- Anzeigen -


Sie sind hier: Home » Virenwarnung » Sicherheitslecks

Kontrolle über die Sicherheits-Gateways





Check Point-Forscher entdecken Schwachstellen in System-Admin-Portalen dreier Netzwerksicherheitsanbieter
WebUI-Schwachstellen können den Diebstahl der Anmeldedaten von Administratoren ermöglichen und Hackern die Kontrolle über Systemfunktionen von Sicherheits-Gateways in die Hände spielen

Check Point Software Technologies gab bekannt, dass ihre Security Research Group Schwachstellen in den Admin WebUI-Portalen dreier Netzwerksicherheitsanbieter entdeckt hat. Falls diese Schwachstellen angegriffen und ausgenutzt würden, würde dies Hackern die administrative Kontrolle über die Sicherheits-Gateways der Anbieter geben und Unternehmensnetzwerke möglicherweise Angriffen aussetzen. Im Zuge der jüngsten "ShellShock WebUI"-Schwachstelle verstärken diese zusätzlichen Schwachstellen die Gefährdung bestimmter Sicherheitsanbieter noch weiter.

"Im Rahmen seiner Pflicht zur verantwortungsvollen Offenlegung von Schwachstellen hat Check Point den betroffenen Anbietern ihre Erkenntnisse mitgeteilt", sagt Oded Vanunu, Group Manager Security Research von Check Point Software Technologies. "Check Point setzt sich dafür ein, die Sicherheit aller Unternehmen zu gewährleisten. Als solches sind wir verpflichtet, das Bewusstsein für die Schwachstellen, die Admin WebUI-Portale beeinträchtigen können, zu erhöhen. Wir empfehlen Unternehmen, die WebUI nutzen, sich dringend mit ihren Anbietern in Verbindung zu setzen, um sicherzustellen, dass sie durch die entdeckten Schwachstellen nicht gefährdet sind."

Die Schwachstellen wurden durch den Einsatz einer Kombination aus Cross-site Scripting (XSS), Cross-site Request Forgery (CSRF) und Phishing-Angriffen entdeckt. Zur Minderung des Risikos von Admin WebUI-Exploits empfiehlt Check Point Unternehmen, die Sicherheitsprodukte mit einem WebUI-Portal verwenden, folgende Best Practices anzuwenden:

>> Verwenden Sie einen speziellen Webbrowser zur Verwaltung der WebUI von Sicherheitsgeräten. Verwenden Sie diesen Browser nicht, um Links eingehender E-Mails zu öffnen, egal, wie glaubwürdig die E-Mail zu sein scheint.
>> Verwenden Sie ein spezielles Management-Netzwerk (physisch oder logisch), das vom Local Area Network (LAN) des Nutzers getrennt ist.
>> Verwenden Sie einen speziellen Server, der nur mit den Sicherheitsgeräten verbunden ist und keine Verbindung zum öffentlichen Internet hat. Dieser spezielle Server kann per Fernzugriff über einen Terminalserver oder eine VPN-Verbindung mit starker Zwei-Faktor-Authentifizierung verwaltet werden.

"Die WebUI-Methode führt mehrere Angriffsvektoren ein, und unsere Untersuchung hat gezeigt, dass 21 von 23 Sicherheitsanbietern eine WebUI verwenden, um ihre Produktsicherheitskonfiguration zu verwalten”, sagt Vanunu abschließend. (Check Point Software Technologies: ra)

Check Point Software: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Sicherheitslecks

  • Firmware der Geräte aktualisieren

    Die Forscher des Kaspersky ICS CERT haben mehrere Schwachstellen in einem verbreiteten Framework von CODESYS entdeckt, das für die Entwicklung industrieller Geräte wie speicherprogrammierbarer Steuerungen (SPS) und Mensch-Maschine-Schnittstelle (MMS) verwendet wird; sie werden in fast jeder automatisierten Industrieanlage von der kritischen Infrastruktur bis hin zu Produktionsprozessen eingesetzt. Die entdeckten Sicherheitslücken hätten es einem potenziellen Angreifer ermöglicht, Angriffe sowohl lokal als auch remote durchzuführen. Die Schwachstellen wurden vom Hersteller behoben. SPS sind Geräte, die Prozesse automatisieren, die bisher manuell oder mit Hilfe komplexer elektromechanischer Geräte durchgeführt wurden. Damit diese korrekt funktionieren, müssen sie entsprechend programmiert werden. Die Programmierung erfolgt über ein spezielles Software-Framework, mit dessen Hilfe Ingenieure Anweisungen für Prozessautomatisierungsprogramme codieren und hochladen können. Damit wird auch eine Laufzeitumgebung (Runtime Execution Environment) für den SPS-Programmcode zu Verfügung gestellt. Die Software wird in verschiedenen Umgebungen eingesetzt, darunter in der Produktion, für die Energieerzeugung oder in Smart-City-Infrastrukturen.

  • Schwachstelle in Intel-Prozessoren

    Bitdefender hat eine neue Sicherheitslücke identifiziert, die sämtliche moderne Intel-Prozessoren betrifft. Diese Prozessoren nutzen die CPU-Funktion Speculative Execution, über die eine Side-Channel-Attacke erfolgen kann. Die Schwachstelle ermöglicht Zugriff auf Passwörter, Token, private Unterhaltungen sowie andere vertrauliche Daten von Privatanwendern und Unternehmen. Alle Rechner, bei denen neuere Intel-Prozessoren zum Einsatz kommen und auf denen Windows ausgeführt wird, sind betroffen, inklusive Server und Notebooks. Über ein Jahr hat Bitdefender mit den Technologiepartnern an einer Veröffentlichung dieser Schwachstelle gearbeitet - Patches stehen nun zur Verfügung oder werden in Kürze veröffentlicht.

  • BlueKeep-Sicherheitslücke Wochen bekannt

    Vor ein paar Wochen wurde die BlueKeep-Sicherheitslücke bekannt. Trotz des enormen Gefahrenpotenzials und obwohl Microsoft zeitnah einen Patch bereitgestellt hat, sind viele Systeme weiterhin ungepatcht und bleiben damit anfällig für Cyberangriffe. Das ist riskant, denn die Sicherheitslücke BlueKeep im Remote Desktop Protocol (RDP) weist ein ähnlich hohes Gefahrenpotenzial wie EternalBlue auf. EternalBlue war die Sicherheitslücke, die die verheerende Ransomware-Attacke WannaCry im Jahr 2017 ausnutzte. Die Bedrohung durch BlueKeep wird immer mehr zu einem realen Risiko, denn mittlerweile existieren erste Exploits, die die Sicherheitslücke ausnutzen können. Das Department of Homeland Security (DHS) hat einen funktionierenden Exploit entwickelt und auch Personen aus dem Privatsektor berichten, dass sie über einen Remote Code Exploit verfügen. Neben Microsoft raten daher auch Organisationen wie der BSI und die NSA dringend zu Gegenmaßnahmen.

  • Ein Hardware-Designfehler

    Ein Bitdefender-Forscherteam hat eine Schwachstelle bei einigen modernen Intel-CPUs aufgedeckt. Diese wird in einem Sicherheitshinweis dokumentiert, der am 14. Mai 2019, 19 Uhr deutscher Zeit, veröffentlicht worden ist. Die neue Schwachstelle namens YAM ("Yet Another Meltdown") überwindet die architektonischen Sicherheitsvorkehrungen des Prozessors und ermöglicht es unprivilegierten Anwendungen im normalen Benutzermodus, auf dem betroffenen Computer verarbeitete Kernel-Modus-Speicherinformationen zu stehlen.

  • Privilegien-Erweiterung durch Dritte

    Kaspersky Lab hat eine zuvor unbekannte Schwachstelle - eine so genannte Zero-Day-Schwachstelle - in Microsoft Windows entdeckt. Eine bisher nicht identifizierte kriminelle Gruppe war dadurch in der Lage, die volle Kontrolle über ein anvisiertes Gerät zu erlangen. Die Cyberkriminellen hatten es auf den Kernel des Systems mittels einer Backdoor abgesehen, die aus einem wesentlichen Element des Windows-Betriebssystems aufgebaut war.Mittels Backdoors können Bedrohungsakteure infizierte Computer diskret für bösartige Zwecke nutzen. Eine solche Privilegien-Erweiterung durch Dritte ist in der Regel schwer vor Sicherheitslösungen zu verbergen. Eine Backdoor, die allerdings einen unbekannten Fehler, also eine Zero-Day-Schwachstelle, im System ausnutzt, kann unentdeckt bleiben. Die Exploit-Prevention-Technologie von Kaspersky Lab konnte den Versuch, die unbekannte Schwachstelle im Windows-Betriebssystem von Microsoft auszunutzen, jedoch erkennen.