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Trojaner weiterhin die Hauptquelle für Infektionen


"PandaLabs Report Q3 2015": Großangelegte Cyberattacken gegen öffentliche Organisationen nehmen weltweit zu - China bleibt das Land mit der höchsten Infektionsrate
Im dritten Quartal 2015 wurden vermehrt Daten und IT-Systeme verschiedener Sicherheitsinstitutionen und Regierungen angegriffen

(21.12.15) - PandaLabs, das Sicherheitslabor von Panda Security, hat seinen Bericht über die Cyber-Bedrohungslage im dritten Quartal 2015 publiziert. Darin weist der IT-Security Spezialist darauf hin, dass es zwischen Juli und September dieses Jahres eine Welle von Cyberangriffen gegeben hat, bei der die Daten von verschiedenen Regierungen weltweit gehackt wurden. Einen sogenannten Cyberkrieg zwischen Ländern gibt es schon seit einigen Jahren. Die PandaLabs haben jedoch festgestellt, dass es unter den Ländern ein stark wachsendes Interesse gibt, die Datensicherheit verschiedener Regierungen zu gefährden. So richtete sich einer der wichtigsten Angriffe in diesem Zeitraum gegen das ‘Hacking Team’, eine in Mailand angesiedelte IT-Firma, die eine Vielzahl von Tools für Internetspionage- und Cyberattacken von verschiedenen Regierungen auf der ganzen Welt kontrolliert.

"Dieser Fall ist besonders besorgniserregend, da es den Hackern gelungen ist, die Passwörter der am besten geschützten Systeme zu entschlüsseln", erklärt Luis Corrons, technischer Leiter der PandaLabs. "Die Kriminellen wollten nicht nur wissen, welche Kunden, darunter auch Geheimdienste und Regierungen, die Internetspionagedienste nutzten, sondern auch welche Produkte sie benutzten."

Bei dieser politisch motivierten Angriffswelle im dritten Quartal des Jahres wurden auch die nicht geheimen E-Mail-Systeme des Pentagons gehackt. Dies geschah mittels einer sehr ausgeklügelten Attacke, hinter der vermutlich eine andere Regierung steckt. Darüber hinaus hat das FBI bestätigt, dass bei Terroristen ein wachsendes Interesse an cyberterroristischen Angriffen gegen die Vereinigten Staaten festgestellt wurde. Diese scheinen sich in der Planungsphase zu befinden.

Mehr als 21 Millionen neue Malware-Exemplare
Die PandaLabs haben auch im dritten Quartal Informationen über die Menge von neuentwickelten Malware-Exemplaren gesammelt. Obwohl zu dieser Jahreszeit die Zahl der neuen Samples gewöhnlich sinkt, gab es von Juli bis September dieses Jahres 21 Millionen neue Schädlinge. Dies entspricht durchschnittlich 230.000 neuen Malware-Samples pro Tag.

Für die Durchführung ihrer Angriffe nutzen die Hacker in erster Linie neu entwickelte Trojaner. Diese sind die mit großem Abstand am häufigsten verwendete Malware (69,15 Prozent) und sie verursachten auch die meisten Infektionen (77,64 Prozent). An zweiter Stelle folgen herkömmliche Viren (11,34 Prozent) - wobei diese nur für etwas mehr als 1,5 Prozent der tatsächlichen Infektionen verantwortlich zeichnen – vor Würmern (6,23 Prozent), Adware/Spyware (5,32 Prozent) und anderen Arten von Malware (7,96 Prozent).

"Ein mit dem Internet verbundenes Gerät mit einem Trojaner zu infizieren, ist genauso einfach, wie ihn in einer Datei zu verstecken, die sich das Opfer herunterlädt", sagt Luis Corrons. "Von diesem Zeitpunkt an sind alle Informationen auf dem Gerät, die Daten des Unternehmens oder die Benutzerpasswörter in Gefahr."

Das Internet der Dinge rückt in den Fokus von Cyberkriminellen
Das Internet der Dinge hält mit großen Schritten Einzug in unser privates und berufliches Leben. Das bringt neue Risiken mit sich und erhöht die Chancen, dass wir Opfer eines Cyberangriffs werden. Wie der neue Quartalsbericht der PandaLabs zeigt, gibt es diverse neue Angriffsmethoden, die das Internet der Dinge im Visier haben und so unsere Sicherheit zusätzlich gefährden.

So waren im dritten Quartal Fahrzeuge von Firmen wie Jeep Cherokee und Land Rover Ziele solcher Attacken. Land Rover musste seine Kunden über einen Fehler in der Software von 65.000 Autos informieren, die seit 2013 verkauft worden sind. Die Schwachstelle ermöglichte es Kriminellen, die Türen via Internet zu entsperren.

Zudem registrierten die Experten von Panda Security das vermehrte Auftauchen von Techniken zum Hacken von privaten und geschäftlich genutzten Routern. Auf diese Weise gelangen sensible Daten in die Hände von Kriminellen, ohne dass die Opfer es merken.

Der Bericht der PandaLabs zeigt außerdem die weltweiten Infektionsraten mit einem Durchschnitt von 32,12 Prozent. Wieder einmal platziert sich China an der Spitze der Liste mit einer Infektionsrate von 45,35 Prozent. Es folgen Peru (42,89 Prozent) und die Türkei (40,99 Prozent).
Die Länder mit den niedrigsten Infektionsraten waren Norwegen (20,12 Prozent), Schweden (21,33 Prozent) und Japan (22,75 Prozent). Deutschland ist den PandaLabs zufolge das Land mit der sechstniedrigsten Infektionsrate weltweit.
(PAV Germany: ra)

Panda Security: Kontakt und Steckbrief

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Meldungen: Statistiken

  • Malware- & Netzwerkangriffe nehmen zu

    Wie der aktuell veröffentlichte "WatchGuard Internet Security Report" für das dritte Quartal 2019 belegt, sollte bei per E-Mail eingehenden Word-, RTF- oder anderen Office-Dokumenten weiterhin besondere Vorsicht gelten. Diesmal haben es gleich zwei einschlägige Malware-Varianten in die Top 10 geschafft. Die Nase vorn hat dabei ein Angriffsversuch, der auf einer Schwachstelle des Word-Formeleditors basiert. Dieser ermöglicht es Hackern beliebigen Code auszuführen, sobald das manipulierte Dokument geöffnet wird. Sowohl hinsichtlich der Gesamtmenge als auch der Verbreitung solch Office-basierter Übergriffe wurden dabei im dritten Quartal neue Bestmarken erreicht: Neben der Anzahl entsprechender Attacken verdoppelte sich auch der Adressatenkreis im Vergleich zum Vorquartal. Die Übermittlung erfolgte in der Mehrzahl aller Fälle per E-Mail. Daher wird es gerade für Unternehmen immer wichtiger, ihre Mitarbeiter gezielt zu sensibilisieren. Schulungen und Aufklärungsinitiativen können dazu beitragen, dass Anwender solche und andere Übergriffe sowie Phishing-Versuche besser erkennen.

  • Ein Drittel mehr DDoS-Attacken

    Im dritten Quartal 2019 stieg die Anzahl der DDoS-Angriffe gegenüber dem Vorquartal um ein Drittel (30 Prozent) an; mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Attacken fand im September statt. Darüber hinaus gab es einen Anstieg einfacherer DDoS-Angriffe, die vor allem akademische Webseiten im Visier hatten. Der Anstieg ist durch eine Vielzahl einfacherer Angriffe bedingt, während in den vorherigen Quartalen das Wachstum auf eine Zunahme intelligenter Angriffe zurückzuführen war, die von erfahrenen Cyberkriminellen auf Anwendungsebene durchgeführt wurden. In diesem Quartal sank der Anteil dieser Art von Angriffen auf 28 Prozent aller DDoS-Angriffe, im zweiten Quartal machten intelligente Angriffen noch die Hälfte (50 Prozent) aus.

  • Vermehrt Ransomware-Angriffe auf NAS-Systeme

    Kaspersky-Forscher haben im Rahmen einer aktuellen Studie eine neue Art von Ransomware-Angriff identifiziert, der im Hinblick auf Network Attached Storage (NAS) ein neues Risiko für Backup-Daten darstellt, die in der Regel auf solchen Geräten gespeichert werden. Da NAS bislang weitgehend als sichere Technologie galt, sind Nutzer hinsichtlich potenzieller Infektionen zumeist unvorbereitet - wodurch deren Daten einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Um Network Attached Storages anzugreifen, scannen Cyberkriminelle IP-Adressverzeichnisse und suchen dort nach NAS-Systemen, die über das Internet erreicht werden können. Auch wenn Webschnittstellen nur mittels Authentifizierung zugänglich sind, läuft auf einer Reihe von Geräten Software, die Schwachstellen enthält. Dies ermöglicht es Angreifern, einen Trojaner mittels Exploits zu installieren, der alle Daten auf den mit dem NAS verbundenen Geräten verschlüsselt.

  • Cyberkriminelle schlagen bevorzugt an Werktagen zu

    Barracuda Networks hat ihren aktuellen Spear-Phishing-Report veröffentlicht. Im Zeitraum von Juli bis September 2019 identifizierte der Sicherspezialist 1,5 Millionen Spear-Phishing-Attacken bei über 4.000 Unternehmen oder Institutionen, die "Barracuda Sentinel" einsetzen, ein Cloud-Service mit KI-Lösung zur Echtzeit-Abwehr von Spear-Phishing-Attacken und Betrugsversuchen. Folgender vier Vektoren bedienten sich die Angreifer hauptsächlich: Scamming (39 Prozent): Diese Angriffe zielen ab auf private, sensible und persönliche Informationen wie etwa Kontodaten oder Kreditkartennummern.

  • Sextortion ein sehr großes Problem

    Proofpoint hat ihren neuesten Threat Report für das dritte Quartal 2019 veröffentlicht. Darin zeigt das Unternehmen aktuelle Trends und Bedrohungen im Bereich Cybersecurity auf. Besonders auffällig ist dabei, dass die Schadsoftware Emotet allein bei 12 Prozent aller E-Mails mit Malware im Anhang zum Einsatz kam - obwohl Emotet nur in den letzten beiden Wochen des Septembers nennenswert aktiv war. Das heißt demnach, dass in diesem kurzen Zeitraum mehrere Millionen von Nachrichten mit bösartigen URLs oder Anhängen versandt wurden. Eine der treibenden Kräfte hinter der weltweiten Verbreitung von Emotet ist die in Fachkreisen als TA542 (Thread Actor 542) bezeichnete Gruppierung. Diese Gruppe Cyberkrimineller ist für den Vertrieb von Emotet "zuständig" und erweiterte in diesem Zeitraum auch ihr regionales Targeting auf eine Reihe neuer Länder, darunter Italien, Spanien, Japan, Hongkong und Singapur. TA542 hat dabei Methoden angewandt, von denen sich die Gruppe Anfang 2019 zunächst getrennt hatte. Dazu gehören beispielsweise sehr gezielte eingesetzt saisonale und topaktuelle Köder. In diesem Zusammenhang beobachtete Proofpoint zum Beispiel am 23. September, dass in den Nachrichten häufiger als sonst von Edward Snowden die Rede war und die Cyberkriminellen ihre Köder entsprechend anpassten.