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Eine von vielen Sicherheitsrisiken





Gleich mehrere Schwachstellen bedrohen fast jeden Android-User
Gefundene Schwachstellen sind ein klares Zeichen dafür, dass mobile Geräte eine Sicherheitslösung vom Experten brauchen

Von Bernd Ullritz, Head of Mobile Security Business Europe bei Check Point Software Technologies GmbH

Durch mehrere Sicherheitslücken in der Multimedia-Schnittstelle Stagefright sind 95 Prozent aller Android-Nutzer gefährdet. Alle Versionen von 2.2 bis 5.1 sind verwundbar, die Angreifer müssen lediglich eine MMS oder Hangouts-Nachricht auf das Endgerät verschicken. Diese muss nicht einmal vom Anwender geöffnet werden, der Schadcode wird durch die bloße Datenverarbeitung beim Empfang der Nachricht aktiviert. Der Angriff kann so getarnt werden, dass der Nutzer die Ausspähung seines Gerätes gar nicht bemerkt.

Viele Nutzer werden umsonst auf einen Patch von Herstellerseite warten. In der Regel werden nur neuere Versionen aktualisiert und hier dauert es in der Regel, bis entsprechende Updates bereitgestellt werden. Die Schwachstelle wurde bisher nur bei wenigen Geräten geschlossen.

Die Gefahrenlandschaft hat sich geändert und die jetzige Schwachstelle ist nur eine von vielen Sicherheitsrisiken, die die Nutzung von OpenSource-Betriebssystemen mit sich bringt. Offene Quellcodes sind eine Grundlage für den Erfolg und die Beliebtheit von Android. Auf diesem Betriebssystem laufende Mobilgeräte sind in der Geschäftswelt weit verbreitet, gleichzeitig aber auch ein leichtes Ziel für Cyber-Angriffe. Zusätzlich wird die Nutzung von privaten Geräten für Business-Zwecke weiter zunehmen, was die Anzahl der Angriffsvektoren zusätzlich erhöht. Laut dem Check Point Security Report ist die Anzahl mobiler Geräte in 91 Prozent aller Unternehmen weltweit gestiegen. Schockierend dabei ist, dass trotz der vielen Schwachstellen nur 44 Prozent der Organisationen Firmendaten auf Privatgeräten schützen.

BYOD (Bring Your Own Device) hat den Arbeitsalltag verändert, die Angriffstechniken der Cyber-Kriminellen werden immer ausgefeilter. Genau deshalb sind Unternehmen in Gefahr und müssen sich schützen. Klassische MDM (Mobile Device Management)- oder EMM (Enterprise Mobility Management)-Lösungen sind nicht mehr ausreichend, da jedes Devices als Endpunkt im Netzwerk gesehen und gesichert werden muss. Befallene Mobilgeräte tragen ihre Gefahren in Netzwerke und Clouds genauso hinein wie der klassische Laptop. Die Übernahme eines Endgerätes öffnet Cyber-Kriminellen somitTür und Tor zu den Daten einer Organisation.

Moderne Sicherheitslösungen für Mobilgeräte sichern Firmendaten gegen Cyber-Angriffe, indem sie sich zum einen in bestehende Mobile Enablement-Szenarien wie MDM, EMM oder BYOD integrieren und für den Anwender transparent bleiben. Zum anderen müssen sie vor Schwachstellen auf Betriebssystemebene wie der hier aufgedeckten schützen, Malware-Apps erkennen, sowie Unregelmäßigkeiten in der Gerätekommunikation erkennen und blockieren.

Die gefundenen Schwachstellen sind ein klares Zeichen dafür, dass mobile Geräte eine Sicherheitslösung vom Experten brauchen. Hersteller von Mobilgeräten bzw. der verwendeten Betriebssystem sind nicht in der Lage entsprechende Sicherheit zu gewährleisten. Unternehmen sollten deshalb reagieren. Mobile Sicherheit ist ein entscheidendes Thema für die Zukunft, denn es geht nicht nur um den Schutz von wichtigen Assets, sondern die Integrität und Effizienz der Kommunikationswege innerhalb einer Organisation. (Check Point Software Technologies: ra)

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Meldungen: Sicherheitslecks

  • Firmware der Geräte aktualisieren

    Die Forscher des Kaspersky ICS CERT haben mehrere Schwachstellen in einem verbreiteten Framework von CODESYS entdeckt, das für die Entwicklung industrieller Geräte wie speicherprogrammierbarer Steuerungen (SPS) und Mensch-Maschine-Schnittstelle (MMS) verwendet wird; sie werden in fast jeder automatisierten Industrieanlage von der kritischen Infrastruktur bis hin zu Produktionsprozessen eingesetzt. Die entdeckten Sicherheitslücken hätten es einem potenziellen Angreifer ermöglicht, Angriffe sowohl lokal als auch remote durchzuführen. Die Schwachstellen wurden vom Hersteller behoben. SPS sind Geräte, die Prozesse automatisieren, die bisher manuell oder mit Hilfe komplexer elektromechanischer Geräte durchgeführt wurden. Damit diese korrekt funktionieren, müssen sie entsprechend programmiert werden. Die Programmierung erfolgt über ein spezielles Software-Framework, mit dessen Hilfe Ingenieure Anweisungen für Prozessautomatisierungsprogramme codieren und hochladen können. Damit wird auch eine Laufzeitumgebung (Runtime Execution Environment) für den SPS-Programmcode zu Verfügung gestellt. Die Software wird in verschiedenen Umgebungen eingesetzt, darunter in der Produktion, für die Energieerzeugung oder in Smart-City-Infrastrukturen.

  • Schwachstelle in Intel-Prozessoren

    Bitdefender hat eine neue Sicherheitslücke identifiziert, die sämtliche moderne Intel-Prozessoren betrifft. Diese Prozessoren nutzen die CPU-Funktion Speculative Execution, über die eine Side-Channel-Attacke erfolgen kann. Die Schwachstelle ermöglicht Zugriff auf Passwörter, Token, private Unterhaltungen sowie andere vertrauliche Daten von Privatanwendern und Unternehmen. Alle Rechner, bei denen neuere Intel-Prozessoren zum Einsatz kommen und auf denen Windows ausgeführt wird, sind betroffen, inklusive Server und Notebooks. Über ein Jahr hat Bitdefender mit den Technologiepartnern an einer Veröffentlichung dieser Schwachstelle gearbeitet - Patches stehen nun zur Verfügung oder werden in Kürze veröffentlicht.

  • BlueKeep-Sicherheitslücke Wochen bekannt

    Vor ein paar Wochen wurde die BlueKeep-Sicherheitslücke bekannt. Trotz des enormen Gefahrenpotenzials und obwohl Microsoft zeitnah einen Patch bereitgestellt hat, sind viele Systeme weiterhin ungepatcht und bleiben damit anfällig für Cyberangriffe. Das ist riskant, denn die Sicherheitslücke BlueKeep im Remote Desktop Protocol (RDP) weist ein ähnlich hohes Gefahrenpotenzial wie EternalBlue auf. EternalBlue war die Sicherheitslücke, die die verheerende Ransomware-Attacke WannaCry im Jahr 2017 ausnutzte. Die Bedrohung durch BlueKeep wird immer mehr zu einem realen Risiko, denn mittlerweile existieren erste Exploits, die die Sicherheitslücke ausnutzen können. Das Department of Homeland Security (DHS) hat einen funktionierenden Exploit entwickelt und auch Personen aus dem Privatsektor berichten, dass sie über einen Remote Code Exploit verfügen. Neben Microsoft raten daher auch Organisationen wie der BSI und die NSA dringend zu Gegenmaßnahmen.

  • Ein Hardware-Designfehler

    Ein Bitdefender-Forscherteam hat eine Schwachstelle bei einigen modernen Intel-CPUs aufgedeckt. Diese wird in einem Sicherheitshinweis dokumentiert, der am 14. Mai 2019, 19 Uhr deutscher Zeit, veröffentlicht worden ist. Die neue Schwachstelle namens YAM ("Yet Another Meltdown") überwindet die architektonischen Sicherheitsvorkehrungen des Prozessors und ermöglicht es unprivilegierten Anwendungen im normalen Benutzermodus, auf dem betroffenen Computer verarbeitete Kernel-Modus-Speicherinformationen zu stehlen.

  • Privilegien-Erweiterung durch Dritte

    Kaspersky Lab hat eine zuvor unbekannte Schwachstelle - eine so genannte Zero-Day-Schwachstelle - in Microsoft Windows entdeckt. Eine bisher nicht identifizierte kriminelle Gruppe war dadurch in der Lage, die volle Kontrolle über ein anvisiertes Gerät zu erlangen. Die Cyberkriminellen hatten es auf den Kernel des Systems mittels einer Backdoor abgesehen, die aus einem wesentlichen Element des Windows-Betriebssystems aufgebaut war.Mittels Backdoors können Bedrohungsakteure infizierte Computer diskret für bösartige Zwecke nutzen. Eine solche Privilegien-Erweiterung durch Dritte ist in der Regel schwer vor Sicherheitslösungen zu verbergen. Eine Backdoor, die allerdings einen unbekannten Fehler, also eine Zero-Day-Schwachstelle, im System ausnutzt, kann unentdeckt bleiben. Die Exploit-Prevention-Technologie von Kaspersky Lab konnte den Versuch, die unbekannte Schwachstelle im Windows-Betriebssystem von Microsoft auszunutzen, jedoch erkennen.