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Angriffe auf breiter Front


Studie sieht Handlungsbedarf bei Privatpersonen wie Unternehmen
Android: Immer schneller entwickeln die Cybergangster Schädlinge und aus Anwendersicht riskante Apps für das mobile Betriebssystem von Google

(06.03.14) - Gehackte Online-Banking-Konten, starker Anstieg bei mobilen Bedrohungen, Angriffe auf die Infrastruktur von Staaten und das massenweise Abgreifen privater und persönlicher Informationen – die heute vorgelegte Liste und Analyse von Trend Micro zu den wichtigsten Cyberbedrohungen des vergangenen Jahres lassen auch für 2014 nichts Gutes erwarten. Im Gegenteil: Der Schutz der Privatsphäre oder des geistigen Eigentums von Unternehmen durch die Betroffenen selbst wird immer dringlicher.

"Das vergangene Jahr war von großen Datenverlusten, einer starken Zunahme von Schadsoftware sowie von mobilen Bedrohungen gekennzeichnet, die immer mehr Lebensbereiche der Menschen auf der ganzen Welt betreffen", so Raimund Genes, CTO von Trend Micro. "Mehr als je zuvor müssen Privatleute wie Unternehmen begreifen, dass sie digital verwundbar sind, und einsehen, dass sie handeln müssen, um ihre vertrauenswürdigen Informationen zu schützen."

So hat sich die Zahl der Infektionen mit Schadsoftware, die es auf Online-Banking-Kunden abgesehen hat, von 2012 auf 2013 auf über eine Million befallene Rechner mehr als verdoppelt. Auch Erpressersoftware, so genannte Ransomware, hat es auf das Geld der Internetnutzer abgesehen. Deren kriminelle Hintermänner haben ihre Opfer im vergangenen Jahr durch Verschlüsselungstechnik und die eingebaute Selbstzerstörung des Schlüssels zum Wiederherstellen der gesperrten privaten Daten so sehr unter Druck gesetzt, dass ihnen praktisch keine andere Wahl mehr blieb, als den Erpressern das geforderte Lösegeld zu bezahlen. Leider ist 2014 damit zu rechen, dass diese Angriffstechnik mit noch mehr Tricks aufwarten wird.

Digital Life fordert Sicherheitstribut
Ferner fordert die weiter wachsende Beliebtheit sowie Verbreitung von Android ihren Sicherheitstribut. Immer schneller entwickeln die Cybergangster Schädlinge und aus Anwendersicht riskante Apps für das mobile Betriebssystem von Google. Sie übertrafen damit selbst die wenig zurückhaltenden Schätzungen von Trend Micro. Die für Ende 2013 vorhergesagte Marke von einer Million mobile Bedrohungen wurde bereits Ende September gerissen und Ende Dezember zählte Trend Micro nicht weniger als 1,4 Millionen. Da Android sich gerade anschickt, in immer mehr Bereiche wie zum Bespiel der Bordtechnik im Auto Einzug zu halten, ist damit zu rechnen, dass nicht nur die Zahl der Bedrohungen, sondern auch das damit verbundene Gefahrenpotenzial drastisch steigen wird.

Die Durchdringung immer weiterer Lebensbereiche mit Software und die damit verbundene immer stärkere Vernetzung einer wachsenden Zahl und Vielfalt von Endgeräten untereinander und mit Diensten im Internet machen Phishing-Angriffe, die auf die persönlichen Daten der Nutzer abzielen, immer lohnender. Folglich lohnt sich der Aufwand für die Cyberkriminellen, in die Weiterentwicklung und Optimierung der verwendeten Techniken zu investieren, immer mehr. Verbunden mit dem oft ungenügenden Wissen, wie sich zum Beispiel Sicherheitslücken durch veraltete Softwareversionen schließen lassen, entsteht dadurch ein regelrechter Gefahrencocktail für die Privatsphäre der Anwender.

Doch auch Staaten und Unternehmen sind steigenden Cyberrisiken ausgesetzt. Ein großangelegter Angriff auf die Infrastruktur Südkoreas oder 267 dokumentierte Fälle von Datenverlusten in der Gesundheitsbranche weltweit mit rund vier Millionen verlorener Akten sind nur einige der 2013 bekannt gewordenen Vorkommnisse.

Mentalitätswechsel nötig
"Was an der Bedrohungssituation 2013 besonders auffällt, ist die Tatsache, dass kein Einzelfall so sehr heraussticht, dass er die anderen völlig in den Schatten stellen würde", betont Udo Schneider, Sicherheitsexperte und Pressesprecher bei Trend Micro. "Indem der digitale Lebensstil immer mehr Bereiche erfasst und das Internet of Everything Realität wird, nehmen die Möglichkeiten, die in einer zunehmenden Vernetzung liegen, aus der Sicht der Gangster und Wirtschaftsspione deutlich zu. Wir brauchen deshalb einen Mentalitätswechsel: Auch wenn Bürger und Unternehmen im Internet, einem öffentlichen Raum, Hilfestellung und Schutzmaßnahmen wie in der realen Welt erwarten – uns allen bleibt nichts anderes übrig, als die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und nach Kräften für die eigene Sicherheit zu sorgen. Nur so haben wir noch eine Chance auf unsere Privatsphäre im Internet." (Trend Micro: ra)

Trend Micro: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Statistiken

  • Malware- & Netzwerkangriffe nehmen zu

    Wie der aktuell veröffentlichte "WatchGuard Internet Security Report" für das dritte Quartal 2019 belegt, sollte bei per E-Mail eingehenden Word-, RTF- oder anderen Office-Dokumenten weiterhin besondere Vorsicht gelten. Diesmal haben es gleich zwei einschlägige Malware-Varianten in die Top 10 geschafft. Die Nase vorn hat dabei ein Angriffsversuch, der auf einer Schwachstelle des Word-Formeleditors basiert. Dieser ermöglicht es Hackern beliebigen Code auszuführen, sobald das manipulierte Dokument geöffnet wird. Sowohl hinsichtlich der Gesamtmenge als auch der Verbreitung solch Office-basierter Übergriffe wurden dabei im dritten Quartal neue Bestmarken erreicht: Neben der Anzahl entsprechender Attacken verdoppelte sich auch der Adressatenkreis im Vergleich zum Vorquartal. Die Übermittlung erfolgte in der Mehrzahl aller Fälle per E-Mail. Daher wird es gerade für Unternehmen immer wichtiger, ihre Mitarbeiter gezielt zu sensibilisieren. Schulungen und Aufklärungsinitiativen können dazu beitragen, dass Anwender solche und andere Übergriffe sowie Phishing-Versuche besser erkennen.

  • Ein Drittel mehr DDoS-Attacken

    Im dritten Quartal 2019 stieg die Anzahl der DDoS-Angriffe gegenüber dem Vorquartal um ein Drittel (30 Prozent) an; mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Attacken fand im September statt. Darüber hinaus gab es einen Anstieg einfacherer DDoS-Angriffe, die vor allem akademische Webseiten im Visier hatten. Der Anstieg ist durch eine Vielzahl einfacherer Angriffe bedingt, während in den vorherigen Quartalen das Wachstum auf eine Zunahme intelligenter Angriffe zurückzuführen war, die von erfahrenen Cyberkriminellen auf Anwendungsebene durchgeführt wurden. In diesem Quartal sank der Anteil dieser Art von Angriffen auf 28 Prozent aller DDoS-Angriffe, im zweiten Quartal machten intelligente Angriffen noch die Hälfte (50 Prozent) aus.

  • Vermehrt Ransomware-Angriffe auf NAS-Systeme

    Kaspersky-Forscher haben im Rahmen einer aktuellen Studie eine neue Art von Ransomware-Angriff identifiziert, der im Hinblick auf Network Attached Storage (NAS) ein neues Risiko für Backup-Daten darstellt, die in der Regel auf solchen Geräten gespeichert werden. Da NAS bislang weitgehend als sichere Technologie galt, sind Nutzer hinsichtlich potenzieller Infektionen zumeist unvorbereitet - wodurch deren Daten einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Um Network Attached Storages anzugreifen, scannen Cyberkriminelle IP-Adressverzeichnisse und suchen dort nach NAS-Systemen, die über das Internet erreicht werden können. Auch wenn Webschnittstellen nur mittels Authentifizierung zugänglich sind, läuft auf einer Reihe von Geräten Software, die Schwachstellen enthält. Dies ermöglicht es Angreifern, einen Trojaner mittels Exploits zu installieren, der alle Daten auf den mit dem NAS verbundenen Geräten verschlüsselt.

  • Cyberkriminelle schlagen bevorzugt an Werktagen zu

    Barracuda Networks hat ihren aktuellen Spear-Phishing-Report veröffentlicht. Im Zeitraum von Juli bis September 2019 identifizierte der Sicherspezialist 1,5 Millionen Spear-Phishing-Attacken bei über 4.000 Unternehmen oder Institutionen, die "Barracuda Sentinel" einsetzen, ein Cloud-Service mit KI-Lösung zur Echtzeit-Abwehr von Spear-Phishing-Attacken und Betrugsversuchen. Folgender vier Vektoren bedienten sich die Angreifer hauptsächlich: Scamming (39 Prozent): Diese Angriffe zielen ab auf private, sensible und persönliche Informationen wie etwa Kontodaten oder Kreditkartennummern.

  • Sextortion ein sehr großes Problem

    Proofpoint hat ihren neuesten Threat Report für das dritte Quartal 2019 veröffentlicht. Darin zeigt das Unternehmen aktuelle Trends und Bedrohungen im Bereich Cybersecurity auf. Besonders auffällig ist dabei, dass die Schadsoftware Emotet allein bei 12 Prozent aller E-Mails mit Malware im Anhang zum Einsatz kam - obwohl Emotet nur in den letzten beiden Wochen des Septembers nennenswert aktiv war. Das heißt demnach, dass in diesem kurzen Zeitraum mehrere Millionen von Nachrichten mit bösartigen URLs oder Anhängen versandt wurden. Eine der treibenden Kräfte hinter der weltweiten Verbreitung von Emotet ist die in Fachkreisen als TA542 (Thread Actor 542) bezeichnete Gruppierung. Diese Gruppe Cyberkrimineller ist für den Vertrieb von Emotet "zuständig" und erweiterte in diesem Zeitraum auch ihr regionales Targeting auf eine Reihe neuer Länder, darunter Italien, Spanien, Japan, Hongkong und Singapur. TA542 hat dabei Methoden angewandt, von denen sich die Gruppe Anfang 2019 zunächst getrennt hatte. Dazu gehören beispielsweise sehr gezielte eingesetzt saisonale und topaktuelle Köder. In diesem Zusammenhang beobachtete Proofpoint zum Beispiel am 23. September, dass in den Nachrichten häufiger als sonst von Edward Snowden die Rede war und die Cyberkriminellen ihre Köder entsprechend anpassten.