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Online-Banking-Trojaners Swatbanker


Cyber-Angriff auf Bundestag geht in die zweite Runde
Banking-Trojaner nimmt gezielt Mitarbeiter und Parlamentarier des Deutschen Bundestags ins Visier

(06.07.15) - Nach Analysen der G Data SecurityLabs haben Angreifer Mitte Juni in einer Kampagne die Standfestigkeit des Netzwerkes des Deutschen Bundestags getestet. Unklar war es, ob es sich um einen neuen kriminell motivierten Angriff oder um eine Fortführung der Ende Mai 2015 bekannt gewordenen Attacken handelt. Die G Data-Analysen zeigen, dass neue Varianten des Online-Banking-Trojaners Swatbanker eingesetzt wurden. Die Untersuchung der im Schädling eingebetteten Konfigurationsdateien ergab, dass die Betreiber des Swatbanker-Botnetzes zwischen dem 08. und 10. Juni 2015 neue Filterfunktionen für die Domain "Bundestag.btg" integriert haben. Bei dieser Adresse handelt es sich um das Intranet des Deutschen Bundestags. Nach Einschätzung von G Data ist nicht auszuschließen, dass dieser Angriff die im Deutschen Bundestag eingesetzte Virenschutzlösung erneut überwunden hat.

"Nach ersten Analysen gehen wir von einem kriminell motivierten Angriff aus. Man muss aber auch sagen, dass es sich auch um eine Erweiterung des bestehenden Angriffs handeln könnte, der sich lediglich als eCrime-Trittbrettfahrer tarnt", sagt Ralf Benzmüller, Leiter der G Data SecurityLabs.

Womit wäre bei einer Infektion zu rechnen?
Wenn ein mit dem Banking-Trojaner Swatbanker infizierter Computer auf das Intranet des Bundestags zugreift, werden alle eingegebenen Informationen aus Eingabemasken, Formularen und Informationen über Browser sowie die zuletzt aufgerufenen Webseiten an die Angreifer übertragen. Zu den übermittelten Daten zählen auch die Antworten des jeweiligen Servers an den PC. So erhalten die Angreifer nicht nur die Zugangsdaten, sondern zudem ausführliche Auskünfte darüber, wie der Server reagiert.

"Solche Informationen können dann dazu genutzt werden, den jeweiligen Server direkt zu attackieren", schätzt Ralf Benzmüller die Lage ein. Banking-Trojaner sind dafür bekannt, dass abhängig von bestimmten Kriterien, wie dem Standort des Opfers, entsprechend angepasste Versionen verbreitet werden. Die betroffenen Rechner können von den Angreifern im zweiten Schritt mit speziellen Schadprogrammen nachgerüstet werden, die sich ihrerseits wieder auf die Suche nach weiteren Informationen machen oder sonstige Schadfunktionen ausführen. (G Data: ra)

G Data Software: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Hintergrund

  • Hybride aus Daten-Diebstahl und Ransomware

    SophosLabs und Sophos Managed Threat Response haben einen Bericht über eine neue Ransomware veröffentlicht, die eine bisher noch nicht bekannte Angriffsmethode verwendet: Die sogenannte Snatch-Ransomware geht mit variierenden Techniken vor und veranlasst unter anderem einen Neustart übernommener Computer im abgesicherten Modus, um verhaltensorientierte Schutzmaßnahmen, die speziell nach Ransomware-Aktivitäten wie das Verschlüsseln von Dateien Ausschau halten, zu umgehen. Sophos geht davon aus, dass Cyberkriminelle damit eine neue Angriffstechnik etabliert haben, um fortschrittliche Schutzmechanismen auszuhebeln. Neben der neuen Angriffstaktik belegt ein weiterer interessanter Fund, dass sich ein anderer Trend fortzusetzen scheint: Kriminelle filtern immer häufiger Daten heraus, bevor die eigentliche Ransomware-Attacke startet. Die entwendeten Daten könnten zu einem späteren Zeitpunkt für Erpressungen, auch in Zusammenhang mit der DSGVO, verwendet werden. Ähnliches Verhalten konnten die SophosLabs zum Beispiel bei Ransomware-Gruppen wie Bitpaymer feststellen.

  • Windows-Zero-Day-Exploit zur Rechteausweitung

    Kaspersky-Technologien haben eine Zero-Day-Schwachstelle im Windows-Betriebssystem gefunden. Der darauf basierende Exploit ermöglichte es Angreifern, höhere Privilegien auf dem attackierten Gerät zu erlangen und Schutzmechanismen im Google Chrome Browser zu umgehen - wie es in der WizardOpium-Kampagne geschah. Ein Patch wurde bereits veröffentlicht. Die neue Windows-Schwachstelle wurde von Kaspersky-Forschern aufgrund eines anderen Zero-Day-Exploits gefunden. Bereits im vergangenen November hatten die Exploit-Prevention-Technologien, die in den meisten Produkten des Unternehmens integriert sind, einen Zero-Day-Exploit in Google Chrome gefunden. Dieser Exploit ermöglichte es den Angreifern, beliebigen Code auf dem Computer des Opfers ausführen. Im Rahmen weiterer Untersuchungen dieser Kampagne, die die Experten WizardOpium tauften, wurde nun der Exploit im Windows-Betriebssystem gefunden.

  • Phishing ist ein langfristiges Problem

    Akamai Technologies hat den "State of the Internet"-Sicherheitsbericht 2019 "Phishing - Baiting the hook" veröffentlicht. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Cyberkriminelle unternehmensbasierte Entwicklungs- und Bereitstellungsstrategien wie Phishing-as-a-Service nutzen, um die größten Technologiekonzerne der Welt anzugreifen. Knapp 43 Prozent der beobachteten Domains zielten auf Microsoft, PayPal, DHL und Dropbox ab. Der Bericht legt offen, dass Phishing nicht mehr nur eine E-Mail-basierte Bedrohung ist, sondern auch Social Media und mobile Geräte umfasst. Es handelt sich um ein weitreichendes Problem, das alle Branchen betrifft. Da sich die Angriffsmethoden weiterentwickeln, entstehen neue Techniken, etwa für Attacken auf geschäftliche E?Mails (Business E?Mail Compromise, BEC). Laut dem FBI führten BEC-Angriffe zwischen Oktober 2013 und Mai 2018 zu weltweiten Verlusten von mehr als 12 Milliarden US-Dollar.

  • Ziel des Angriffs kann sogar geblacklisted werden

    Im Laufe des Jahres 2019 haben das Threat Research Center (TRC) und das Emergency Response Team (ERT) von Radware eine zunehmende Anzahl von TCP-Reflection-Angriffen überwacht und verteidigt. Bei solchen Angriffen werden nicht nur die eigentlichen Ziele in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch nichts ahnende Netzwerkbetreiber, deren Ressourcen benutzt werden, um die Attacke zu verstärken. Im Extremfall wird das Ziel des Angriffs als vermeintlicher Urheber der Attacke sogar von den einschlägigen Service-Anbietern auf deren Blacklists gesetzt. TCP-Reflection-Angriffe wie die SYN-ACK Reflection waren bis vor kurzem bei Angreifern weniger beliebt. Der Mangel an Popularität war hauptsächlich auf die falsche Annahme zurückzuführen, dass TCP-Reflection-Angriffe im Vergleich zu UDP-basierten Reflexionen nicht genügend Verstärkung erzeugen können. Im Allgemeinen haben TCP-Angriffe eine geringe Bandbreite und die Wahrscheinlichkeit ist geringer, dass eine Internetverbindung gesättigt wird. Stattdessen werden TCP-Angriffe genutzt, um durch hohe Paketraten (Packets Per Second - PPS) viele Ressourcen von Netzwerkgeräten zu binden und so Ausfälle zu provozieren.

  • Sicherheitsprognosen für 2020

    Die Sicherheitsforscher von Malwarebytes geben ihre Sicherheitsprognosen für das Jahr 2020 bekannt. Dabei prognostizieren die Experten zunehmende Gefahren für Unternehmen durch Ransomware-Angriffe, erwarten vermehrt Exploit-Kit-Aktivitäten und VPN-Skandale. Im Folgenden werden sechs Sicherheitsprognosen vorgestellt und in die Entwicklungen der jüngsten Zeit eingeordnet. Ransomware-Angriffe auf Unternehmen und Regierungen werden dank neu gefundener Schwachstellen zunehmen. Bereits in den vergangenen beiden Jahren konnte im Business-Umfeld ein Anstieg von Schwachstellen festgestellt werden und gerade in diesem Jahr wurde immer mehr Malware entwickelt, die sich auf Unternehmen konzentriert anstatt auf Verbraucher.