen weiteren Arten von Banken-Trojanern führt", sagt Christian Funk, Leiter des deutschen Forschungs- und Analyseteams bei Kaspersky Lab.

Die Experten von Kaspersky Lab empfehlen Endanwendern, die Anhänge von E-Mails unbekannter Absender sowie unseriöse Weblinks nicht zu öffnen. Außerdem sollte jegliche Software auf einem Rechner, mit dem sensible Banktransaktionen durchgeführt werden, immer auf dem aktuellsten Stand gehalten werden sowie eine verlässliche Sicherheitslösung besitzen. Die Sicherheitslösungen von Kaspersky Lab für Heimanwender wie Kaspersky Internet Security, Kaspersky Internet Security Multi-Device und Kaspersky Total Security Multi-Device bieten die Technologie "Sicherer Zahlungsverkehr". Diese fügt eine zusätzliche Schutzschicht hinzu, wenn mit PC oder Mac Online-Banking-Geschäfte durchgeführt werden. (Kaspersky Lab: ra)

Kaspersky Lab: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Aktuelle Meldungen

  • Ausgefallene Kniffe in den Angriffsmustern

    Die Sicherheitsforscher von Malwarebytes haben vor kurzem den DNS-Changer-Trojaner "Extenbro" entdeckt, der Adware schützt. Diese DNS-Changer blockieren den Zugriff auf sicherheitsrelevante Websites, sodass Opfer von Adware keine Sicherheitssoftware herunterladen und installieren können, um die Schädlinge loszuwerden.

  • Crypto-Trojaner attackiert Musiker

    Eset-Forscher haben eine neue Art an plattformübergreifender Malware zum Schürfen von Kryptowährungen entdeckt. Der Crypto-Trojaner "LoudMiner" setzt auf Virtualisierungssoftware - QEMU bei macOS und VirtualBox bei Windows - um an Kryptowährungen bei Windows- und macOS-Systemen zu gelangen. LoudMiner versteckt sich in Raubkopien von Audio-Programmen, die das von Steinberg entwickelte VST-Protokoll (Virtual Studio Technology) verwenden. Für diese Anwendungen werden Geräte mit guter Rechenleistung benötigt. Eine erfolgreiche Infektion des Systems bleibt ohne eine umfassende Sicherheitslösung dadurch zunächst unbemerkt. Ihre Ergebnisse haben die Eset Forscher auf WeLiveSecurity veröffentlicht.

  • Hinweise zur Entfernung von Scranos

    Die Spezialisten der Bitdefenders Labs haben Informationen über die Verbreitung der neuen Malware "Scranos" bereitgestellt, die seit wenigen Monaten im Umlauf ist. Scranos ist eine Rootkit-fähige Spyware, die digital mit einem möglicherweise gestohlenen Zertifikat signiert wurde. Diese Rootkit-Malware ist eng mit dem Betriebssystem verbunden, extrem diskret und schwer zu erkennen. Sie ist in der Lage, Passwörter und andere Nutzerdaten zu stehlen und diese direkt für bösartige Zwecke zu nutzen. Scranos wird über Trojaner verbreitet, die als gehackte Software getarnt sind, oder über Anwendungen, die sich als legitime Software ausgeben wie E-Book-Leseapplikationen, Videoplayer, Treiber oder sogar Antimalware-Produkte. Bei der Ausführung wird ein Rootkit-Treiber installiert, um die Malware zu tarnen und die Persistenz zu gewährleisten. Nach erfolgreicher Installation kontaktiert die Malware seinen Control- and Command-Server, um zu erfahren, welche weitere Komponenten heruntergeladen und installiert werden müssen.

  • Vermeintliche Navi-Apps betrügen Millionen Nutzer

    Vor einer groß angelegten Betrugsmasche warnt Malware-Forscher Lukas Stefanko von Eset. Er hat über 15 kostenpflichtige, gefälschte Navi-Apps im Google Play Store entdeckt. Statt des versprochenen Zusatznutzens bieten diese Fake-Apps lediglich die Funktionen von Google Maps und ziehen dem Anwender dafür das Geld aus der Tasche. Bisher wurden sie über 50 Millionen Mal installiert, denn viele Nutzer im Play Store fallen auf die überwiegend guten Bewertungen herein.

  • GandCrab-Verschlüsselungstrojaner im Einsatz

    Neues Jahr, neue Ransomware-Welle: Mit einer Version von GandCrab werden derzeit gezielt Personalverantwortliche angegriffen. Dabei sollen Nutzer mit einem Trick dazu gebracht werden, den infizierten Anhang zu aktivieren. Betrüger versuchen derzeit erneut, Personalabteilungen mit Ransomware zu infizieren. Dabei kommt eine Version des GandCrab-Verschlüsselungstrojaners zum Einsatz. Anders als im September 2018 wird eine Bewerbung im Word-Format verschickt und keine eigentlich unübliche exe-Datei. Die Betreffzeile der E-Mails lautet derzeit "Bewerbung auf die angebotene Stelle." Für die angeblichen Bewerbungen werden, wie meist üblich, Frauennamen verwendet.