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Missbräuchliche Nutzung durch SMS-Trojaner


Jeder fünfte Android-Anwender wird innerhalb eines Jahres von Malware attackiert
Gemeinsame Studie von Kaspersky Lab und Interpol sieht vor allem SMS-Trojaner als Ursache für den jüngsten drastischen Anstieg der Angriffszahlen

(21.10.14) - Kaspersky Lab hat gemeinsam mit der internationalen Polizeibehörde Interpol zwischen August 2013 und Juli 2014 die aktuelle Gefahrenlage untersucht, der Besitzer von mobilen Geräten ausgesetzt sind. Die Ergebnisse wurden in dem gemeinsamen Bericht von Kaspersky Lab und Interpol "Mobile Cyber-threats" veröffentlicht. Demnach war im Untersuchungszeitraum jedes fünfte Gerät mit Android-Betriebssystem und entsprechender Kaspersky-Sicherheitssoftware mindestens einmal Angriffen durch Malware ausgesetzt. Die häufigste Form von Schadprogrammen sind dabei SMS-Trojaner, die selbstständig Nachrichten an kostenpflichtige Rufnummern, so genannte Premiumnummern, versenden.

Gegenüber den Vorjahren verzeichnet die Studie einen starken Anstieg sowohl bei der Zahl der Angriffe also auch bei den betroffenen Usern. So waren zwischen August 2013 und Juli 2014 weltweit eine Million Besitzer von Android-Geräten von Malware betroffenen. Das entspricht etwa jedem fünften Nutzer von Kaspersky-Sicherheitssoftware für Android-Geräte.

Regionale Schwerpunkte der Angriffe auf das Betriebssystem Android sind neben Deutschland auch Russland, Indien, Kasachstan, Vietnam und die Ukraine. In allen Ländern werden häufig kostenpflichtige SMS-Mehrwertdienste verwendet. Auch Cyberkriminelle machen sich dieses Modell zu Nutze und können so schnell anonyme Geldtransfers auf Drittkonten veranlassen.

Entsprechend ist der enorme Anstieg der Fallzahlen auf den vermehrten Einsatz von SMS-Trojanern zurückzuführen. Sie sind die Ursache für gut 57 Prozent aller von Kaspersky Lab entdeckten Angriffe auf Android-Geräte. Es folgt mit 21,5 Prozent "RiskTool", ein häufig genutztes Bezahlmodul, das in verschiedene Spiele integriert ist und innerhalb der Spieleanwendung über SMS-Nachrichten Einkäufe tätigt. An dritter Stelle stehen mit gut sieben Prozent aggressive Werbeformen mit Hilfe von Popups oder Meldungen in der Statuszeile der Geräte.

Die meisten Angriffe auf Android-Geräte konnte Kaspersky Lab im Februar und März 2014 verzeichnen. Im April gingen die Angriffe wieder stark zurück, was auch auf neue Regelungen für SMS-Dienste in Russland zurückzuführen war. So benötigen russische Anbieter jetzt vom Nutzer eine explizite Bestätigung für die Inanspruchnahme kostenpflichtiger Angebote. Im Juli 2014 stiegen die Fallzahlen allerdings erneut an."Interpol und Kaspersky Lab zeichnen mit ihrem gemeinsamen Bericht ein aktuelles Bild der Gefahrenlage im Zeitraum 2013/14", sagt Dr. Madan Oberoi, Director of Cyber Innovation & Outreach bei Interpol. "Dabei wird erneut betont, dass Cyberkriminalität nicht immer eine wirklich neue kriminelle Ausprägung sein muss. Vielmehr werden hier bekannte Modelle und Strukturen des traditionellen organisierten Verbrechens an die neuen Technologien angepasst." (Kaspersky Lab: ra)

Kaspersky Lab: Kontakt und Steckbrief

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Meldungen: Statistiken

  • Malware- & Netzwerkangriffe nehmen zu

    Wie der aktuell veröffentlichte "WatchGuard Internet Security Report" für das dritte Quartal 2019 belegt, sollte bei per E-Mail eingehenden Word-, RTF- oder anderen Office-Dokumenten weiterhin besondere Vorsicht gelten. Diesmal haben es gleich zwei einschlägige Malware-Varianten in die Top 10 geschafft. Die Nase vorn hat dabei ein Angriffsversuch, der auf einer Schwachstelle des Word-Formeleditors basiert. Dieser ermöglicht es Hackern beliebigen Code auszuführen, sobald das manipulierte Dokument geöffnet wird. Sowohl hinsichtlich der Gesamtmenge als auch der Verbreitung solch Office-basierter Übergriffe wurden dabei im dritten Quartal neue Bestmarken erreicht: Neben der Anzahl entsprechender Attacken verdoppelte sich auch der Adressatenkreis im Vergleich zum Vorquartal. Die Übermittlung erfolgte in der Mehrzahl aller Fälle per E-Mail. Daher wird es gerade für Unternehmen immer wichtiger, ihre Mitarbeiter gezielt zu sensibilisieren. Schulungen und Aufklärungsinitiativen können dazu beitragen, dass Anwender solche und andere Übergriffe sowie Phishing-Versuche besser erkennen.

  • Ein Drittel mehr DDoS-Attacken

    Im dritten Quartal 2019 stieg die Anzahl der DDoS-Angriffe gegenüber dem Vorquartal um ein Drittel (30 Prozent) an; mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Attacken fand im September statt. Darüber hinaus gab es einen Anstieg einfacherer DDoS-Angriffe, die vor allem akademische Webseiten im Visier hatten. Der Anstieg ist durch eine Vielzahl einfacherer Angriffe bedingt, während in den vorherigen Quartalen das Wachstum auf eine Zunahme intelligenter Angriffe zurückzuführen war, die von erfahrenen Cyberkriminellen auf Anwendungsebene durchgeführt wurden. In diesem Quartal sank der Anteil dieser Art von Angriffen auf 28 Prozent aller DDoS-Angriffe, im zweiten Quartal machten intelligente Angriffen noch die Hälfte (50 Prozent) aus.

  • Vermehrt Ransomware-Angriffe auf NAS-Systeme

    Kaspersky-Forscher haben im Rahmen einer aktuellen Studie eine neue Art von Ransomware-Angriff identifiziert, der im Hinblick auf Network Attached Storage (NAS) ein neues Risiko für Backup-Daten darstellt, die in der Regel auf solchen Geräten gespeichert werden. Da NAS bislang weitgehend als sichere Technologie galt, sind Nutzer hinsichtlich potenzieller Infektionen zumeist unvorbereitet - wodurch deren Daten einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Um Network Attached Storages anzugreifen, scannen Cyberkriminelle IP-Adressverzeichnisse und suchen dort nach NAS-Systemen, die über das Internet erreicht werden können. Auch wenn Webschnittstellen nur mittels Authentifizierung zugänglich sind, läuft auf einer Reihe von Geräten Software, die Schwachstellen enthält. Dies ermöglicht es Angreifern, einen Trojaner mittels Exploits zu installieren, der alle Daten auf den mit dem NAS verbundenen Geräten verschlüsselt.

  • Cyberkriminelle schlagen bevorzugt an Werktagen zu

    Barracuda Networks hat ihren aktuellen Spear-Phishing-Report veröffentlicht. Im Zeitraum von Juli bis September 2019 identifizierte der Sicherspezialist 1,5 Millionen Spear-Phishing-Attacken bei über 4.000 Unternehmen oder Institutionen, die "Barracuda Sentinel" einsetzen, ein Cloud-Service mit KI-Lösung zur Echtzeit-Abwehr von Spear-Phishing-Attacken und Betrugsversuchen. Folgender vier Vektoren bedienten sich die Angreifer hauptsächlich: Scamming (39 Prozent): Diese Angriffe zielen ab auf private, sensible und persönliche Informationen wie etwa Kontodaten oder Kreditkartennummern.

  • Sextortion ein sehr großes Problem

    Proofpoint hat ihren neuesten Threat Report für das dritte Quartal 2019 veröffentlicht. Darin zeigt das Unternehmen aktuelle Trends und Bedrohungen im Bereich Cybersecurity auf. Besonders auffällig ist dabei, dass die Schadsoftware Emotet allein bei 12 Prozent aller E-Mails mit Malware im Anhang zum Einsatz kam - obwohl Emotet nur in den letzten beiden Wochen des Septembers nennenswert aktiv war. Das heißt demnach, dass in diesem kurzen Zeitraum mehrere Millionen von Nachrichten mit bösartigen URLs oder Anhängen versandt wurden. Eine der treibenden Kräfte hinter der weltweiten Verbreitung von Emotet ist die in Fachkreisen als TA542 (Thread Actor 542) bezeichnete Gruppierung. Diese Gruppe Cyberkrimineller ist für den Vertrieb von Emotet "zuständig" und erweiterte in diesem Zeitraum auch ihr regionales Targeting auf eine Reihe neuer Länder, darunter Italien, Spanien, Japan, Hongkong und Singapur. TA542 hat dabei Methoden angewandt, von denen sich die Gruppe Anfang 2019 zunächst getrennt hatte. Dazu gehören beispielsweise sehr gezielte eingesetzt saisonale und topaktuelle Köder. In diesem Zusammenhang beobachtete Proofpoint zum Beispiel am 23. September, dass in den Nachrichten häufiger als sonst von Edward Snowden die Rede war und die Cyberkriminellen ihre Köder entsprechend anpassten.